Etage 2 - Raum 52

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Als ich langsam zu mir kam, hörte ich eine Stimmen um mich herum meinen Namen rufen. Ich fühlte mich zu schwach um meine Augen zu öffnen, aber ich erkannte Talia.

Talia: Zeliha, hörst du mich?

Ich: Hmm.

Talia: Ich bin dir so dankbar!

Nachdem ich es schaffte, meine Augen zu öffnen, schaute ich sie verwirrt an und fragte "Wofür".

Talia: Wie du siehst, sind wir im Krankenhaus und nicht im Vorlesungssaal!

Ich verschrumpelte meine Stirn, guckte sie schief an und sagte "Ich lieg im Krankenhaus und das einzige worüber du denkst, ist die Uni?! Wo ist Azad?" und richtete mich auf.

Talia: He, he langsam Madam, du kannst nicht aufstehen. Hasan ist bei ihm, mach dir keine Sorgen.

Ich machte mich klein auf dem Bett und nahm meine Hände vor mein Gesicht.

Talia: Was ist los?

Ich: Ich war so mies heute zu ihm. Meinst du er wird noch mit mir reden wollen?

Auf einmal fiel ein ernster Blick in ihr Gesicht.

Ich: Nein oder...

Talia: Das wird ein bisschen schwer...also...er wird nicht antworten können.

Ich: Wie?

Talia: Willst du ihn sehen?

"Klar, sofort!" antwortete ich und sprang auf.

Talia: Okay, versprochen ich bring dich zu ihm, aber zu erstmal warten wir auf den Doktor.

Kaum eine Viertelstunde später kaum auch schon der Arzt rein.

Doktor: Na, Frau Umutlu, wie geht es Ihnen?

Ich : Schon viel besser. Kann ich Sie was fragen?

Doktor: Ja natürlich.

Ich: Wann werde ich entlassen?

Doktor: Sie müssen noch auf die letzten Testergebnisse warten.

Talia: Wie lange würde das dauern?

Doktor: Ich schätze mal nur eine Stunde.

Talia: Okay, dankeschön.

Doktor: Kein Problem. Bis später.

Ich: Jaaaa, NUR eine Stunde, NUR!

Talia: Wieso hast du es so eilig?

Ich: Weiß nicht, ist ja nicht so, dass ich hier nicht liegen möchte!

Talia: Ich meine, weshalb du mit ihm sprechen möchtest.

Ich atmte tief aus und schaute ihr in die Augen.
Vielleicht kennt ihr das; Man schaut jemanden in die Augen und alles beantwortet sich von selbst. Genau so ein Moment war das für mich, mir wollte kein Wort aus dem Mund fallen und so erzählte ich es mit meinen Augen. Ich wusste, dass sich mich verstehen würde und das tat sie auch.

Die unendlich vorkommende 3/4 Stunde bis der Arzt wiederkam, saß Talia neben mir und erzählte, dass Azad nicht beim Bewusstsein war und er deshalb nicht reagierte.

Ich: Talia, wo ist er?!

Talia: Etage 2 - Raum 052.

Ohne ihr weiter zu zuhören, wollte ich zu den Aufzug rennen, aber sie hielt mich am Arm und fragte "Soll ich mitkommen".

Ich: Nein, ich möchte alleine sein.

Talia: Sicher?

"Ganz sicher!" antwortet ich und eilte zu den Aufzügen.

Als ich vor seiner Zimmertür stand, wurden meine Hände ganz feucht und mein Herz war mir bereits im Aufzug in die Hose gerutscht. Dann nahm ich all meinen Mut, atmete tief ein und öffnete die Tür.
Er lang direkt gegenüber der Tür in einem weißen Bett. Alles war so still um mich herum, so sehr, dass ich mich erschrack als die Tür zufiel. Ich machte langsame und vorsichtige Schritte zu ihm ans Bett und setzte mich behutsam an seine Bettkante.
Eine Weile sagte ich nichts, ich konnte nicht. Dann nahm ich seine Hand in meine, sie war ganz kalt und ich hielt sie mir an die Wange um sie zu wärmen. Ich beobachtete ihn stumm und fing flüsternd an zu sprechen;

Ich: Es tut mir leid...

Ich konnte mir das Weinen nicht verkneifen und da floss mir die erste Träne über die Wange.

"Weißt du noch unser erstes Treffen?" und musste weinend lächeln.

Ich: Im Freizeitpark...Ich hätte mir niemals vorstellen können, dass wir uns wiedersehen!
Und heute...heute war ich so eiskalt zu dir! Ich bereue das Alles so sehr und glaub mir, es tut mir noch viel mehr weh als dir!
...
"Aber du sollst Eins wissen" sagte ich, behielt seine Hand in Meiner und sprach in sein Ohr, "Ich... ich liebe dich".

Plötzlich spürte ich ein Druck in meiner Hand und bevor ich realisieren konnte, was passierte, sagte Azad "Ich dich auch".

2 Wurzeln ... 2 WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt