1. Kapitel: Warum ausgerechnet heute???

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'Choose to be me, to be free, to be my way
I saw the light shining right in my eyes
Choose to be me, to be free, to be my way'


"Boah nee, wer ruft mich den bitte mitten in der Nacht an? So ein Vollidiot."


Ohne die Augen zu öffnen tastete ich mit meiner Hand nach meinem Handy auf den Nachtisch und wünschte dem Anrufer schon die Schlimmsten Todesarten an den Hals. Ich stieß an etwas und keine zwei Sekunden später war ein Knall und klirren zu hören.


„FUCK!" Ich starrte mit riesen Augen auf mein nun zu Bruch gegangen High-Tech Wecker aus Glas. „Na super, ich wusste das so ein Ding keine gute Idee war."


'Inside the night
I write the lonely story of my life
it makes me cry
but I want to know it 'til the last line'


Ach ja mein Handy hat ja geklingelt. Ohne aufs Display zu schauen nahm ich mehr als genervt ab.


„Was?", maulte ich in den Hörer.
„Sag mal, wo bleibst du denn bitte?"
„Hä? Wer ist da überhaupt?"
„Deine Lieblingsbeifahrerin natürlich. Wo bleibst du?", kam es sauer aus dem Hörer.


Meine Lieblingsbeifahrerin? Ich brauchte ein paar Sekunden um zu realisieren das, das wohl Nane war, meine beste Freundin und Arbeitskollegin, welche ich jeden Tag mit dem Auto mitnahm.


„Nane! Was meinst du mit „Wo bleibst du?""
„HAST DU MAL AUF DIE UHR GESCHAUT? Wir müssen in einer Stunde im Studio sein!"


Erschrocken riss ich das Handy vom Ohr. Fuck, sie hatte recht! Ich hatte Verschlafen. Ich murmelte ein „Bin gleich da.", sprang aus dem Bett und rannte ins Bad. Mist, warum ausgerechnet heute, so schnell es ging machte ich mich fertig. Nur das nötigste, für Haare machen oder ein ordentliches Make-up war keine Zeit. Keine Zehn Minuten später saß ich im Auto. Zum Glück war relativ wenig los auf den Straßen so dass wir nur knapp 10 Minuten zu spät dran waren. Wir stürmten vom Parkplatz bis in den Besprechungsraum.


„Ach haben die zwei Damen es auch endlich mal geschafft?", maulte unser Chef, als wir in den Raum kamen. Unisono murmelten wir beiden ein „'Tschuldigung" und ich fügte noch ein „war meine Schuld" hinzu. Wir setzten uns und die Besprechung des Tagesablaufes konnte losgehen. Warum ich auch ausgerechnet heute verschlafen musste, wo wir diese große Live Show vorbereiten mussten. Ich arbeitete jetzt schon seit 4 Jahren in diesem Studio und war bisher immer nur Mädchen für alles. Hatte nie große Verantwortung übertragen bekommen und hatte eigentlich gehofft, dass ich heute mit in den Kontrollraum durfte und die Kameraeinstellungen im Auge behalten durfte. Das konnte ich mir jetzt wohl abschminken. Wir waren mittlerweile bei der heutigen Aufgabenverteilung angekommen und alle tollen Aufgaben waren vergeben, war ja klar, dass wir, Nane und ich, wieder die Drecksarbeit machen müssten.


