Kapitel Zehn

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Angestrengt stopfe ich meine Sachen in den Rucksack. Unglaublich in was fuer kurzer Zeit ich schon so viel Chaos verbreiten kann. Es gibt niemanden, der so unordentlich ist, wie ich! Nach weiteren verschwitzen fuenf Minuten, voller wuetender „argh's", mache ich auch die letzte Schnalle zu. Endlich! Es macht sich ein Kribbeln in mir breit. London ist so verdammt schoen und ich war seit einer halben Ewigkeit nicht mehr da. Außerdem wird dieser Bus langsam ungemuetlich und ich glaube hier braucht jeder Abstand vom jeweils anderen. Beim Essen haben wir uns die meiste Zeit angeschwiegen. Niall versuchte immer wieder meinen Blickkontakt zu halten, doch ich bin ihm lieber ausgewichen. Die Szene, die ich ihm vorhin gemacht habe, war verdammt peinlich und sollte nicht nochmal wiederholt werden. Schließlich bin ich hier nur Gast, doch das ist, sobald ich aus diesem Bus aussteige, auch beendet. Ich will den Leuten hier nicht weiter auf die Nerven gehen, es ist besser, wenn ich mich von ihnen verabschiede und wir getrennte Wege gehen. Auch, wenn ich so manchen hier ziemlich vermissen werde. Es ist nun mal besser so.

„Weißt du wo du heute pennst?" Er schafft es aber auch immer wieder mir ein Kribbeln im Bauch zu verpassen. Ich drehe mich um und sehe in seine strahlend blauen Augen. Nialls blonde Haare sind verwuschelt, aber liegen doch irgendwie perfekt. „Aehm ich werd mir wahrscheinlich irgendeine Absteige suchen, aber ich schlaf da ja eh nur, also ist es nicht so..." „Du kannst bei mir schlafen" unterbricht er mich. Laechelnd schuettel ich meinen Kopf. „Danke, aber..." „Keine Widerrede!" unterbricht er mich zum wiederholten Mal forsch. Seine Augen starren schon fast in meine Seele und ich spuere wie mir die Roete in die Wangen steigt.

„Ich will wirklich keine Umstaende machen." „Und ich will nicht, dass du Kraetze bekommst, also schlaefst du bei mir, Punkt." Ich seufze und gebe mich schließlich geschlagen. Du haust morgen einfach megafrueh ab und hinterlaesst ihm nen Zettel. „Na gut" murre ich bloß und setze mir meinen Riesenrucksack auf. „Lass mich den tragen" meint Niall, aber ich schlage seine Hand nur weg. „Selbst ist die Frau!" Er schuettelt lachend den Kopf. „Aber frag mich nicht nach Hilfe, wenn du wie eine Schildkroete auf dem Panzer am Boden liegst." Ich schnaufe grinsend.

Der Bus wird langsamer, doch beim Blick aus dem Fenster faellt mir auf, dass wir noch gar nicht in London sind. „Wieso werden wir langsamer?" „Mit so einem Riesenbus willst du einfach nicht durch die Londoner Straßen fahren. Wir steigen gleich in Autos um und werden separat nach Hause gefahren." Ich nicke. Hoffentlich ist der Kofferraum groß genug fuer meinen Riesenrucksack...

„Ich, aeh, ich hol mal meine Sachen" meint Niall und geht. Verloren steh ich im Flur und versuche mein Gleichgewicht zu halten, was noch nie meine Staerke war. Grade als es den Anschein macht, dass ich es nicht schaffe, haelt jemand mich am Arm fest. „Vorsicht junge Dame!" Liam laechelt mich an und zieht mich in eine aufrechte Position. „Dankeschoen! Das waere jetzt echt schief gegangen." Ich lache verunsichert. „Gib mir mal deinen Rucksack, wir wollen keinen Zwischenstopp im Krankenhaus einlegen." Ich schuettel den Kopf, aber Liam laesst lieber Taten sprechen und nimmt ihn mir vom Ruecken. Ich seufze vor Erleichterung. Ich fuehle mich drei Tonnen leichter. „Danke" murmel ich. Er zuckt nur mit den Schultern. „Wir halten gleich, komm mit." Er macht kehrt und geht nach vorne. Ich folge ihm.

Die anderen sitzen auf den Couchen und warten darauf, dass wir endlich da sind. Ich lehne mich gegen eine von ihnen und schweige. Niall sieht Liam, welcher meinen Rucksack vor sich hat, komisch an. Ist das etwa Eifersucht? Ich wische den Gedanken schnell weg. Nie werde ich lernen, dass es nicht gleich heißt, dass jemand einen mag nur weil er nett ist. Der Bus faehrt auf einen Parkplatz auf dem schon einige Autos stehen und ein zweiter Riesenbus. Ich hatte ihn nie bemerkt, aber er gehoert wohl zu der Crew.

Langsam halten wir und die Tuer geht auf. Alle bedanken sich beim Busfahrer und steigen aus. Liam traegt meinen Rucksack nach draußen und uebergibt ihn an einen Fahrer, welcher ihn sogleich in den Kofferraum seines Wagens packt. „Aber ich schlafe..." „Bei Niall, ich weiß" unterbricht mich Liam. „Okay... danke nochmal" sage ich laechelnd. Liam wuschelt mir nur durchs Haar und geht zu seinen Sachen.

„So, dann sehen wir uns Punkt 17 Uhr in der Arena. Macht euch einen entspannten Nachmittag." Masons Stimme ist laut genug, dass man ihn wahrscheinlich noch auf dem Mars hoert. Alle verabschieden sich kurz und steigen ihre Wagen. Ich folge Niall und setze mich mit ihm auf die Rueckbank. Merkwuerdigerweise ist der Fahrerbereich von uns abgetrennt, wie bei einer Limousine.

Niall mustert mich schweigend. Ich kriege einen Kloß im Hals. Mit einem Aechzen bringe ich ein leises „Tschuldige fuer vorhin" heraus. Niall schweigt weiter, doch nach ein paar Sekunden nickt er. „Ist schon okay, das geht mich wirklich nichts an." „Es ist nicht okay... ich war einfach geschockt, weil ich lange nicht mehr drueber geredet hab. Es ist einfach ungewohnt..." Er nickt wieder. „Wie lange fahren wir jetzt noch?" lenke ich vom Thema ab. „Nicht lange, vielleicht 5 Minuten." „Das ist wirklich nicht lange." Er lacht und Erleichterung macht sich in mir breit. Niall lachen zu sehen, macht die Welt im Moment ein Stueckchen schoener.




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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 18, 2016 ⏰

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On the road - Niall FanficWo Geschichten leben. Entdecke jetzt