Broken hearted

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Mit einem gebrochenen Herzen umzugehen war schwer. Mit seinem ersten gebrochenen Herzen umzugehen war noch schwerer. Wenn einem das erste Mal vor Augen geführt wird wie blind die Liebe doch tatsächlich macht. Nun verstand Max es auch. Das erste Mal wurde ihm gezeigt, dass Liebe nicht nur aus Küsse, Rosen und lächeln besteht. Er verstand es einfach nicht. Warum er? Warum wurde ausgerechnet auf seinen Gefühlen herumgetrampelt?

Es war nun zwei Tage her, seit dem mit ihm Schluss gemacht wurde, doch er fühlte sich noch kein bisschen besser. Er sass auf seinem grossen Himmelbett in seinem Zimmer, umringt von einem Haufen Kissen und umschlungen von etwa drei Decken. Er musste zugeben, es hatte etwas tröstendes sich wie ein Burrito zu fühlen. Umhüllt von wohliger Wärme. Seine Katze, William Catner, sass auf seinem Schoss und schnurrte als ginge es um sein Leben.

Chairman Meow war vor einigen Jahren gestorben, sehr zum Leidwesen seines Vaters. Seines Hexenmeister Vaters. Er war einige Tage lang ziemlich angeschlagen. Doch auch Alec ging es sehr zu Herzen. Chairman war immer da gewesen. Er war der Grund, weswegen sich Alec und Magnus kennengelernt haben. Indirekt, doch trotzdem. Er war da als Alec einzog. Er war Max bester Freund als er noch ein kleines Baby war und gerade in ihre Familie kam. Er war ihr Haustier als frisch verheiratetes Paar. Doch man musste auch von seinen liebsten Gefährten loslassen. Etwa ein Jahr später beschloss Magnus, dass sie eine neue Katze in die Familie einbringen sollten. Doch da Max und seine Schwester Sophia ununterbrochen stritten, welche Rasse sie sich zulegen sollten, beschlossen ihre Eltern, dass beide eine Katze bekamen. Max entschied sich für eine Munchkin Katze und nannte sie William Catner. Er war ein Nerd und er stand dazu. Sophia holte sich eine Ägyptisch Mau namens Brat Kitt. Es war eine Bane Tradition, dass jeder Katzenname eine furchtbare Anspielung war.

Max schaute in den Spiegel, der genau gegenüber seines Bettes stand und ihm gefiel nur wenig was er sah. Sein Vater brachte ihm bei sein Hexenmal mit Stolz zu tragen. Zu schätzen, dass man etwas Besonderes war und sich nicht schämen sollte das auch zu zeigen. Doch das war leichter gesagt als getan. Dieses dunkle Blau passte einfach nicht als Hautfarbe. Er färbte sich seine Haare schwarz, nur damit er zum Rest der Familie passte. Er kleidete sich schon immer etwas femininer und wurde auch oft dafür beschimpft. Doch nun trug er einen viel zu grossen, durchlöcherten Pullover seines Daddys. Es gab ihm das Gefühl von zu Hause. Seine blauen Augen strahlten ihn an, noch ganz verquollen von den Tränen, die er vergoss. Seine Augen waren das Einzige, das er an sich mochte. Sein Vater würde ihn immer anlächeln und sagen, dass sie ihn an seinen Daddy erinnern. Und immerhin liebte sie sich immer noch bedingungslos. Deshalb sah er es als was Gutes.

Er erinnerte sich prompt an gestern. Er sass auf dem Sofa mit seinen Eltern und schaute irgendeine Sendung, an die er sich aber kaum noch erinnerte. Sein Kopf wiederholte immer nur die Worte, die ihn so zerstörten. Die plötzliche Stimme seines Daddys liess ihn hochfahren. „Hey, Max. Ist alles okay? Du wirkst so nachdenklich in letzter Zeit." Sein Dad war wohl gerade aufgestanden um etwas zu erledigen. Max wandte sich zu Alec und überlegte kurz. „Alles in Ordnung. Nur... ich bin nur etwas müde." Er schaute schnell weg um nicht zu riskieren, dass man ihm doch etwas ansehen könnte. „Oh, okay. Du solltest ins Bett gehen. Schlaf dich aus." Er lächelte ihn fürsorglich an. „Ja, das wäre wohl das Beste." Er stand auf, küsste Alec auf die Wange und wünschte ihm eine gute Nacht. Auf dem Weg in sein Zimmer fand er seinen anderen Vater in der Küche und machte das Selbe bei ihm. Später in seinem Bett krümmte er sich zusammen. Ihm schmerzten sein Bauch und seine Brust vor lauter Kummer.

Er wünschte er könnte mit seinem Daddy über alles reden, doch das war einfach nicht möglich. Er war ein Schattenjäger, ihm wurde von klein auf beigebracht, dass Gefühle nur eine Ablenkung und eine Belastung sind. Warum also sollte er sich mit so etwas lächerlichem wie Liebeskummer auseinandersetzen? Sein Dad war da schon anders. Er lehrte seinen Kindern, dass Gefühle zu haben etwas Gutes ist, dass es einen menschlich macht. Dass man sich nie schämen sollte diese zu zeigen. Dass Männer auch weinen dürfen und, dass man nicht schwach ist wenn man es jeden Tag macht. Manchmal machte sich Max etwas Sorgen um ihn. Man sah ihm an, dass er schon einiges erlebt hatte. Doch trotz allem wollte er nicht einfach zu ihm gehen und ihn mit seiner Situation nerven.

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