Früh morgens Donnerstag

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Eine Woche später.
Donnerstag.

Es ist früh morgens. Naja'n normaler Werktag, also eigentlich nichts außergewöhnliches.

Er ist noch immer in meinem Kopf.

Doch ich werde ihn nie wieder sehen wahrscheinlich.

Ich stehe an der Haltestelle mit meinen Kindheitsfreund.

Wir reden.
Da kommt der Bus schon.

Ich bin noch immer abgelenkt, denn ich bekomme diesen einen Typen nicht mehr aus dem Kopf, deswegen bin ich spärlich mit dem Gerede. Das schlimmste ist, dass ich nicht einmal mehr weiß wie er aussieht. Ich weiß nur, dass er große schwarze Kopfhörer trug, die ich bisher noch nie irgendwo gesehen hatte. Und ich weiß auch noch, dass sein Turnbeutel giftgrün beziehungsweise neongrün war, mehr weiß ich nicht. Aber ich frag mich noch immer, ob er mich angesehen hat oder jemand anderes. Naja ich bin bei ihm gesessen.

Ich schäme mich dafür, dass ich mir keine Gesichter merken kann.

Mit diesen Gedanken checke ich die Sitzplätze ab.
Wie erwartet war mein Stammplatz frei, zuerst links, dann rechts.

Doch irgendetwas war anders. Es war eine andere Person im Bus.
Er war es, nehme ich an. Ich setzt mich schnell zur links zur Tür, somit habe ich freien Blickkontakt.
Aber war er es wirklich?

Es war so als hätten wir uns schon einmal gesehen, denn seine Augen ruhen andauernd auf mir. Oder war es jemand anderes?
Ich begann ihn zu mustern. Er mich auch. Genau an diesem Tag sah ich schrecklich aus, denn gestern war mein Vater ins Krankenhaus eingeliefert worden und, da kann man sich ausrechnen wie viel ich geschlafen habe - genau nichts.

Jedoch meine Trauer war wie weggefegt. Da er mich schief anlächelt. Er muss es sein, den ich gesehen habe.
Mein Kindheitsfreund jammerte über die Schule und ich sprach immer nur >>Mhm<<.
Er visierte mich mit seinen Augen an und sah andauernd auf den Platz neben ihn. Heißt das ich soll zu ihn?
Nach zehn Minuten war mein Kindheitsfreund weg. Nun mach ich auch mit beim Spiel.

Doch keiner hat den Mut.

Nun ist meine Station. Ich sehe zur Tür mit meinen Mundwinkeln nach unten gerichtet und, dann zu ihn. Anscheinend versteht er mich und sieht mich traurig an.

Der letzte Blick und weg bin ich.

SAG DOCH HALLO (Abgeschlossen) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt