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Und noch ehe ich mich länger aufregen konnte, lagen seine Lippen für den Bruchteil einer Sekunde auf meinen und hinterließen einen wohligen Schauer und ein ungeheures Prickeln. Mit riesigen Augen starrte ich in seine, welche in einem dunklen, warmen Ton leuchteten. Doch anstatt eine Antwort zu erhalten vergrub er seinen Kopf in meinem Nacken, zog mich näher zu sich und schlief ein.

Am Nächsten Morgen brach wieder einmal ein Schneesturm aus und verklebte die Fenster innerhalb weniger Minuten. Ich wachte auf, weil der Wind die Rollläden klappern ließ und im Bad nebenan eine Dusche lief. Vorsichtig strampelte ich die Decke von meinem Körper um die Hitze los zu werden und mich bewegen zu können. Dann setzte ich mich in den Schneidersitz und schaute aus dem großen schneebeklebten bodenlangen Fenster nach außen. Plötzlich ging die Tür auf, die ins Bad führte und ein holy shit oberkörperfreier Charo kam ins Zimmer. Augenblicklich senkte ich meinen Blick, fing an auf meiner Unterlippe zu kauen und betrachtete die übergroße Jogginghose die ich mir von ihm gestern geklaut hatte. Zwanghaft versuchte ich das Glühen zu ignorieren das meine Wangen eroberte und das Pochen das sich durch meinen kompletten Körper zog und immer heftiger wurde. Also die Jogginghose ist ganz schön und auch die Bettdecke sieht sehr elegant aus und- ich zuckte zusammen als eine Hand an mein Kinn gelegt und leicht nach oben gedrückt wurde. Wider Willen sah ich jetzt in seine Augen, die mich sofort in den Bann zogen. Doch zumindest lenkten sie mich von diesem Körper ab.

"Das ist jetzt aber unfair Meine Liebe", knurrte er ziemlich nahe an meinem Ohr. "Hm Was?" Verwirrt sah ich ihn an. Sein Blick fiel auf meine Unterlippe die ich immer noch mit den Zähnen bearbeitete. Seine Haare vollkommen zerzaust und feucht vom duschen, ebenso wie meine nur schlimmer, und total verschlafen, aber das Süße von eben war gerade einem dunklen Glanz in den Augen gewichen. Ehe ich mich versah lag ich auf dem Rücken, seine Arme links und rechts abgestützt neben meinen Kopf und meine Unterlippe zwischen seinen Zähnen. Mit weit aufgerissenen Augen und rosaverfärbten Wangen starrte ich in seine funkelnden Augen, die mich beobachteten. Und dann schloss ich meine Augen einfach, legte eine Hand in seinen Nacken und drückte so seine Lippen richtig auf meine. Ganz sanft und ziemlich kurz, doch das änderte er sofort wieder indem er seine Lippen auf meine presste.

Aus diesem kurzem Kuss, wurde ein ziemlich intensiver, aus dem wir uns lösten, als wir beide wieder Luft brauchten. Seine Lippen waren blutrot und leicht geschwollen. Zu wissen das ich dafür der Grund war, ließ mich lächeln und gleichzeitig noch eine Nuance dunkler werden. Außerdem war das Gefühl das dabei in mir tobte unbeschreiblich. "Ich mach uns Frühstück. Ich hab Amy freigegeben, dann sind wir zumindest ungestört", pervers fing er an mit den Augenbrauen zu wackeln und grinste dabei wie ein kleiner Gnom. "Du kannst solange duschen gehen oder dich waschen wegen deinem Bauch und dann hol ich dich Babe." Noch ehe ich etwas erwidern konnte, hatte er sich ein Shirt geschnappt und war durch die Tür nach unten verschwunden.

Kopfschüttelnd hievte ich mich vom Bett hoch und tapste in das angrenzende Bad. Durch das große Pflaster was mir quer über den Bauch ging, durfte ich wieder einmal noch nicht Duschen. Letztendlich wusch ich mich, putzte Zähne und band meine Haare in einen wirren Knoten. Schließlich stand ich vor meinen Klamotten und überlegte ob ich jetzt klischeehafter Weise ein Pullover von ihm anziehen sollte oder doch lieber meinen. Da dieser aber schmutzig und dreckig war, und Charo seiner dagegen überaus verlockend schnappte ich ihn mir kurzerhand und zog ihn an. Dazu die Jogginghose von heute Nacht und ich war perfekt in seinen Geruch eingehüllt. Kaum war ich fertig kam ein hyperaktiver heißer Typ die Treppen nach oben gestürmt und blieb mit einem angsteinflößenden Grinsen vor mir stehen. Dem seine gute Laune am morgen will ich auch mal haben. "So Frühstück fertig und da du ja so wenig laufen sollst, nehme ich dich kurzerhand", ehe ich mich versah lag ein Arm an meinen Kniekehlen die andere an meinem Rücken, "In meinen Arm und trage dich gentlemanlike nach unten." Lachend schwebte ich jetzt über dem Boden. "Du bist ein Idiot man, wie wenn ich nicht alleine gehen könnte." Doch Widerstand war jetzt schon zwecklos und ich merkte seit langem, dass ich mal wieder ich war. Ich machte mir keine Sorgen um meine Gang, über Drogen oder den Tod. Ich war irgendwie glücklich. Dieses Gefühl zu schweben. Keiner von uns hatte je ich liebe dich gesagt, geschweige denn waren wir zusammen, aber das Gefühl bei ihm zu sein war wunderschön. Es war irgendwie Zuhause. Und obwohl ich sonst so ein kleines freches aufmüpfiges Wesen war, was wenig mit Romantik, Liebe und so einem Zeug zu tun hatte, fand ich es gerade gar nicht schlecht.

My BadgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt