Sicherheit?

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Die Zweifel schienen bereits ihr Zuhause in meinem Kopf gefunden zu haben, denn ich bin sehr misstrauisch. Ich nehme jedoch allen Mut zusammen und laufe zur Tür und drücke die Klinke runter. Mir stand eine Person mit längeren Haaren gegenüber. Allerdings beruhigte mich die Tatsache, dass das Gesicht der Person von Bartwuchs geziert war. "Stegi, ist alles okay bei dir?" fragte er und umarmte mich. "Ich denke schon, möchtest du kurz reinkommen? Hab' noch keine Zeit gehabt meine Tasche zu packen." Mit diesen Worten gehe ich einen Schritt zur Seite und öffne die Tür etwas weiter. Ihn schicke ich in die Küche und biete ihm einen Kaffee an, den er dankend ablehnt aber sich nach einem Glas Wasser erkundigt. Während ich ihm Wasser einschütte, frage ich: "Wie lang kann ich eigentlich bei dir pennen?" Als Antwort bekam ich "Naja, so lang du willst aber du hast doch nur noch 4 Wochen Semsterferien oder?" Niemals habe ich damit gerechnet, mehr als nur ein paar Tage bei ihm unterzukommen. "So lang dieses Mädchen mir noch nachstellt..." ich unterbreche den Satz, da mich ein Gefühl der Schwere überrennt. Langsam sacke ich in mich zusammen und spüre die kalten Küchenfliesen unter meinen Handflächen. Ohne mich gegen das Gefühl der Ohnmacht zu wehren, gebe ich mich diesem voll und ganz hin, da ich weiß, dass ich nun sicher bin. 

Ein brummen weckt mich. Es ist das Geräusch eines Motors. Als ich die Augen öffne, finde ich mich auf dem Beifahrersitz des Autos von Sturmi wieder. "Geht es wieder?" fragt er mich. "Mhh.." gebe ich als Antwort weiter, da ich mehr als nur schläfrig bin. "Sollen wir noch ins Krankenhaus fahren? Wir sind gerade auf der Autobahn in Richtung meines Heimes." Da er gerade zu mir sieht, schüttle ich einfach meinen Kopf, was er auch zur Kenntnis nahm. "Ich habe dir Klamotten und deinen Laptop in eine Reisetasche gepackt. Das Kabelgedöns ist da auch drin." In mir machte sich das Gefühl der Erleichterung breit. Endlich bin ich dieser Hölle entflohen. Leider ist das Bild nicht verschwunden aber ich fühle mich sicherer, da ich die nächste Zeit nicht allein leben werde. 

Nach einer weiteren Stunde bog Smurf in eine Einfahrt ein, die zu einem Hinterhof führte. "Wir  sind jetzt da, ich nehme die Tasche." So öffnete er dir Tür und ich machte es ihm gleich. Wir standen nun in einem Hinterhof mit Garten, der mit blühenden Blumen übersät ist. Es standen rechts vor dem Tor zwei weitere Autos, die wohl anderen Mietern dieses Hauses oder von denen links und rechts gehören. Sturmi läuft in Richtung einer Tür und schließt diese auf. im zweiten Stock angekommen, öffnete er auch die Wohnungstür. Die Wohnung ist sehr hell und freundlich eingerichtet, was mir einen netten ersten Eindruck machte. "Du schläfst auf der Couch im Wohnzimmer. Ich gebe dir nachher noch Bettzeug. Mach es dir hier erstmal gemütlich und schau dir die Wohnung an." "Danke, werd' ich machen! Eh aber wo ist'n das Badezimmer?" Es fühlt sich bereits seit längerer Zeit so an, als müsste ich mich jeden Moment übergeben aber davon lies ich mir nichts anmerken. Langsam kann ich es aber wirklich nicht mehr zurückhalten. Anscheinend habe ich mich bei mir Zuhause am Kopf verletzt, als ich in der Küche zu Boden fiel. "Im Flur hinten links aber pass auf, der Wasserhahn funktioniert entgegengesetzt von dem roten und blauen Punkt. Habe das beim einbauen irgendwie verpeilt." Er lacht. Ich setze ein mehr oder weniger gezwungenes lächeln auf und begebe mich ins Bad. 

Es ist ein relativ großes und modern eingerichtetes Badezimmer, mit Dusche und Wanne aber mich interessiert zunächst nur die Toilette. So öffnete ich den Klodeckel und hing mich darüber. Sofort beginnt mein Mageninhalt durch meinen Mund in die Toilette zu fließen. Ich bemühe mich so wenig wie möglich Geräusche dabei zu machen, allerdings gelingt mir das eher weniger. Schritte bewegen sich auf die zugeschlossene Tür zu und ich höre, "Ist alles okay bei dir." Antworten kann ich  jedoch nicht, da das Gefühl der Übelkeit mich noch immer überrennt. Nach einigen Minuten legt sich dies jedoch und ich betätige die Spülung. Nun setze ich mich auf die Toilette, da ich heute noch nicht dazu kam meine Blase zu entleeren. 

Plötzlich öffnet sich die Tür und Sturmi stürmt herein. "Oh, sorry! Entschuldige das wollte ich echt nicht." und er ging wieder heraus und  schließt die Tür hinter sich.  "Ist schon okay, hast ja nichts gesehen." sage ich peinlich berührt. Verübeln kann ich es ihm aber auch nicht, da ich ihm vorhin nicht geantwortet habe und er somit davon ausgehen konnte, dass ich erneut in die Bewusstlosigkeit gefallen war, was glücklicher Weise nicht der Fall war. 

Danach gehe ich zu ihm ins Aufnahmezimmer, in der er auf einer Couch sitzt und mich auffordert mich neben ihn zu setzen, indem er ein wenig zur Seite gerückt ist. Ich setze mich neben ihn und er fragt "Sag mal, Stegi? Dieses Mädchen scheint echt total verrückt zu sein." In seinen Händen entdecke ich mein Handy, was mich komischer Weise aber nicht im geringsten stört. "Ja, das hab' ich mittlerweile auch schon mitbekommen." entgegnete ich ihm ironisch. "Sie hat dir nochmal auf Twitter geschrieben, dass sie sehr traurig ist, dass du weg bist und dass du doch bitte wieder kommen sollst. Danach hat sie noch ein Bild geschickt aber ich wollte das nicht ansehen, nachher ist es noch das Bild unzensiert oder irgendetwas anderes Privates." Wieder beginnt mein Puls in enormem Tempo zu steigen. Er hält mir mein Handy entgegen und ich nehme es ihm aus der Hand. Mit zittrigen Händen entsperre ich es, öffne die Twitter App und gehe auf den Chat.



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