kapitel 4 • feelings

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Max POV

Wir mussten in Dubai einen Zwischenstopp einlegen, da wir ja nach Los Angeles wollten, und deshalb umsteigen mussten.

Wir stiegen aus und gingen zu den Gepäckausgaben. Während mittlerweile fast jeder von uns YouTubern sein Koffer hatte, fehlte meiner immernoch. Alle hatten sich eine Etage drüber ans Fenster auf solche Bänke gesetzt und da es wie gesagt draußen gerade Nacht war, war es schön zu sehen wie die Lichter der Flugzeuge im Dunkeln aufgingen.

Aufeinmal tippte mich jemand an meiner Schulter an. Ich drehte mich um, und vor mir stand Luca. "Ich hab dein Koffer", sagte er leise. Er zog ihn hinter sich mit. "Danke", sagte ich erleichtert und nahm ihn ihm ab. "Kommst du?" frage ich als ich den Koffer mitzog und Richtung Rolltreppe lief. Luca lächelte mich an und stellte sich neben mich auf die Rolltreppe. Dann legte er seine Hand auf meine, die auf dem Griff lag. Er umschloss meine in seiner. Mein Atem beschleunigte sich wieder und mein Herz pochte wie verrückt. Ich sah ihn verunsichert an.

Aber er lächelte mich leicht an und ich sah wie er langsam etwas rot wurde und er deshalb auf den Boden sah. Aber er kam überhaupt nicht auf die Idee seine Hand wegzumachen. Erst, als wir oben ankamen und schon die anderen uns erkannten zog er sie zurück. Wir stellten unsere Koffer zu den anderen. "Könnt ihr kurz auf unsere Koffer aufpassen? Max und ich wollen uns noch einen Kaffe holen", nahm ich Lucas Stimme wahr, der gerade zu Rewi sprach.

Kurz darauf hin zog er mich mit und als wir uns durch die Menschen gedrängt hatten, und uns Kaffee geholt haben stellten wir uns vor das Fenster, in einer Ecke wo sich gerade außer uns keiner befand. Vorsichtig legte Luca seinen Arm um mich. Aber nicht normal um meine Schultern, wie es Kumpels nunmal miteinander machen, sondern um meine Hüfte und zog mich behutsam zu ihm. Er war vielleicht ein kleines Stück größer wie ich, aber sonst konnte ich ihm perfekt in die Augen sehen. Und das tat ich jetzt auch. Wir sahen uns an und kamen uns unbewusst immer näher. Als ich schon seinen Atem auf meinen Lippen spüren konnte, kam eine Durchsage von wegen die Leute die nach L.A. fliegen, müssen jetzt zum Check In gehen. Wir gingen wieder ein Stückchen ausseinander. "L..lass uns gehen", meint Luca, dreht sich um und läuft ein paar Schritte. Ich bleibe wie erstarrt stehen. Die Tatsache, dass wir uns gerade fast geküsst hätten, machte mich in diesem Moment unfassbar glücklich und doch war ich so entsetzt und verwirrt.

Er blieb stehen und sah mich an. "Komm, wir wollen doch nach Los Angeles", er hielt mir schüchtern seine Hand hin. Zögernd griff ich nach ihr und nach kurzer Zeit verschränkten wir unsere Finger. Leider ging das bloß wenige Sekunden so, da wir auf die anderen trafen. Sofort ließen wir unsere Hände los und nahmen unsere Koffer. "Wieso hat's so lange gedauert?" fragte Rewi. "Da war 'ne lange Schlange", sagte Luca so wie wenn gerade nichts passiert wäre. In einer normalen Tonlage und normalen Stimmung.

So, wie wenn gerade nichts passiert wäre.
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Wir kamen morgens im Hotel an. Jeder von uns hatte Jetlag, außer Dner. Aber wieso wunderte mich das nicht, der flog ja auch zigmal im Monat hin und her. Mal international, dann wieder im Ausland. Dementsprechend ging es ihm gut, da er es gewohnt war.

Luca und ich bekamen unseren Schlüssel. Wir alle hatten zusammen ausgemacht uns erst morgen im Frühstückssaal zu treffen. Also hatten wir erstmal Zeit für uns.

Wir betraten das Zimmer, was in einem weiß gestrichen war und mit hellen Möbeln sehr modern und hell gehalten wurde. Der Tag hatte zwar erst begonnen, da jetzt erst 7 Uhr morgens war, aber wir wollten schlafen. Wir hatten uns aber vorgenommen erstmal auszupacken, was wir in unserem übermüdeten Zustand tatsächlich dann auch gemacht haben. Dann haben wir uns in das große Doppelbett gehauen. Zwischen uns war mindestens ein halber Meter abstand.

"Max?" fragte Luca. "Ja?"

Er setzte sich ein wenig auf und ich tat es ihm gleich. Er kam mir wieder näher doch ohne zu zögern küsste er mich auf die Wange. "Du bist toll."

Ich sah ihn sprachlos an. Luca legte vorsichtig seine Hände um meinen Hals und zog mich langsam näher zu ihm. Er lächelte mich zuckersüß an. Dann kam er mir wieder so nah. Schon wieder wurden wir unterbrochen.

An unserer Tür klopfte es. Er sah mich entschuldigend an. Darauf hin stand er auf und ging zur Tür. "Habt ihr'n Ladekabel für'n iPhone?", hörte ich die Stimme von Palle. Vom Bett aus konnte man nicht zur Tür sehen, deshalb hörte ich ihn nur. Luca kam etwas genervt zurück und kramte in seiner Tasche. "Danke", und dann wurde die Tür von Luca wieder geschlossen.

Er kam wieder auf mich zu und setzte sich wieder zu mir. "Ich geh duschen", sagte er.

Nein, bitte bleib bei mir, dachte ich mir. Aber er stand auf und verschwand im Badezimmer.
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mauz || wir beide Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt