Als ich nachdem anstrengenden Schultag nach Hause komme, habe ich Daven schon fast vergessen. Doch als ich an meinem Haus ankomme, stehen dort zwei über beide Ohren grinsende Vollidioten. Luke und Ben. Ich drücke beide kurz, nur dezent genervt und schließe dann die Haustüre auf, welche sich mit einem Knarren öffnet. Noch bevor ich selbst eintrete, zwängen mich diese OBERHIRNIES an die Seite und quetschen sich an mir vorbei in meine völlig unaufgeräumte Wohnung aber die Meinung dieser beiden Spinner interessiert mich sowieso herzlich wenig. Ben räuspert sich und erklärt mir dann das, was ich längst weiß: „Um zu den Beliebten zu gehören brauchst du nichts außer Eitelkeit, meine Liebe. Alle dort sind eventuell reich und es fehlt ihnen nicht an Geld, Macht oder Aussehen. Dafür aber an Gefühlen wie Liebe oder Zuneigung. Die Beliebten, Cara, wollen die Achtung aller Menschen, dabei verachten sie sich selbst - und das so sehr." Ich schaue ihn geschockt an und flüstere dann hektisch und aufgekratzt, dass das nicht stimmt, denn um ehrlich zu sein: auch, wenn mir all das bereits klar war, es macht mir Angst, der Gedanke, dass selbst Menschen die alles haben, was man für ein perfektes Leben braucht, unglücklich und unzufrieden mit sich sind. Liegt es an der heutigen Gesellschaft? Gott, wann sind wir so unglücklich geworden? Wir sind alle nur noch Schatten unserer selbst, nicht einmal unsere Augen leuchten noch. Aber wieso tuen sie dann so, als wären sie unabhängig, arrogant und eitel? Es ist doch keine Schwäche, dass man jemanden brauch. Jeder benötigt mal einen Menschen, der ihm hilft. Um mich abzulenken, gehe ich zur Kaffeemaschine und mache mir eine große Tasse Milchkaffee und verbessere ihn mit ein bisschen Zucker. Mit der dampfenden Tasse drehe ich mich zu den Jungs um und frage, ob sie auch eine Tasse wollen. Sie verneinen und schauen mir tief in die Augen: "Cara, bitte hilf uns. Wir lieben Daven wie einen Bruder und wir wollen seine frühere Art wieder." Ich setze mich auf mein Sofa und überlege kurz, trinke einen Schluck von meinem leckeren Kaffee und flüstere, nachdem ich laut geschluckt habe, "Dann erzählt mir alles über Daven Miller, was ihr wisst: Wieso ist er so geworden? Was mag er? Was hasst er? Aber die Frage die mich am meisten interessiert - hat der Typ Intimkrankheiten? Ich meine, so viel Glück hat doch keiner!" Die Jungs schauen mich ernst an und dann prusten wir plötzlich alle los, denn die Situation ist irgendwie bizarr. Dann fängt Ben, der tolle Ben, den ich früher so verehrt habe, mit der Geschichte des Daven Miller an: "Daven war vor zwei Jahren mit einem Mädchen zusammen. Ihr Name war Alicia, sie war älter, hatte ungefähr den selben Körperbau wie du - deshalb verachtet er deinen Körper so, weil er ihn eigentlich so begehrt - und sie war eine falsche Schlange. Sie hatte es von Anfang an auf Davs Geld abgesehen, was wir ihm auch sagten..." "...Und er hat nicht auf euch gehört? Ihr seid seine besten Freunde!",warf ich ein. "...ja, aber er war blind vor Liebe und beschuldigte uns sogar, sie ihm ausspannen zu wollen. Jedenfalls war Alicia selbstbewusst und arrogant, stets überschminkt und naja, sie hatte ein wahnsinnig großes Ego. Und Gott, ihre Stimme war so hoch wie ein Tinnitus. Jedenfalls spielte sie ihm die große Liebe vor, doch war er mal knapp bei Kasse war sie launisch und fies. Sie demütigte ihn in aller Öffentlichkeit und so weiter. Einmal, als das der Fall war, ging sie zu Daven nach Hause, vergewisserte sich telefonisch bei ihm, dass er gleich kommen würde und verführte dann seinen Bruder Leon, welcher schon länger ein Auge auf sie geworfen hatte aber sie nie angefasst hätte, denn die Freundin seines Bruders war für ihn Tabu. Alicia sagte zu ihm, dass Daven Schluss gemacht hätte, weil er eingesehen hatte, dass die beiden - sie und Leon - viel besser miteinander harmonierten und dass er ihnen viel Glück wünschte und vor Allem: dass sie ihn liebte. Leon stürzte sich sofort auf sie und als Daven nach Hause kam, lagen die beiden nackt auf dem Bett, Davens Bett!", empört schüttelt Ben den Kopf und auch ich bin geschockt von so viel Dreistigkeit. Ben räuspert sich kurz, auch für ihn bedeutet diese Geschichte wohl etwas: „Es hat ihn gebrochen. Erst wurde er traurig und ruhig, ließ niemanden mehr an sich ran. Doch dann nach einem Monat wollte er raus und ging jeden Tag feiern, nach einer Woche holte er sich das erste Mädchen und ab da gab's kein Halten mehr. Saufen, ficken, rauchen, kiffen, dealen. Er bricht Herzen, um seines zu heilen." Und Mann, auch wenn ich das bereuen werde, ich verstehe ihn. Trotzdem schaue ich die Jungs pikiert an, denn der Gedanke, dass der Typ, den ich versuche zu klären, womöglich im Großteil der weiblichen Bevölkerung unserer Stadt war, widert mich an - deshalb ziehe ich eine Augenbraue fragend hoch oder versuche es viel mehr und richte mich dann zu den attraktiven Sportlern mir gegenüber: „Aber versichern, dass der keine Krankheiten oder so hat, könnt ihr mir schon, oder?" Die Jungs schmunzeln ein wenig aber nicken dann übertrieben, „Regel Nummer Eins: Kondom! Und die achtet er." Ich lehne mich entspannt zurück und atme aus. Gut. Ich fühle mich total aufgewühlt, für mich war Daven Miller immer ein aufgeblasenes Arschloch mit zu großem Ego, höchstwahrscheinlich ein verwöhntes Einzelkind und reich noch dazu. Die Frauenherzen brach er in meiner Fantasie immer nur zum Spaß. Doch jetzt stelle ich mir Daven vor, wie er diese Alicia liebte, voller Aufrichtigkeit und mit ganzem Herzen - und sie nur spielte, kalt und gefühllos. Dann verstehe ich ihn plötzlich, kann ahnen, wieso er so ist, wie er ist. Doch jetzt weiß ich, was zu tun ist! Wenn ich diesen kalten Badboy nicht warm kriege - wer dann? Ich widme mich den Jungs vor mir und frage dann die Frage die wohl mein komplettes Leben verändern wird: „Ok, ich machs! Ich helf euch. Ich werde dafür sorgen, dass sich Daven Miller in mich verliebt. Aber sagt mir, was ist der Plan?"
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Love me, fuckboy
Novela JuvenilCara ist 17, recht kurvig und so überhaupt keine klassische Schönheit. Findet sie. Doch auch, wenn sie unzufrieden mit sich selbst ist, ist sie nicht auf den Mund gefallen. Ganz im Gegenteil! Sie verteidigt Schwächere, hilft wo sie kann und bleibt a...