‚Here I am alone – in the rain
here I stand and call your name'
Plötzlich hörten alle auf zu reden und es herrschte Stille im Raum bis auf die Stimme die aus meinen Rucksack kam.
‚Here I am I tried to froze the pain
Here I am alone – in the rain'
Oh nein wie peinlich!
Ich sprang auf, rannte zu meinem Rucksack und kramte nach meinem Handy. Warum Hatte ich das noch gleich als Klingelton für die Arbeitsgruppe? Vielleicht erkennen die Jungs das Lied ja auch gar nicht? Hallo? Was versuchte ich mir da denn selbst einzureden, das ist sein Lied, natürlich erkennt zumindest er es. Wo ist das Scheißding bloß?
'Here I am...
Here I am...'
"Ja?", endlich hatte ich es gefunden.
„Mira? Soundcheck in 10 Minuten."
„Alles klar.", sagte ich und legte mein Handy zurück. Vorsichtig schaute ich hoch. Ich war bestimmt knallrot. „Ähm ... in 10 Minuten ist soundcheck.", versuchte ich die ganze Sache zu überspielen. Vorsichtig sah ich zu Riku auf dessen Gesicht sich grad ein breites Grinsen formte. Oh weh.
„Guter Musikgeschmack. Sagte ich ja.", lachte er und ich musste dieses Lächeln einfach spiegeln.
„Danke. Ich weiß", hörte ich mich plötzlich sagen und wir fingen alle an zu lachen.
„Ok. Auf geht's. Genug Spaß gehabt. Auf zur Arbeit.", sagte Samu, erhob sich, öffnete die Tür und hielt diese auf. „Nach ihnen Lady.", lächelte er mich an.Ich führte sie also auf die Bühne. Die Instrumente waren soweit schon alle aufgebaut. Ich reichte ihnen ihre In-ears und verkabelte sie erst mal fachgerecht.
„Ok zunächst mal die Mikro Checks. Samu? Du als erster. Erzähl mir was.", sagte ich, setzt meine Kopfhörer auf und hockte mich vor ihnen auf die Bühne. Samu fing an irgendwas zu singen. Na das war doch mal was anderes als das typische ‚Test, eins, zwei, Test. Schönes Wetter heute oder?' Ich grinste und nahm die notwendigen Einstellungen vor. Gott hat der Typ aber auch eine Stimme.„Ok. Als nächstes Riku. Dann erzähl mir mal n schwank aus deiner Jugend." Dieser fing an mir die schlechtesten Witze zu erzählen die ich jemals gehört hatte und trotzdem konnte ich nicht aufhören zu lachen, was die ganze Sache mit den Einstellen echt schwierig machte, aber wenn ich ehrlich zu mir selbst war ließ ich mir auch extra ein bisschen mehr Zeit. Ich hörte ihm gerne zu. Nach ihm waren noch die anderen dran und dann ging es an die Generalprobe. Ich überprüfte nochmal alle Einstellungen und wir sprachen noch ein paar Einzelheiten mit dem Kameramann ab. Danach begaben wir uns wieder zurück in die Garderobe und es gab die nächsten Runden Jägermeister, bei denen ich natürlich aussetzte.
‚Here I am alone – in the rain
here I stand and call your name'
"Nicht schon wieder. Ja?" Es war mein Chef. Natürlich. Was er von mir wollte? Natürlich noch mitteilen, dass ich heute den pünktlichen Feierabend vergessen konnte. War mir ja eigentlich schon klar, aber gehofft hatte ich natürlich was anderes, dabei wollte ich heute Abend noch feiern gehen. ABer jetzt hieß es Open-End, bis alles erledigt war. Toller Mist. „Haista vittu. Paska.", schimpfte ich und schmiss mein Handy wieder in den Rucksack. Als ich aufblickte sahen mich die 5 verwundert an.
„Puhut suomea?", fragte mich Sami erstaunt.
„Ach verdammt ihr versteht das ja.", sagte ich geschockt und sie fingen an zu lachen. Ich hatte ganz vergessen, dass sie da waren. Ich hatte mir irgendwann angewöhnt auf Finnisch zu fluchen. Hat den Vorteil, dass es keiner versteht. Eigentlich. „Puhun vain vähän suomea. Zum fluchen reicht es.", grinste ich und sie fingen wieder an zu lachen.
"Woher kannst du finnisch?", fragte Samu mich.
"Ach ich habs mal ein Jahr lang gelernt als ich jünger war, weil ich unbedingt ein Au Pair Jahr machen wollte. Daraus ist aber leider nichts geworden. Ich hab mittlerweile auch wieder viel vergessen."
"Und was hat dein Chef gesagt, das er es verdient so beschimpft zu werden?"
"Ach eigentlich nichts was ich nicht erwartet hätte. Ich muss Überstunden machen. Ich wollte heute Abend aber eigentlich noch in eine Art Club wo eine Cover Band von einer Lieblingsband von mir spielt. Das könnte dann echt knapp werden. Mal sehen."
"Was denn für eine Band?", schaltete sich nun auch Riku ins Gespräch ein.
