~Minas Sicht~
Ich gehe ins Gästezimmer und lege mich ins Bett. Ich versuche einzuschlafen, doch meine Gedanken fuhren Karussell.Ich hatte einen Mann umgebracht. Ermordet. Getötet. Erschossen. Ich bin dafür verantwortlich, dass er nie wieder zu seiner Familie zurückkommen wird.
Und Semir wird vielleicht sterben. Nur weil ich noch meine Sachen holen wollte.
Und Kim und Ben und alle anderen von der Polizeiwache sind in Gefahr, weil ich mich in ihrer Nähe aufhalte.
Ich möchte nicht noch mehr Menschen in Gefahr bringen.
Irgendwann schlafe ich ein, doch meine Gedanken fahren immernoch Karussell, weshalb ich schlecht schlafe.
Ich wache auf, weil ich etwas auf dem Flur gehört habe. Ich öffne die Tür und sehe Kim
Sie telefoniert gerade, weshalb ich die Tür wieder schließe.
Ich setze mich auf's Bett und ziehe mich um. Dann gehe ich zum Fenster, öffne es und sehe nach draußen. Es ist ein schöner Herbsttag. Ich höre wie hinter mir die Tür aufgeht und drehe mich um. Dort steht Kim
,, Frühstück ist fertig'' und wir gehen in das Esszimmer und frühstücken.
,, Hast du gut geschlafen? '', möchte Kim wissen
,, Hmm'', meine ich
Wir decken den Tisch ab und gehen zu Kims Auto.Während der Fahrt sagt niemand ein Wort.
Als wir bei der Polizeiwache angekommen sind, gehen wir rein.
Ich werde von allen komisch angeguckt, weshalb Kim den Leuten alles erklärt. Die Polizisten stellen sich vor und dann gehe ich zu Ben. Er unterhält sich gerade mit einer Frau, ich glaube sie heißt Susanne.
,, Hey Mina, gut geschlafen? '', begrüßt mich Ben
,,Hmm''
,, Noch müde? '', lacht Ben
,, Joa'', antworte ich ihm, obwohl ich eigentlich wach bin, aber keine Lust auf ein Gespräch habe.
Da klingelt das Telefon.
,, König, Kripo Autobahn'', meldet sich Susanne und hört dem Anrufer zu.
,, Oh, ok tschüss'', beendet Susanne das Gespräch und wirkt sehr bedrückt.
,, Ben, ähm, das war das Krankenhaus. Um Semir steht es sehr schlecht. Er wird wieder operiert und darf keinen Besuch empfangen''Was? Das darf nicht sein. Es ist alles meine Schuld.
Ben geht in sein Büro und lässt sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen. Ich gehe nach draußen, bemerke aber noch, wie Kim und Susanne mir besorgt hinterhersehen.
Draußen setze ich mich außerhalb der Sichtweite der Polizeiwache auf den Boden sinken.Ohh scheiße
Muss denn alles immer so sein?
Um Ben und mich zu retten erschieße ich ohne es zu wollen einen Mann und Semir wird vielleicht sterben und das nur wegen mir. Außerdem ist das Haus in dem ich bis vor kurzem gewohnt habe in die Luft geflogen und meine Großeltern versuchen mich anzugreifen. Aber ich darf keine Schwäche zeigen, was hätten die denn dann alle für ein Bild von mir. Ich bringe alle in meiner Umgebung in Gefahr.Ich gehe zurück zur Polizeiwache, damit sich niemand Sorgen um mich macht und losgeht um nach mir zu sehen.
Wieder angekommen sieht mich Kim fragend an, doch ich weiche ihrem Blick aus.
Stattdessen gehe ich zu Susanne, setze mich und nehme ein Buch aus meiner Tasche, was ich vor der Explosion noch hatte retten können, und beginne zu lesen.
Doch meine Gedanken kreisen trotzdem weiter um Semir und den ganzen anderen Kram, weshalb ich mich nicht konzentrieren kann.
Irgendwann schlage ich das Buch zu und gehe zur Toilette.
In der Kabine lasse ich mich die Wand runtergleiten und denke weiter nach.Wieso nur ich?
Kann dieses Scheißleben nicht irgendjemand anderen treffen! Aber wieso muss es unbedingt mich treffen?
Ich spüre wie mir Tränen in die Augen schießen und versuche sie weg zu blinzeln, doch es klappt und mir laufen die Tränen in Strömen über die Wangen.
Irgendwann hört der Tränenstrom auf und ich gehe aus der Kabine hinaus, zum Waschbecken und sehe in den Spiegel.
Puh, Glück gehabt, meine Augen sind nicht zu rot vom Weinen.
Ich klatsche mir Wasser ins Gesicht und entferne auch die letzten Spuren vom Weinen.
Da höre ich wie die Tür aufgeht und ich drehe mich um. Dort steht eine junge Polizistin, ich glaube sie heißt Jenny.
,, Alles ok? '', fragt mich Jenny und sieht mich dabei besorgt an. ,, Klar doch'', beantworte ich ihre Frage
,, Tut mir leid, aber ich glaube dir nicht. Ich merke doch wie du der Chefin ausweichst um einem Gespräch zu entgehen und auch sonst mit kaum jemandem überhaupt sprichst. Komm schon, rede mit mir'', fordert mich Jenny auf
,, Ich könnte jetzt auch jemand anderes holen, damit du redest.'',, Na gut. Wenn du's unbedingt wissen willst.
Vor drei Jahren haben meine Großeltern meine Familie umgebracht und das Schlimmste war, das meine Schwester von ihnen qualvoll ermordet wurde. Mit einem Schuss in den Bauch. Das hatte sie nicht verdient, sie war doch erst sechs. Naja seitdem lebe ich alleine in dem Haus und als Semir und Ben mich in der Schule vor meinem Großvater gerettet haben und wir meine Sachen holen wollten, haben sie das Haus in die Luft gejagt. Dann haben sie auf uns geschossen und Semir hat einen Schuss in den Bauch bekommen, so wie meine Schwester, woran sie gestorben ist. Dann hat Semir mir seine Waffe gegeben und ich habe ...ich habe einen der Männer erschossen. Und heute morgen habe ich erfahren, dass es sehr schlecht um Semir steht und er wieder operiert wird und er keinen Besuch empfangen darf.'' Ich sehe Jenny an
,, Außerdem bringe ich alle in meiner Nähe in Gefahr''Jenny sieht mich an und sagt:,, Selbst wenn du alle in deiner Nähe in Gefahr bringen solltest, bringst du dich dadurch in Sicherheit und uns in Gefahr zu bringen ist echt nicht schlimm. Einen Mann zu erschießen ist zwar nichts Schönes, aber du hast damit das Leben von Ben und dir gerettet. Aber eines verwirrt mich jetzt echt. Egal wie schwer jemand verletzt ist, Besuch bekommen darf er immer. Da ist irgendetwas faul, aber wir können jetzt nicht los zum Krankenhaus, aber es gibt eine Möglichkeit, etwas darüber herauszufinden. Wir müssen''
Die Tür geht auf und Jenny verstummt. Kim kommt rein und sieht uns verwundert an.
,, Frau Dorn, wo bleiben sie denn? '', fragt Kim Jenny und wir gehen aus dem Waschraum heraus, hinter Kim her
,, Was wolltest du eigentlich gerade sagen? '', frage ich Jenny als Kim wieder in ihrem Büro ist
,, Nicht jetzt, die Krüger ist misstrauisch''
,, Ok''Kim kommt aus ihrem Büro und meint:,, Es ist schon sehr spät, machen sie bitte alle Feierabend''
Alle packen ihre Sachen zusammen und wollen gehen, doch Kim sagt:,, Einen Moment bitte noch. Frau Dorn, Jäger mit ihnen wollte ich noch kurz sprechen. Frau Dorn, könnte ich bitte zu erst mit ihnen sprechen?''
Jenny geht zu Kim ins Büro und Ben stellt sich zu mir. Er wirkt echt fertig.
,, Ben, es tut mir leid'', sage ich leise, doch er antwortet nicht.Nach einiger Zeit kommt Jenny wieder heraus und Ben geht in Kims Büro. Beim Reingehen sagt er:,, Es ist nicht deine Schuld, sondern meine''
Jenny kommt auf mich zu und umarmt mich.
,,Das von vorhin erzähle ich dir morgen'', flüstert sie in meine Haare bei der Umarmung
,, Weiß sie was ich dir erzählt habe?'', antworte ich ihr
,, Nein'' Jenny löst sich aus unserer Umarmung und geht raus.
Ich setze mich auf einen Stuhl und sehe nach draußen in den Sternenhimmel.Nach einiger höre ich die sich die Tür von Kims Büro öffnet und Kim und Ben herauskommen.
Ich gehe zu ihnen und wir gehen gemeinsam nach draußen.
Ben umarmt mich kurz und steigt dann in sein Auto.
Ich setze mich in Kims Auto und wir fahren zu Kims Haus.
Dort angekommen gehe ich ins Gästezimmer, ziehe mich um und lege mich ins Bett.
Da klopft es an der Tür und Kim kommt herein.
,, Mina'' Kim setzt sich zu mir auf's Bett
,, Was ist? '', fragt Kim mich
,, Nichts'', lüge ich
,, Mina, ehrlich bitte''
,, Wirklich nichts''
,,Mina''Kim sieht mich streng an
,, ich will dir doch nur helfen''
,, Ich weiß''
,, Mina, rede mit mir''
,,Es ist nichts''
,, Bitte hör auf mich zu Belügen''
,, Ehrlich''
,, Mina, jetzt rede endlich mit mir''
,, Wirklich es ist nichts'' ich drehe mich von Kim weg
,, Mina, du lebst bei mir also wäre es nur freundlicher, wenn du es mir sagst''
,, Na gut''ich drehe mich zu Kim hin ,,Kim, ich bin ein Monster! Ich habe einen Mann erschossen und Semir wird vermutlich sterben, sowie meine Schwester auf die selbe Art gestorben ist. Außerdem ist mein Zuhause in die Luft geflogen und ich kann nicht mehr dort wohnen und ich bringe euch alle in Gefahr in dem ich mich in eurer Nähe aufhalten''
Ich bemerke, wie mir Tränen über die Wangen laufen und wische sie verärgert weg. Nicht noch mehr Schwäche zeigen.
Kim hat meine Tränen allerdings bemerkt und nimmt mich in den Arm. Ich versuche die Tränen zurückzuhalten, aber Kim scheint es zu bemerken und meint:,, Hör auf zu versuchen so stark zu sein und keine Schwäche zu zeigen. ''
Ich bemerke, wie immer mehr Tränen über mein Gesicht laufen. Kim streicht mir beruhigend über den Rücken. ,,Es wird alles gut. Semir ist ein Kämpfer, wenn einer das schafft, dann er. Und selbst wenn dein Haus in die Luft geflogen ist, ich weiß, es ist nicht dasselbe, kannst du hier wohnen. Wir werden deine Großeltern schnappen und sie ins Gefängnis bringen. '',, Danke'', sage ich, und ich merke plötzlich, wie müde ich bin und mir die Augen zufallen. Das Letzte, was ich bemerke bevor ich einschlafe ist, dass Kim mich zudeckt, mir durch die Haare streicht und gute Nacht sagt.
Das war das 9.Kapitel, ich hoffe es hat euch gefallen und es ist nicht schlimm, dass das Kapitel länger als geplant geworden ist.
LG♥♥
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Was geschieht hier? (Alarm für Cobra 11ff)
FanficWie ist es, wenn das Leben sich plötzlich verändert? Nach einiger Zeit findet man sich damit ab Doch was, wenn durch ein Ereignis, die Vergangenheit einen wieder einholt? Und was, wenn man nicht mehr weiß, was wirklich geschehen ist und was einem...