kapitel 0.1

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Schule. Wie ich sie nur hasse.

Gegen Schule an sich habe ich nichts einzuwenden, aber gegen die Leute an meiner Schule schon. Sie sind alle so verdammt oberflächlich und unreif. Und ohne Michael und Hannah würde ich hier noch durchdrehen.

Hannah ist ein wunderschönes, feminines Mädchen mit hellblonden Haaren und smaragdgrünen Augen. Sie ist zierlich und trotzdem genau so groß wie ich. Sie sieht so aus, als ob sie keiner Fliege etwas zu Leide tun könnte, aber da irrt man sich. Sie ist knallhart und viel stärker und mutiger als ich es jemals sein werde. Im Gegensatz zu meinen Eltern macht sie mir keine Vorwürfe, wegen meiner Weltansicht, wenn man das überhaupt so nennen kann. Sie und ich sind schon seit der Grundschule befreundet und streiten tun wir uns nur selten, da wir beide klug genug sind, um zu wissen, dass Streiten nichts bringt.

Michael hingen ist das genaue Gegenteil. Seine apfelgrünen Haare fallen einem sofort auf, und dass er gefühlte drei Meter größer ist, als jeder lebende Mensch hilft auch nicht beim Unauffällig sein. Er hat einen Augenbrauenpiercing, den er sich mit 17 stechen lassen musste, da er eine Wette gegen ich verloren hatte. (Im Wetten bin ich 1. Sahne) Trotz seines äußerlichen Erscheinens ist er der liebste Mensch der Welt, egal wann, wo oder wieso, ich kann mit allen meinen Problemen immer zu ihm kommen. Wir haben uns durch eines meiner 'Praktika' im Kindergarten kennen gelernt und im Gegensatz zu mir, weiß Mikey, wie man mit Kindern um geht. Er sagte mir damals, dass er das Praktikum gemacht hätte, da 'er den süßesten Cousin der Welt hat und er deshalb Kinde liebe'.

Da ich sowieso schon fast zu spät kam, rannte ich in den obersten Stock, wo mein Klassenzimmer war. Davor stand auch schon meine aller liebste Lieblingsperson der Welt. Ich lief auf ihn zu und schlang meine Arm um seinen Oberkörper, wobei ich mein Gesicht in seiner Brust vergrub. Nicht einmal eine Sekunde später schlossen sich seine Arme um mich und ich seufzte.

"Ich will nach Hause ganz schnell.", sagte ich in seine Jacke genuschelt. Da ich heute einfach keine Motivation hatte mich auch nur im Geringsten zu schminken, war es auch egal wie tief ich mein Gesicht in seine Klamotten rieb.

"Nimm mich aber bitte mit.", sagte er mit einem Lachen. Nach einer kurzen Pause sprach er weiter: "Ist das mein Hemd, was du da an hast?"

Ich löste mich und schaute an mir hinunter und sah meine schwarze Skinny Jeans mit meinen grauen Stiefeln, die perfekt zum Grauton des Hemdes passten, das ich anhatte. Ich hob meinen Kopf und schaute ihn an. "Es ist nicht mein Problem, dass du deine Sachen immer bei mir zu Hause vergisst."

Er guckte mich nur schmollend an, aber ich nahm einfach seine Hand und zog ihn ins Klassenzimmer, wo ich auch schon hinten links in der Ecke das schönste Mädchen, das ich kenne sah. Ich setzte mich neben sie und Michael setzte sich neben mich. Hannah saß am Fenster und schaute mich erst an, als ich ihr auf die Schulter tippe. Sofort schlang sie ihre Arme um mich, als sie realisierte , dass ich das war. Morgens ist sie immer so langsam, aber ich kann mich nicht beschweren, denn ich bin genau so.

"Was gibt's neues, Lady und Nicht-Ganz-So-Gentle-Aber-Man?", fragte sie uns beide.

Michael, der im Schneckentempo sein Matheheft und sein Mäppchen rausholte und auf den Tisch stellte sagte: "Nichts. Das gleiche wie immer."

"Also Masturbieren und Zocken?", fragte sie mit einem Grinsen. Naja, es ähnelte einem Grinsen, für ein Echtes war sie zu müde.

"Du hast es erfasst.", sagte er spaßig, auch wenn wir beide wussten, dass das wahrscheinlich die Wahrheit wahr.

"Und was gibt es so bei dir Neues?", fragte mich die Blondine neben mir.

Ich stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab und sah sie gelangweilt an: "Ich darf wieder Sozialstunden machen."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 24, 2015 ⏰

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