Kapitel 60

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Christian





Ich bin so aufgeregt. Elliot und Dad versuchen ihr Bestes mich zu beruhigen, aber das geht nicht. Mit schwirren tausend Gedanken im Kopf herum. Was ist, wenn Ana nicht kommt? Was ist, wenn ich die Ringe vergesse? Was ist, wenn sie die Kutsche nicht mag oder gegen Pferde allergisch reagiert? Was ist, wenn die Ringe nicht passen? Oh Gott.

"Christian." Mein Vater reißt mich aus meinen Gedanken. "Es wird alles gut. Mach dich nicht verrückt."

"Es kann so viel schief gehen." Gebe ich verzweifelt zurück.

"Wir müssen in fünf Minuten los. Du darfst auf gar keinen Fall deine Anastasia vor der Kirche sehen. Das bringt Unglück. Du holst jetzt tief Luft, die Ringe, Ghost und dann geht's los. Mein Junge du schaffst das." Er klopft mir auf die Schulter.

Wir verlassen die Wohnung und Ghost trottet uns hinterher. Die Krawatte scheint ihm überhaupt nicht zu gefallen, aber da muss er jetzt durch.

Vor der Kirche warten schon sehr viele Gäste, die mich begrüßen. Als ich mit allen durch bin, gehen wir rein. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass Anastasia in einer halben Stunde kommen wird. Ich versuche mich abzulenken, mir auszumalen, wie ihr Kleid wohl aussieht, ob sie einen Schleier tragen wird, die Haare offen oder zusammen. Ana hat nichts preis gegeben, außer dass sie eine lila Blume im Haar tragen wird.

Mia gesellt sich zu mir.

"Ich bin gespannt, ob sie dir gefällt." Sagt sie neckend.

"Selbst, wenn sie nur einen Sack am Leib trägt, ist sie die Schönste hier." Gebe ich leicht abwesend zurück.

"Ich habe dich noch nie so aufgeregt gesehen." Sagt sie augenzwinkernd.

"Es ist der schönste Tag in meinem Leben, aber ich war noch nie so nervös, wenn ich ehrlich bin." Sage ich offen und Mia nimmt mich in den Arm.

Die Tür öffnet sich ein weiteres Mal und ich weiß, jetzt wird es ernst. Nach der Brautmutter kommt nur noch die Braut. Die Gäste nehmen Platz und es wird still in der riesigen Kapelle. Die Musik beginnt zu spielen und nach einer gefühlten Ewigkeit, öffnet sich die Tür erneut.

Im ersten Moment kann ich Anastasia kaum erkennen, die Sonne strahlt in voller Pracht von hinten und lässt sie wie ein Engel aussehen. Ein Raunen geht durch die Reihen. Anastasia ist unter einem langen Schleier verhüllt und schwebt förmlich über den Teppich zu mir. Mein Herz rast und meine Hände werden feucht. Gleich wird sie meine Frau sein, auf immer und ewig.

Als sie endlich neben mir steht, hebt ihr Vater den Schleier und lässt ihn nach hinten gleiten. Da steht sie, die Frau meiner Träume. Sie trägt eine trägerlose Korsage, aus schneeweißer Seide und feinsten Stickereien, welche in einem bodenlangen Kleid endet. Ihr Schleier liegt auf ihrer mindestens zwei Meter langen Schleppe, die mit feinen Rosen verziert ist. Ihre Haare sind lockig und etwas nach oben gesteckt. Sie ist einfach nur traumhaft schön. Mir fehlen die Worte.

Mit einem Kuss auf Ana's Stirn legt Ray mir ihre Hände in meine und geht.

"Gott bist du atemberaubend schön." Staune ich und Ana errötet sofort.

Wir richten unsern Blick auf den Pfarrer und hören ihm zu.

Nach einer gefühlten Ewigkeit sollen wir unsere Gelübde aufsagen.

Ich nehme ihre Hand in meine und fange mit zittriger Stimme an.

Christian

Dann sagt Anastasia tränenunterdrücker Stimme.

Anastasia

Ich rufe Ghost, der bei Taylor ganz hinten in der Kapelle wartet. Er kommt freudig angerannt und setzt sich zu uns. Anastasia schaut mich fragend an. Ich habe am Halsband die Ringe befestigt und löse diese jetzt.

Zuerst stecke ich Ana ihren Ring an. "Hiermit nehme ich dich zur Frau."

Dann nimmt Ana den zweiten Ring. "Hiermit nehme ich dich zum Mann." Ihre Stimme bebt.

"Hiermit erkläre ich sie zu Mann und Frau." Sagt der Pfarrer. "Sie dürfen die Braut jetzt küssen."

Ich schaue ins Ana's Augen, sie strahlen vor Glück und küsse sie lang und zärtlich. Alle Gäste stehen auf, klatschen und jubeln. Meine Eltern und auch die von Ana haben Tränen in den Augen.

Kate, Mia, Elliot und Ethan gehen hinter uns, als wir die Kirche verlassen. Ein paar Gäste haben sich schon vor der Kirche positioniert und werfen mit Reis. Meine Mutter fällt mir weinend in die Arme und gratuliert mir. Auch mein Vater musste sich eine Träne weg drücken. Alle wünschen uns das denkbar Beste und umarmen uns und gratulieren mir zu der schönen Braut.

Als wir endlich durch sind, steigen wir in die Kutsche und haben ein paar Minuten für uns, bis wir am Haus meiner Eltern ankommen.

Love me like you do, GreyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt