Doch dann kam sie.. - Julien Bam FF

5 - Umarmung

Lara
Ju erzählte mir alles. Alles, was in letzter Zeit passiert war sprudelte nur so aus ihm heraus.
Er erzählte mir von seiner Familie in Singapur, von der Sache mit Jan, Andre und Chengiz, und von Cheng. Er zeigte mir seinen Verband am Handgelenk und sagte mir, wie es dazu kam. Traurig schilderte er mir die Situation mit Joon und Vince, ich merkte wie sehr er sie bei sich zuhause vermisste. Nach und nach verstand ich, wieso es ihm so schlecht ging.
„Und dann...", fing er an. „Ach vergiss es."
„Was?", hakte ich nach.
„Darüber will ich jetzt nicht reden.", sagte er und sah wieder nach draußen.
„Okay..? Aber warum weinst du denn jetzt? Ich meine, das alles ist ja schon etwas länger her."
Er ignorierte mich einfach, sagte nichts, schaute mich nicht an. Also hatte ich ins Schwarze getroffen.
„Ist was mit Fiona?" fragte ich. Ich kannte sie aus einigen seiner Videos und ich wusste, dass sie seine Freundin war.
Ju sagte immer noch nichts. Er versuchte es zu verbergen, aber ich konnte sehen, wie sich Tränen in seinen Augen sammelten.
„Tut mir echt leid.", sagte ich.
Er drehte seinen Kopf noch weiter von mir weg und wischte sich mit seinem Handrücken durchs Gesicht.
„Ist schon gut.", sagte er leise und stand auf, um zum Fenster zu gehen.
Oh Mann, ich hatte noch nie einen Jungen gesehen, der wegen eines Mädchens so fertig war.
Ich ging zu ihm und legte meine Hand auf seine Schulter.
Er sah erst zu mir, dann zu meiner Hand und dann wieder zu mir. In seinem Blick lag Abweisung und ich wollte meine Hand gerade wieder wegnehmen. In diesem Moment legte Ju seine Arme um mich.
Ich war völlig perplex und stand erst einfach nur da. Doch dann umarmte ich ihn auch und strich ihm beruhigend über den Rücken.
Wir standen einfach nur da und umarmten uns. Hin und wieder schluchzte Ju leise, worauf ich ihn immer fester drückte. Nach einer Weile löste er sich von mir und wischte sich erneut über sein Gesicht.
„Oh Gott, was musst du jetzt nur von mir denken?", fragte er und sah zu Boden.
„Nur Gutes.", antwortete ich und strich ihm lächelnd über den Arm. Wieso sollte ich jetzt schlecht von ihm denken? Nur weil er weint?
Er lächelte und setzte sich wieder hin. Er nahm meinen Arm, um mich neben sich auf die Bank zu ziehen. Plötzlich guckte er mich mit großen Augen an, als wenn ihm gerade etwas wichtiges eingefallen wäre.
„Das ist jetzt peinlich. Ich weiß nicht mal deinen Namen." schmunzelte er.
Ich musste lachen.
„Ich bin Lara. Freut mich Sie kennenzulernen, mein Herr." sagte ich mit verstellter Stimme und gab ihm die Hand.
Jetzt lachte er auch. Endlich.