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➳ Alejandro's Sicht

Schwanger.

Schwanger.

Schwanger.

Ich werde Vater.

Dad.

Wir bekommen ein Baby.

Ein kleines Baby..

Sie werden es um jeden Preis haben wollen.
Meine Familie.
Sie dürfen nicht.
Unmöglich.
Sie sind meine Familie. Nur Meine. Und niemand wird ihnen jemals was tun. Niemals.

Ein paar Straßen weiter kam ich in einem der unzähligen kleinen Parks hier an. Inzwischen waren die Straßenlaternen alle an, und über mir waren dunkle Wolken aufgezogen, sodass man den Himmel nicht mehr sah. Trotz allem war es noch angenehm mit Jacke außen zu sein. Auf einer Bank, welche unter einer großen Eiche stand, setzte ich mich und zog eine Kippenschachtel aus der Jackentasche. Eine Zigarette davon zündete ich an, sodass sie anfing zu glimmen wie ein Glühwürmchen in der Nacht.

Seufzend sah ich in den Himmel, während ich immer wieder an der Kippe zog und versuchte mit der Neuigkeit klar zu kommen. Ich würde sie deshalb nie verlassen, ich liebe sie über alles und auch das Baby würde ich über alles lieben. Nur war ich mir nicht sicher wie wir das machen wollten. Ich war letztes Jahr erst volljährig geworden, Lie würde noch drei Jahre warten müssen. Die Wohnung hatten wir nur wegen der Gang und arbeiten ging ich auch nicht.

Aber das größte Problem waren die feindlichen Gangs, die jede noch so kleine Schwachstelle nützen würden. Die einzige Chance bestand darin auszusteigen, sich außerhalb davon ein Leben aufzubauen und meine Familie so in Frieden leben zu lassen. Aber würde man das alles in so kurzer Zeit schaffen. Genervt schnippte ich die Kippe auf den Boden und zündete mir die Nächste an.

Auf der gegenüberliegenden Seite machte gerade ein junges Paar herum und war kurz davor sich komplett auszuziehen, also plötzlich eine ältere Frau an den beiden vorbei lief und sie schreiend mit ihrer kleinen Handtasche davon jagte. Grinsend musste ich meinen Kopf schüttel. Immer wieder gab es hier komische Leute. Aber die Frau war genial.

Plötzlich kam ein Schatten von rechts und setzte sich neben mich, nahm sich eine Kippe aus der Schachtel die neben mir lag und zündete sie sich ebenfalls an. "Warum bist du einfach gegangen?" Ich wandte meinem Kopf in seine Richtung und sah in Charos Gesicht. Er starrte abwesend auf die Wiese und drehte die Zigarette immer wieder zwischen seinen Fingern, so als würde er überlegen.

"Die Neuigkeit hat mich überrascht", murmelte ich und nahm wieder einen tiefen Zug, ehe ich kleine Rauchwölkchen in den Himmel pustete. Charo schwieg. "Genau genommen hab ich Angst davor, wie das werden soll. Ich wollte nie Kinder und hab deshalb auch nie darüber nachgedacht", achselzuckend redete ich weiter. "..aber jetzt plötzlich trägt die Frau die ich heiraten will, unser Kind in sich und damit bin ich überfordert." "Das ist nicht der Grund, warum du so beschissen reagiert hast, sie hat es genauso wenig erwartet," nachdenklich musterte er mein Gesicht, während ich ihn näher betrachtete.

Er war etwas kleiner als ich, hatte hellere Haare, dafür aber ein markantes Gesicht und war sicher ein ziemlicher Frauenschwarm. Wobei ich ihn als solches eigentlich nicht einschätzte. Er hatte gesagt er hat eine Schwester, dann war er sicher ebenfalls ein Beschützertyp, wie ich selbst.

Interessant fand ich jedoch seine Art mit Menschen um zu gehen, er hatte etwas ruhiges, bestimmendes an sich und hätte ich noch meine Gang hätte ich ihn sicher als einen Oberen dort bestimmt.

Ich schüttelte meinen Kopf leicht, "Nein du hast Recht das ist nicht der Grund. Der Grund dafür ist, dass mich viele Menschen hassen durch die Gang. Viele nutzen Schwachstellen aus und machen auch keinen Halt vor hilflosen Babys, die sind viel brutaler. Ich will einfach nicht das meiner Familie etwas passiert. Nicht nochmal." Er nickte nur und schmiss seine aufgerauchte Zigarette dann auf den Boden.

My BadgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt