Nervös laufe ich vor Fawkes hin und her. Dumbledore ist gerade nach London aufgebrochen, doch ich habe das Gefühl irgendwas wird heute Abend passieren. Der Winter ist schon lange vorbei und ich hatte meinen Auftrag, Harry vor den Spiegel zu bewahren verfehlt. Ich konnte nur Dumbledore davon erzählen, doch selber aufhalten konnte ich Harry nicht. Dumbledore hat die Sache erstaunlich ruhig angenommen. Er hatte mit Harry geredet und verschob den Spiegel daraufhin in einen unteren Teil des Schlosses. Das alles war jetzt irgendwie Geschichte, doch danach hatte Harry sich mit seinen Klassenkameraden Hermine und Ron an die Arbeit gesetzt mehr über Nicolas Flamel herauszufinden. Was wiederrum schlecht war, da genau dieser mit der Verschiebung des Spiegels in Verbindung stand. Ich behielt doe gesamte Zeit über ein Auge auf Harry und berichtete Dumbledore von seinen Entdeckungen. Doch seine heutige Entdeckung konnte ich ihm nicht mitteilen. Harry hatte vermutet, dass der Stein des Weisen, welcher Nicolas Flamel gehörte, in der Schule verborgen war und Voldemort zu diesem durch Snape gelangen wollte. Was Harry aber nicht einsah war, dass Snape nicht mehr Todesser war. Und genau der Mann, der Harry überzeugen könnte, musste heute außer Haus sein. Das war wirklich zu blöd, denn soweit wie ich Harry kenne, wird er sich selbst auf die Suche nach dem Stein machen und versuchen Voldemort zu besiegen. Ich habe also panische Angst um meinen Jungen, schließlich wird Dumbledore schlau genug gewesen sein, Fallen aufzustellen um den Stein zu beschützen. Und ich konnte nichts tun um meinen Jungen vor diesen zu beschützen. Rastlos laufe ich auf dem roten Teppich in Dumbledores Büro herum. Ich merke, wie auch Fawkes langsam unruhig wird. Verzweifelt sehe ich ihn an. Die Stille wird langsam unerträglich. "Wir müssen etwas unternehmen!", ruft Fawkes fahrig in die Stille. "Ach ne. Picknick oder Kino?", entgegne ich ihm spöttisch. Er bedenkt mich mit einem bösen Blick. "Weder noch. Ich fliege so schnell ich kann zu Dumbledore." "Nicht nötig!", gluckse ich erleichtert. Das Feuer im nahestehenden Kamin lodert grün auf, und wenige Momente danach steht Dumbledore darin. Fawkes fliegt umgehend auf dessen Schultern und berichtet ihm von den Geschehnissen. Der Schulleiter nickt ab und zu, unterbricht ihn jedoch nicht und behält seine ernste Miene. Als des Phoenix Bericht geendet hat, sieht er mich eingehend an. "Hedwig, du wirst unverzüglich zum Stein des Weisen aufbrechen und ihn hierher holen. Falls er weg ist, finde Harry. Benachrichtige mich indem du diesen Stein mitnimmst. Wenn du ihn leicht antippst kannst du dich mit mir verständigen. Los jetzt! Ich muss Nicolas benachrichtigen..." Er reicht mit einen kleinen blauen Stein, welchen ich in den Schnabel nehme.
Schleunigst flog ich durch die Gänge. Fluffy kannte ich bereits, ich hatte mich gegen Mitte des Schuljahrs gut mit ihm unterhalten. Er ließ mich ohne Zögern durch die Luke, nachdem ich ihm von meinem Auftrag berichtete. Im Gang konnte ich Spuren einer Schlingpflanze erkennen, konnte sie jedoch nicht zuordnen. Als nächstes kam ich in einen Raum gefüllt mit fliegenden Schlüsseln. Zwei Besen lagen auf dem Boden, und die Tür zum nächsten Raum stand sperrangelweit offen. Also flog ich schnurstracks durch ohne den Schlüsseln Beachtung zu schenken. Im nächsten Raum erwartete mich ein schlimmes Szenario. Ein riesiges Schachspiel ist aufgestellt worden und zwischen den Trümmern saß ein junges Mädchen, die weinend den Kameraden von Harry in ihren Armen wiegte. Es sah aus als ob er schlafen würde. Ich setze mich neben sie und tippe den Stein, den ich bis jetzt in meinem Schnabel getragen habe, bis das Gesicht von Dumbledore erschien. Ich zeige ihm das Szenario und im nächsten Moment steht er im selben Raum, ergreift die Hand des Mädchens und des Jungen, nickt mir wieder zu und apperiert wieder weg. Ohne weitere Umschweife fliege ich in den nächsten Raum, in welchem ein schlafender Troll liegt. Schnell fliege ich in den darauffolgenden Raum, um dem Gestank auszuweichen. In diesem ist ein Tisch aufgestellt mit verschiedenen Tränken. Einer der Tränke steht am Boden vor einer Tür welche in Flammen steht. Das müsste die Tür in den nächsten Raum sein. Ohne zu Zögern trinke ich einen großen Schluck aus der Flasche, nachdem ich mit meinem einigermaßen guten Englisch das Rätsel entziffert habe. Er hat einen hässlichen Nachgeschmack, aber ich habe wichtigeres zu tun. Ich fliege durch das Feuer und finde mich in einem großen Raum wieder, in dem ein großer länglicher Spiegel steht. Das müsste der Spiegel sein, der den Stein verbirgt. Ich kann zwei Körper am Boden liegen sehen, Harry und Quirell. Quirells Gesicht ist mit Brandblasen geprägt und seine Augen stehen unnatürlich weit offen. Harry dagegen scheint ohne einen Kratzer- ups nein er hat sich anscheinend die Hand gebrochen. Aber seine Brust hebt und senkt sich immernoch, im Gegensatz zu Quirells. Der Raum hat eine gruselige Ausstrahlung, weswegen ich sofort Dumbledore benachrichtige, nachdem ich neben Harry gelandet war. Der werte Herr bräuchte noch Fünf Minuten. Ich sehe mich leicht verunsichert im Raum um. Und der Spiegel fällt mir wieder ins Auge. Neugierig wie ich bin nähere ich mich ihm und sehe hinein. Zuerst sehe ich mich, hübsch wie immer. Doch das Bild verschwindet und ich kann einen glücklichen Harry erkennen. Im Bild lacht er glücklich auf und sieht mich direkt an. Seine Lippen bewegen sich leicht. Und er lächelt mit aller Güte und Liebe auf mich herab. Ich bin so gerührt und bewegt, dass ich gar nicht bemerke, dass Dumbledore mitten im Raum apperiert ist. Leise stellt er sich neben mich. Jetzt habe ich ihn ja bemerkt. Trotzdem starre ich weiterhin mein Spiegelbild an."Ja, ein gefährliches Instrument dieser Spiegel, nicht wahr?" Ich konnte nur nicken so überwältigt war ich. "Ich will nicht neugierig oder ähnliches wirken, aber liege ich richtig, wenn ich annehme, du kannst einen Geliebten von dir glücklich vereint mit dir erkennen?" Wieder nicke ich. "Ich auch." Erstaunt sehe ich an ihm hoch, doch er sieht mich nicht direkt an, sondern sieht stur in den Spiegel, mit Tränen in den Augen. Ich vergesse immer wieder, durch was für schreckliche Geschehnisse der Alte gegangen war, um ihn so zu machen, wie er jetzt war. Ein heiseres Husten ertönte von hinter uns. Gleichzeitig rennen wir zu Harry. Dumbledore nimmt ihn an der Hand und ergreift etwas grob meinen Flügel. Kurz darauf war mir, als würde ich in einen kleinen, engen Schlauch gedrückt werden. Es war nicht unbedingt angenehm, aber allzu schlimm war es auch nicht. Kurz darauf kamen wir im Krankenhausflügel an. In zweien der Betten lagen das Mädchen und der Junge von vorin. Dumbledore legte Harry vorsichtig in eines der Betten, zu dem gleich darauf die Krankenschwester stürzt. Noch einmal apperiert der Schulleiter mit mir, und diesmal sind wir wieder in seinem Büro. An einer Stange neben Fawkes Stange lässt er mich zurück, wobei mir sofort die Augen zufallen.
Drei Tage später sehe ich Harry endlich wieder. Überglücklich fliege ich an seine Brust und drücke mich an ihn. Ich bin so erleichtert, ihn gesund zu sehen, dass ich fast vergesse, dass eine normale Eule ihren Meister nicht umarmen würde. Aber ich bin ja auch keine normale Eule, nichtwahr? Harry geniesst diese Kuscheleinheit anscheinend auch, da er seine Arme um mich schlingt und gar nicht wirklich loslassen will.
Zwei Tage später trägt er mich wieder im Käfig auf den Zug zu, als er mich im Gepäckwagen abgibt. Gerade als ich mit Errol ein Gespräch beginnen will, rauscht der Eulerrich vom Anfang des Jahres herrein und setzt sich neben mich herab. Etwas zerknirscht entschuldigt er sich für seine grobe Behandlung vom Anfang, und fliegt daraufhin wieder weg. Als ich mich wieder zu Errol umdrehe, sehe ich nur einen schlafenden Errol. Damit finde ich mich ab und auch ich schließe wieder meine Augen. Das Jahr habe ich ja ganz gut überstanden. Wie dann wohl nächstes Jahr sein wird?
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Danke liebe Leute, dass ihr bis hierher gelesen habt.
Ich werde das Buch weiterschreiben, aber nun ist das erste Jahr von Hedwig mit Harry beendet.
Vielen vielen Dank für die vielen Reads, Votes, und Kommentare( obwohl letzteres etwas spärlich entfallen ist)
Es hat viel spaß gemacht bis hier her zu shreiben:) also einen schönen Tag euch noch:)
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Die Drahtzieher-Eine ungewöhnliche HP fanfiction
FanfictionHarry Potter - der Junge der überlebte. Oder auch der Junge, der immer in Schwierigkeiten geriet, der Junge der ohne die Hilfe von Hedwig, Errol und co. Nie aus diesen Schwierigkeiten herauskommen würde...