Unvertraulich

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Azads Sicht:

Es herrschte eine unerträgliche Stille, eine Stille, in der ich ihre einzelnen Atemzüge hörte. Sie schaute mir tief in die Augen. Ihr Blick war voller Enttäuschung und es fiel mir schwer ihr weiterhin in die Augen zu sehen.

Als ich mein Kopf wieder hob, um sie anzugucken, war Zeliha nicht mehr da. Ich konnte sehen, wie hinter ihr die Tür zufiel und erst mit dem Türknall realisierte ich;
... Zeliha hatte mich nicht hintergangen! Sie hatte sich Zeit für mich genommen und wollte mir mit der Überraschung helfen!...

Zwar hatte ich noch die Infusion an einer Hand, aber es hielt mich nicht davon ab ihr hinterzurennen!
Ich lief in den Flur und konnte soeben noch sehen, dass Zeliha am Ende des Flures zu den Aufzügen abbog.

In einer Hand hielt ich die Infusion, mit der Anderen rieß ich die Türen auf! Sie fuhr ins Erdgeschoss, währenddessen nahm ich den Fluchtweg und eilte die Treppen zu ihr herunter.

Im Erdgeschoss:

Ich: Zeliha warte!

Zeliha: Verschwinde!

Ich hatte sie an ihrer Hand gefasst, als eine Krankenschwester von der Seite kam und mich von ihr wegzog, weil ich das Gebäude mit der Infusion nicht verlassen dürfte.
Sie hatte den perfekten Augenblick gefunden, um mich aufzuhalten, dachte ich mir und rieß die Infusion aus meiner Hand und warf das Teil in ihre Arme!
Bevor sie auch nur ein Wort sagen konnte, lief ich Zeliha hinterher.

Ich: ZELIHA!

"Was willst du eigentlich noch?!" schrie sie.

Ich: Ich habe alles missverstan...

"Nein! ... Du hast mir nicht vertraut, das ist es!" sagte sie mit Tränen im Auge.

Das war ein Schlag mitten ins Gesicht. Als ob ich meine Zunge verschluckt hätte, schwieg ich mit gesenktem Kopf und leeren Händen.

Bei Talia:

Ich hatte gerade das Auto geparkt und lief mit einem Regenschirm zum Krankenhaus, als ich Azad vor dem Krankenhauseingang im Regen stehen sah.

Ich: Azad! Was stehst du hier draußen so rum, du wirst noch krank!

Azad: Sie ist gegangen...

Ich: Komm erstmal rein. Wer ist gegangen?

Er schaute mir hoffnungsvoll in die Augen und fragte "Werd' ich das gutmachen können".

Ich: Sag mir nicht, dass Hasan dir von Semih erzählt hat und du es ihm geglaubt hast!

Vor Wut schien er nicht zu wissen, was er machte und schmieß die Blumenvase an der Rezeption gegen die Wand.
Alle guckten uns an und die Sekretärin rief Ärzten.

"Azad" flüsterte ich "komm runter und erzähl mir, was genau passiert ist".

Obwohl uns alle anguckten und um uns standen war es so leise, dass man das Aufprallen der Bluttropfen auf dem Boden hörte, denn Azad blutete an der Hand.

Einige Zeit später:

Man nähte Azads Hand, als Hasan endlich kam.

Ich: Wo warst du?

Hasan: Auf dem Weg. Was ist passiert?

Ich: Die Beiden haben sich gestritten, Zeliha ist weinend aus dem Krankenhaus gerannt und ist nicht mehr zu erreichen, Azad hat sich die Infusion aus der Hand gerissen, ist ausgerastet und seine Wunde wird nebenan genäht UND das alles ist nur passiert, weil du dein Schnabel nicht halten konntest!

Hasan: Ich konnte das doch nicht ahnen!

Ich: Ich hatte es dir mehrfach gesagt!

"Ist okay! Es tut mir Leid!" schrie er und nahm sein Handy raus.

Ich: Wen rufst du an?

Hasan: Zeliha.

Ich: Sie geht nicht ran, genau wie ihre Mutter und ihr Bruder.

"VERDAMMT!" rief Hasan und boxte gegen die Wand.

Ich: Ich fahr zu ihr nachhause, kümmer du dich um Azad. Denkt euch einen Plan aus, um euch bei ihr zu entschuldigen. ... Okay, Liebling?

Hasan: Ja.

Bei Zeliha zuhause:

Zelihas Mutter sagte, dass sie schon die ganze Zeit auf ihrem Zimmer sei und ich versuchte mein Glück.

Ich: Zeliha? ... Ich bin's Talia. Bitte mach' die Tür auf.

Nichts kam von ihr.

"Ich weiß, dass du mich hörst" sagte ich und setzte mich auf den Boden.

Nach wenigen Minuten hörte man ein Knartschen und die Tür ging auf. Ich hatte mit Allem gerechnet, aber nicht mit so einem Zustand von ihr!!!

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 05, 2016 ⏰

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