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Emina:

Ich schloss die Tür auf und betrat mit Can die Eingangshalle. Wir hingen unsere Jacken auf und näherten uns der Wohnzimmer Tür. Mit jedem Schritt, wurde ich nervöser. Die Nachricht von Okan enthielt nur vier Wörter :KOMM NACH HAUSE! SOFORT! Ich stieß die Tür zum Wohnzimmer auf und trat, gefolgt von Can in den Raum. Mein Mund klappte auf und ich schaute geschockt und mit großen Augen, auf das Bild, welches sich mir bot.
Polizisten, hier!? Hätte nie gedacht, dass ich das noch erleben würde. rief meine innere stimme begeistert. Da stimme ich  dir ausnahmsweise mal zu, meinte ich. ,, Sind sie die Tochter von Frau Yildiz?" fragte mich die Polizistin, welche Sila festhielt. Zögerlich nickte ich und schaute hilfesuchend zu Can. Dieser bemerkte meinen Blick sofort und handelte.,, Das soll jetzt nicht unhöflich rüber kommen, aber was zum Teufel ist hier los!?" Nun sprach einer der Polizisten, die Okan fest hielten.,, Sind sie der Sohn?" Can nickte. ,, Mein Name ist Herr Ercan, mein Kollege heißt Herr Erden und meine Kollegin dort Frau Erden." Während der Mann uns bekannt machte, wanderte mein Blick zu Okan und Sila rüber. Beide staarten, als sie meinen Blick bemerkten, sauer in meine Richtung. Schluckend wand ich meinen Blick ab. ,, Nun, ihre Eltern wurden aufgrund von verbotenem Drogenkonsums und Kindesmisshandlung...," bei diesen Worten schaute Herr Ercan in meine Richtung und ich spürte Can's entäuschten Blick auf meinem Rücken,".. festgenommen!" ,, Das ist eine Lüge!" schrie Okan plötzlich und wollte auch auf mich stürzen. Die beiden Polizisten hielten ihn auf, bevor er mich erreichen konnte ,, Du wirst das noch bereuen, du kleine Sch***** und dann,dann wird dir niemand mehr helfen können.Es wird niemand mehr für dich da sein! Mein lieber Sohn geht wieder zu seiner Mutter und du kommst in ein Heim, du wirst den Kontakt zu all deinen Freunden verlieren!" Hämisch lachend blickte er mir ins Gesicht. ,, D-das....."  ich stotterte, während mir Tränen aus den Augen liefen. Okan's Lachen hallte immer lauter in meinen Ohren, und seine Worte wirbelten in meinem Kopf herum, sie  gingen nicht mehr raus. Plötzlich fing alles an, zu verschwimmen und es wurde dunkel.

Erschrocken fuhr ich hoch und blickte mich um. Ich lag immer noch in Nesrin's Gästezimmer. Ein Blick auf den Wecker neben mir, sagte mir, dass es acht Uhr war. Ich spürte meinen Puls rasen,, Nur ein Traum, nur ein Traum!" flüsterte ich vor mir hin, während ich meinen Puls zu beruhigen versuchte. Langsam beruhigte ich mich und ließ mich in mein Kissen zurück sinken. Nachdem ich noch einige Minuten liegen blieb, brachte ich mich doch noch dazu aufzustehen. Ich ging in das kleine, angrenzende Bad und machte mich fertig. Denn Blick in den Spiegel mied ich absichtlich. Anschließend ging ich nach unten in die Küche, wo ich das Frühstück vorbereitete. Nach einer Weile kamen die verschlafenen Jungs und eine muntere Nesrin zu mir in die Küche und setzten sich zu mir.Gemeinsam fingen wir an zu essen.

,, Danke fürs Frühstück Süße!" bedankte sich Nesrin bei mir und die Jungs nickten zustimmend. ,, Keine Ursache!" meinte ich lachend und umarmte sie. Wir unterhielten uns noch etwa eine Stunde, bis ich auf die Uhr sah. ,, Can, wir müssten langsam los" ,, Ok" Wir verabschiedeten uns von den anderen und machten uns zusammen auf den Weg nachhause.

,, Ich habe gehört, dass du nach den Ferien eine Klassenfahrt hast?" ,, Oh ja, dass wollte ich dir noch erzählen" meinte Can. Nachdem ich ihn fragend anschaute, erzählte er mir, dass seine Klassenfahrt in einem Monat statt finden würde. Er würde mit seiner und der Parallelklasse für zwei Wochen nach Jordanien fliegen. Als er mich fragte, ob ich das schlimm finden würde, log ich und meinte, dass es mir nichts ausmachen würde. Dies stimmte natürlich nicht, ich war zwar in der Zeit, in der er auf seiner Fahrt war, nicht alleine, doch Zuhause war ich es. Ich weiß, vorher war ich auch auf mich alleine gestellt, aber ich habe trotzdem Angst davor, was Okan mir antuen würde, wenn Can nicht da sein wird.,, Mina" Can's Stimme holte mich aus meinen Gedanken. ,, Was!?" blaffte ich ihn an. ,, Wir sind da" ,,Oh ,äh sorry" ich spürte wie mein Kopf rot anlief. ,,Ich wollte dich nicht anzicken, tut mir leid." murmelte ich beschämt. ,, Nicht schlimm" meinte Can lachend ,, du musst dich nicht schämen, auch wenn du süß dabei aussiehst" Ich wurde noch eine Spur röter. ,, Ähm danke?" Unsicher schaute ich ihn an. ,, Bitte" er grinste mich an.

Emina&Can Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt