2.Kapitel - Sergio Wiewaldi

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'Eine drei Meter hohe Betonmauer, Wachen an jedem Ausgang und Hunde die bei dem kleinsten Geräusch anschlugen'. Das war also die Sicherheit von Sergio Wiewaldi, ein Politiker ersten Ranges, welcher mein neuster Auftrag sein sollte. Seine viktorianische Villa in Southampton wurde von allen Seiten von einem Garten umschlossen, der wiederum so viel Sichtfeld bot, welcher es mir unmöglich machte mich auch nur einen Meter in seine Nähe zu begeben, so konnte ich meinen Auftrag nicht erfüllen.

Ich verließ meinen Posten, den ich hinter einer alten Weide bezogen hatte und schwang mich auf mein Motorrad, 'Ich musste einen anderen Weg finden, nahe genug an ihn heran zu kommen, aber welchen?' Lange überlegte ich nicht und schon hatte ich mein Handy in der Hand und wählte eine Nummer, welche ich im Schlaf konnte. „.... Wie kann ich meinem Lieblingskiller denn heute helfen?" tönte eine heitere Stimme auf der anderen Seite. „Sergio Wiewaldi?! Irgendwelche Termine die mir helfen könnten?", „Warte, hier ist etwas... Morgen findet eine Konferenz in der City Hall statt, er wird dort eine Ansprache halten, wenn du deinen Auftrag erledigen willst, dann ist das deine Chance."

„Okay, wie sehen die Sicherheitsmaßnahmen aus?" „Wachposten an jedem Ausgang, während der Konferenz befinden sich weitere Wachmannschaften unter den Zivilisten. Bevor sich die Repräsentanten auf die Bühne begeben, bereiten Sie sich in ihren eigenen Zimmern vor. Sein Zimmer ist Nummer 415, 4.Etage letztes Zimmer am Ende des Ganges, Vorteil dort befindet sich ein Fenster mit Ausgang in eine kleine Gasse." „Danke Cit, du warst mir mal wieder eine große Hilfe." „Warte, da wäre noch was, er hat ein kleines Spielproblem." „Na sie einer an, da lässt sich doch etwas machen, nochmals danke."

'Er hatte also ein Spielproblem? Das macht die ganze Sache doch sehr einfach." Ich zögerte nicht und machte mich auch schon auf den Weg zur Londoner Einkaufsmeile, wenn ich ihn erwischen möchte, dann nur in der Spielhalle der City Hall und da Frauen in schicken Abendkleidern kostenfreien Einlass bekommen, war das meine Chance. Lange brauchte ich nicht und schon befand ich mich vor einem alten Geschäft, dessen Fenster so eingestaubt waren, das man denken könnte der Laden wäre geschlossen, doch ich wusste, das ich dort das passende Outfit für meinen Auftrag finden würde.

„Mr.Lance?" rief ich, als die schwere Holztür hinter mir zufiel und den Laden in Dunkelheit hüllte. „Nehalennia, was für eine Ehre, das du meinen bescheidenen Laden besuchst. Wie kann ich dir Behilflich sein?" Ertönte eine Stimme. Ich trat auf eine kleine Tür zu, unter der ein leichter Lichtstrahl zog. „Ich brauche ein Abendkleid." „Komm herein." Langsam öffnete ich die Tür, hinter der sich nun ein erleuchteter Raum voller Kleider und Anzüge in Reihen um Reihen enthüllte.

In Mitten des Raumes, stand ein kleiner buckliger Mann, dessen Gesicht von fettigen Haarsträhnen verborgen wurde und an dessen Körper Kleidungsfetzen herunter hingen, die einem Kartoffelsack ähnelten. „Ich habe einen Auftrag in der City Hall, ich brauche ein elegantes Abendkleid." Mr.Lance begutachtete mich von oben bis unten, bis er sich schließlich abwandte und begann durch verschiedene Reihen von Kleidern seinen Weg zu bahnen. Immer wieder hörte ich ihn vor sich her sprechen, doch konnte ich kein Wort verstehen.

Mr.Lance war von je her ein Angehöriger unserer Organisation, er selber sah zum Fürchten aus, doch von Kleidungen da verstand er etwas, noch nie lag er mit seiner Kleiderauswahl daneben und genau darauf hoffte ich auch heute. Nach einer Weile, sah ich ihn aus einer der hinteren Reihen hervor treten und in seinen Händen trug er ein eingehülltes Kleid. „Probier es an." Meinte er nur, nach dem er mir das Kleid in die Hand drückte.

Ich machte mich gar nicht erst auf den Weg um mich in einem anderen Raum umziehen, ich würde mich nur verlaufen und das Risiko wollte ich hier nicht eingehen, also streifte ich meine schwarze Lederjacke von den Schultern und ließ meine gleichfarbige Hose zu Boden fallen. Nachdem ich das Kleid aus seiner Hülle befreit hatte, sah ich das Wunderwerk welches Mr.Lance hervor gebracht hatte. Es war ein schwarzes Kleid welches kurz geschnitten bis knapp über meine Knie ragte.

Killer (in Überarbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt