Madison's POV
Ich gehe die Gänge der Uni entlang und schaue in mein dickes Mathematik Buch. Keine Ahnung warum ich das Zeug überhaupt lerne, ich kann es so oder so nicht. Was sollen mir diese bescheuerten Formeln bringen? Oh ja, damit berechne ich unter anderem die Ebene zwischen zwei Geraden, das wollte ich schon immer mal können!Mit einem vielleicht etwas zu lauten Knall schlage ich mein Buch zu und seufze. So einen Scheiß braucht eh keiner. Wieso mache ich das nochmal? Kindergärtnerin hätte es vielleicht auch getan. Schnell verbanne ich diese Gedanken aus meinem Kopf und konzentriere mich auf das einzig Wichtige: Mein Medizinstudium. Das war schon immer mein Traum, daran halte ich fest.
Meine Eltern sind überzeugt ich werde es mal zu nichts bringen. Ihrer Meinung nach könnte ich nichts außer eine gute Putzfrau abgeben. Dieser Job ist sehr wichtig, was würden wir ohne diesen fleißigen Frauen tun? Im Dreck enden, zumindest die Unternehmen. Aber nein.. das ist nichts für mich.. Ärztin zu werden ist einfach mein Traum. Ich werde meinen Eltern schon noch beweisen was ich kann.
Einmal durchatmen und dann geht es in den Kursraum, dort sehe ich schon meine beste Freundin Kathy auf mich warten. Ich lasse mich mit einem melodramatischem Seufzen auf den Stuhl neben ihr fallen und lehne mich gegen ihre Schulter.
"Was ist los? War dein überdimensionaler Arsch wieder zu fett für die Tür?", fragt sie mich mit einem Grinsen.
"Haha, du bist aber wieder lustig heute. Nein das war es zur Abwechslung nicht. Ich hab nur keine Lust auf Algebra", verdrehe ich die Augen.
"Dann denk einfach an heute Abend und deine Laune wird sich schon heben", erinnert sie mich, "Der Mädelsabend wird super, vor allem weil ich einen super coolen Club ausgesucht habe!"
Achja.. wir gehen wollten heute feiern gehen mit ein paar anderen.. Naja wird bestimmt lustig, vielleicht kann ich so mal abschalten. Der ganze Unistress macht mir langsam zu schaffen...
Nach 2 Stunden purer Langeweile in Algebra, viel zu viel Aufregung in Latein, einem dramatischen Film in Geschichte und einem durchregnetem Nachmittag mache ich mich abends fertig für meinen Mädelsabend.
Ich stehe vor dem Spiegel und betrachte mich darin. Okay.. meine langen Haare sind lässig gelockt und schön voluminös. Mein Make-Up.. naja.. besser bekomme ich das nicht hin. Schminken ist nicht so mein Ding, ich bleib bei natürlichen Tönen. Zuletzt mein Outfit.. damit bin ich eigentlich ganz zufrieden. Das schwarze Kleid ist zwar komplett schlicht und auch langärmelig, aber dafür sieht es wenigstens nicht billig oder gewöhnlich aus.
Ich schnappe mir meine Handtasche und gehe zur Tür, dort ziehe ich schwarze Riemchenpumps an und mache mich auf den Weg. Es regnet nicht mehr, na wenigstens was. Der Weg wird auf meinen Schuhen so schon zum Hindernisparcour.
20 Minuten später komme ich an dem Club an und schaue ihn mir von außen an."Havanna Pride" steht auf der blinkenden Leuchtreklame geschrieben. Sieht ganz nett aus.
Als ich dann den Club betrete ändert sich meine Meinung schlagartig. Die Musik dröhnt aus den großen Boxen, direkt in meine Ohren. Elektro? Oh Gott bitte lass es nur dieses eine Lied sein, sonst bin ich gleich wieder weg.
Okay.. zuerst.. wo sind die Mädchen? Überall reiben sich die Leute aneinander und ich hab keinen blassen Schimmer wie ich hier vorbeikommen soll. Unauffällig schlüpfe ich zwischen den Menschen durch, bis zu einer großen Couch. Da sind sie, zum Glück..
Amber, eine platinblonde Puppe, springt auf und umarmt mich. Gefolgt von ihr dann auch Poppi, Rachel und Jacki. Die vier Mädchen denen du nachts im Dunkeln nicht begegnen möchtest. Dann sind sie nämlich entweder stockbesoffenen und fliegen alle zwei Meter auf ihren High Heels hin oder sind nur so betrunken dass sie dich sofort angraben und betatschen. Ich dachte diese Art von Mädchengruppen gibt es nur in Filmen.. falsch gedacht.
Poppi mag ich noch am Meisten, sie kann ganz lustig sein und ist dazu auch nicht ganz so.. Männerbesessen. Ihre Umarmung erwidere ich als einzige.
Natürlich ist auch Amber die erste, die redet: "Hey Maddie, schön dass du auch da bist, das wusste ich gar nicht!"
"Genauso wenig wie ich wusste dass ihr Hübschen kommt", gebe ich nett zurück und lächele.
Auch wenn sie nicht wie ich sind, muss ich sie ja nicht hassen oder schlecht machen, sie tun niemandem etwas.
Nach der freudigen Begrüßung schmeiße ich meine Tasche auf die Couch und packe Kathys Hand um sie mit mir auf die Tanzfläche zu ziehen.
"Du bist mir mehr als nur einen Drink schuldig", teile ich ihr sofort mit, obwohl sie durch die Musik wahrscheinlich eh nichts verstanden hat.
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••Love Me Like You•• Harry.Styles
FanfictionMadison Evans ist gerade mitten in ihrem Medizinstudium und wird von vielen als 'spießig' und 'langweilig' beschreiben, denn sie ist ein -nicht ganz so perfekter- Streber. Doch was man auf den ersten Blick nicht sieht, sie fühlt sich von Verboten an...