"Ich glaube nicht das ihr die kennt. Broilers."
"Nein sagt mir nichts. Wo ist das heute Abend? Wir suchen auch noch was wo wir heute Abend hinkönnten."
"Ähm, ich weiß nicht ob der Club so euren Geschmack trifft."
"Warum?", alle 5 sahen mich fragend an.
"Naja, der ist ein bisschen ... ähm ... wie sag ich das jetzt? Es ist halt ein Club wo eher Punks, Oi-Punks usw. anzutreffen sind. Obwohl es heute Abend doch gemixter zugehen könnte."
"Klingt doch ganz interessant oder Jungs?" richtete sich Samu an die anderen, welche zustimmend nickten. Er richtete sich wieder an mich. "Würdest du uns Mitnehmen?"Hat er das grad wirklich gefragt? Ich soll mit ihnen feiern gehen? Ein Traum wird wahr!
"Klar, wenn ihr wollt. Wie gesagt ich weiß noch nicht genau ob ich wirklich gehe, aber wenn, dann ... sicher.", lächelte ich. Ok, komme was wolle, ich gehe da heute Abend noch hin, das lasse ich mir nicht entgehen!
"Ich hab noch eine Frage.", wandte sich der Sänger nochmals an mich.
"Ja?"
"Dein Klingelton. Das ist doch ein Lied von Riku, oder?"Oh gott, warum muss er das jetzt wieder ansprechen? Ich merkte wie ich ein wenig rot wurde und starrte auf meine Hände, die ich peinlich berührt knetete.
"Ähm ... ja ... wieso?"
"Warum eins von ihm? Und keins von uns?"
"Hey! Was soll das denn heißen? Oder bist du eifersüchtig?", grinste Riku Samu an.
"Ich mag das Lied.", murmelte ich. "Als ich das Demo damals entdeckt habe, hat mir das quasi aus dem Herzen gesprochen und hat mir über eine scheiß Zeit hinweg geholfen. Seitdem lässt es mich halt irgendwie nicht mehr los.", vorsichtig sah ich zu dem Gitarristen und unsere Blicke trafen sich. Er lächelte mich an und ich erwiederte es schüchtern. Gott macht der Kerl mich nervös. "Das klingt blöd oder?"
"Nein gar nicht.", entschieden schüttelte Riku den Kopf. "Das ist doch das was wir mit unseren Liedern erreichen wollen.", strahlte er mich an.
"Ok. Dagegen kann ich auch nichts sagen.", seufzte Samu.
"Ich hab auch ein Lied von euch allen als Klingelton, falls dich das beruhigt.", grinste ich ihn an.
"Aahhh, das höre ich gerne.", lachte er und zog mich in seine Arme.Huch? Was sollte das denn? Mein Blick schweifte zu den anderen, die das alle wieder gar nicht groß zur Kenntniss genommen haben, bis auf Riku der Samu mit einem komischen Blick bedachte. Plötzlich klopfte es an.
"Mira? Gleich gehts los."
"Oh schon?", ich schaute erschrocken auf die Uhr. "Wir kommen sofort. Ok Jungs. Auf gehts. Seit ihr soweit?", sie nickten und wir gingen zusammen richtung Bühne. Ich reichte ihnen wieder ihre in-ears, kümmerte mich um den rest Technick und achtete drauf das alle Kabel ordentlich versteckt waren. Jedes mal hatte das was von kleinen Kinder anziehen, denn natürlich bekamen sie das selten selbst hin. Ist ja auch schwierig da das Kabel über den Rücken geht. Riku fummelte verzweifelt an dem Kabel rum. "Warte ich helfe dir.", sagte ich und stellte mich hinter ihn. Ich atmete tief ein. Gott riecht der Kerl gut! Vorsichtig und mit ein wenig zittrigen Händen nahm ich das Kabel und versuchte es unter sein Shirt zu verstecken, doch es wollte einfach nicht da bleiben wo es sollte. Also holte ich mir ein paar Klips und klemmte das Kabel von innen an sein Shirt, dabei streifte ich ausversehen mit meinen Nägeln über seinen Rücken und er zuckte zusammen. "Sorry.", murmelte ich. "Hab ich dich gekrazt?"
"Nein alles ok.", nuschelte er und ich merkte wie er kurz tief durchatmete. Schnell befestigte ich das Kabel bis es perfekt saß "Ok, das müsste es gewesen sein.""Danke."flüsterte er und lächelte mich an. Mein Herz raste.
"Ok Jungs, auf gehts."
Sie schworen sich nochmal ein und dann ging es für sie ab auf die Bühne. Ich beobachtete das ganze gemütlich. Ich liebte es einfach ihnen zuzusehen, aber das erwähnte ich ja schon.
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Please, somebody help me
FanfictionMira, arbeitet in einem TV-Studio und ist eigentlich nur davon genervt das sie immer das Mädchen für alle spielen muss und den sogenannten "Stars" immer alles hinterherräumen muss. Das ändert sich jedoch schlagartig, als sie erfährt wen sie bei der...