„So jetzt zu dir Mira.", wandte sich mein Chef zu. „Eigentlich solltest du ja heute mit in den Kontrollraum, aber ich denke ich hätte dich doch gerne auf einen anderen Posten."
Na toll, musste er mir das auch noch unter die Nase binden, dass ich mir meine Chance selbst verbaut habe? Arschloch.
„Wir haben heute noch einen Überraschungsgast, der erst gestern zugesagt hat. Ich möchte, dass du dich um das leibliche Wohl kümmerst. Egal was es ist, du wirst Ihnen jeden Wunsch von den Augen ablesen. Verstanden?"
„Ja.", sagte ich zerknirscht. Bombastisch. Jetzt durfte ich den ganzen Tag Sklavin spielen. Besser konnte der Tag echt nicht werden.
„Du wirst dich auch um den Auftritt kümmern! Also den Aufbau koordinieren, Soundcheck usw."
Mein Blick ging ruckartig nach oben. „Was?" Konnte der Tag doch noch besser werden?
„Du hast mich schon verstanden. Das ist deine Chance, zeig was in dir steckt, wenn du deine Sache gut machst ... naja, dann werden wir weiter sehen."
Ich konnte mein grinsen nicht verstecken. Ich bekam doch meine Chance, wenigstens eine kleine, dafür renne ich mir auch die Hacken für die komischsten Sonderwünsche wund. Sofort war meine Laune wesentlich besser.
„Ok dann hätten wir alles. Gibt's noch irgendwelche Fragen?", mein Chef stand bei dieser Frage schon in der Tür und war sofort verschwunden. Ich grinste vor mich hin.
„Hey Mira!", Nane stupste mich an. „Das ist echt super oder?"
„Auf jeden Fall!", grinste ich.
„Aber sag mal.", ich schaute sie fragend an. „Interessiert es dich gar nicht wer dieser Überraschungsgast ist?"
„Ist mir total egal. Ich werde zeigen was ich kann und werde professionell meinen Job machen. Scheiß drauf wem ich da in den Arschkriechen muss.", jawohl, ich werde zeigen was ich drauf habe, so das meinem Chef gar keine andere Möglichkeit hatte, als mir einen besseren Posten anzubieten. Nane sah mich grinsend an. „Schau nicht so! Los wir sollten uns an die Arbeit machen, bis unsere Möchtegern Sternchen hier auftauchen ist noch einiges vorzubereiten." Und Möchtegern Sternchen, war dabei nicht mal untertrieben, heute waren wirklich hauptsächlich Möchtegerns da. A là der Bachelor (wie hieß der Schmierlappen noch gleich?), irgendwelch ehemaligen Dschungel Leute usw. Da waren Mark Forster, Sascha Grammel und Silbermond, auf die ich mich echt freute, wohl eher die Highlights. Aber was soll's, ich habe diesen Job nie gewählt um irgendwelche großen VIPs zutreffen, auch wenn ich im Laufe der Jahre schon einige große Namen getroffen habe, was natürlich jedes Mal trotzdem ein kleines Highlight war, vor allem wenn ich an das Treffen mit z.B. Sebastian Vettel zurück denke. Mittlerweile waren wir mit dem Allgemeinen Aufbau fertig und die ersten C und B Promis waren auch schon da. Zeit für eine Zigaretten Pause. Draußen traf ich auf meinen Chef.


„Hi Mira, alles fertig?"
„Jup, soweit alles vorbereitet. Es kann dann losgehen."
„Gut unser Special Guest müsste dann auch gleich ankommen."
„Ok."
„Bist du gar nicht neugierig?"
„Nö. Egal wer, ich werde meinen Job machen.", grinste ich ihn siegessicher an.
„Ja das glaube ich dir. Um ehrlich zu sein, habe ich gedacht ich mach dir mit dieser Aufgabe eine kleine Freude.", grinste er mich nun verschwörerisch an. „Ich weiß ja das du es hasst irgendwelche Leute was hinter herzuräumen, aber ich dachte bei denen macht es dir vielleicht sogar mal Freude.", fragend sah ich ihn an, jetzt wurde ich doch langsam neugierig. „Na immer noch kein Interesse zu erfahren, wer es ist?"
„Dann sag es mir halt.", tat ich desinteressiert.
„Sunrise Avenue!", platzte er raus und sah mich erwartungsvoll aus. Ich verschluckte mich und musste erst mal husten.
„Bitte was", ich starrte ihn mit großen Augen an. „Du verarscht mich gerade oder?"
„Nein, mein völliger ernst.", lachte er.
„Moment. Reden wir von Samu Haber oder wirklich von Sunrise Avenue, also von allen?" Wäre ja nichts Neues wenn von Sunrise Avenue die Rede ist und eigentlich nur der Sänger gemeint ist.
„Von allen!" Jetzt rutschte mir mein Herz in die Hose. Das konnte doch echt nicht sein. Ich sehe aus wie scheiße und soll heute den halben Tag eine meiner Lieblingsband bewirtschaften. Super.
„Oh man. Hättest du mir das nicht eher sagen können? Du weißt das ich diese Band echt gut finde!"






Please, somebody help meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt