kapitel 26 • aufklärung

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Max POV

"Danke, Luz", wir küssten uns kurz und dann stieg ich aus. "Schlaf gut", er lächelte mich sanft an. "Du auch." Ich schlug die Beifahrertür zu, holte mein Gepäck aus dem Kofferraum, und schloss dann die Tür auf. Luca hatte gewartet bis ich drin war, zur Sicherheit. Das war so süß von ihm.

Ich winkte ihm noch und machte dann hinter mir die Türe zu. Endlich zuhause!

Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir, dass es 6 Uhr morgens war. Mia müsste bald zur Schule und meine Eltern müssten ebenfalls wach sein. Ich schleppte erstmal meinen Koffer in mein Zimmer und ließ mich auf mein Bett fallen. Kaum hatte ich meine Augen geschlossen, wurde meine Zimmertür aufgerissen. "MAX", rief Mia und rannte auf mich zu. "Oh Gott", murmelte ich als sie auf mich drauf sprang und mich fest umarmte. Sie ist so klein, das ist so niedlich. "Ich hab dich ja auch vermisst, aber mit so einer Begrüßung habe ich nicht gerechnet", lachte ich leicht. Sie drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Weißt du wie langweilig es ohne dich war? Ich hab mir schon verzweifelt Videos von dir reingezogen", sie verdrehte gespielt die Augen. "Wo ist Luca?" sie sah sich um. "Der ist auch erstmal nachhause", erklärte ich etwas traurig, dass er nicht hier bei mir sein konnte. "Aw, ist Max jetzt traurig?"

"Geh jetzt in die Schule", lachte ich und stand auf. "Na gut. Dann schlaf du mal." Und mit diesen Worten verließ sie dann mein Zimmer.
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Schon 15:49 Uhr! Hektisch stand ich auf und kramte mir Klamotten zusammen und ging schnell duschen. Ich wollte heute unbedingt noch Luca sehen. Es war doof und ungewohnt nach fast 3 Wochen, auf einmal ohne ihn schlafen zu müssen. Ich brauchte mindestens eine Umarmung. Oder einen Kuss. Oder eine Umarmung und einen Kuss. Ach egal.

Schnell ging ich duschen und zog mir frische Sachen an. Müde machte ich mich auf den Weg in die Küche um was zu essen. Überraschenderweise saßen meine Eltern dort und waren dabei Mittagessen auf den Tisch zu stellen. "Max, schön dass du wieder da bist", meine Mutter umarmte mich und ich war sehr glücklich sie wieder zu sehen. "Du musst uns alles erzählen", mein Vater setzte sich gespannt an den Tisch.

Kurz überlegte ich. Sollte ich alles erzählen? Oder das mit Luca weglassen? Ich meine, vielleicht wussten sie es durch Mia oder durch das Video. Aber irgendwann würden sie es sowieso herausfinden.

Ich setzte mich also zu ihnen und begann zu erzählen. Die ganzen Ereignisse mit Luca ließ ich erstmal weg. Das sollte zum Schluss kommen. Ich berichtete also von den ersten paar Tagen, dem Strand, den Universal Studios, der Stadt, den Sehenswürdigkeiten, dem Hotel und von den vielen Leuten mit den wir unterwegs waren. Meine Eltern hörten sehr gespannt zu und fragten dann nach Luca. "Hast du viel mit Luca unternommen?" fragte meine Mutter interessiert. "Naja, das wollte ich jetzt erzählen.. ich bin jetzt vergeben", sagte ich einerseits stolz, einerseits war es mir auch peinlich dass so offen vor meinen Eltern zu sagen. Sie machten große Augen und freuten sich für mich. "Also eher weniger mit Luca gemacht", beantwortete sich meine Mutter ihre Frage selbst. Ich schüttelte den Kopf.

"Luca ist mein Freund."

"Das wissen wir doch", entgegnete mein Vater und trank etwas. Meine Mutter schien es verstanden zu haben. "Du bist schwul?"

Augenblicklich hustete mein Vater los, so stark, dass ich ihm auf den Rücken klopfen musste. Er hatte sich verschluckt. Meine Mama sah mich erwartungsvoll an. Ich nickte bloß. "Luca und du sind ein Paar?" fragte mein Vater nachdem er sich eingekriegt hatte. Ich nickte wieder nur. "Ist doch schön", meinte meine Mutter und begann die Teller aufeinander zu stapeln. "Max, wenn du jetzt gedacht hast wir wären sauer auf dich, weil du homosexuell bist, dann liegst du falsch." Sie kam auf mich zu und umarmte mich. "Danke, Mama."
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Aufgeregt stand ich vor Luca's Haustür. Seine Mutter machte auf. "Du willst wahrscheinlich zu Luca", begrüßte sie mich freundlich und trat einen Schritt zur Seite. "Ja, danke", entgegnete ich mit einem Lächelnd und ging rein. "Geh einfach hoch", meinte sie und schon verschwand ich im zweiten Stock. Leise öffnete ich einen Spalt seiner Tür und blickte herein. Er saß todmüde am PC und schnitt sein neues Video. Ach, wann lernt der Junge das endlich. Er soll schlafen gehen!

Da er Kopfhörer aufhatte, hörte er mich nicht. Von hinten lief ich also auf ihn zu und verdeckte seine Augen mit meinen Händen. Erst schien er sich erschrocken zu haben, aber als er sich umdrehte, machte er schnell die Kopfhörer raus und schlang seine Arme um mich. "Schön dass du gekommen bist", hauchte er. "Ich liebe Dich." Er drückte seine Lippen auf meine und ich erwiderte glücklich. "Und ich liebe dich."

Wir legten uns in sein Bett. Ich in seinen Armen, meinen Kopf auf seine Brust gelegt. Wir lagen da, schweigend. Es war eine angenehme Stille zwischen uns. Er spielte mit meinen Haaren, so wie ich es sonst mit seinen tat. "Luca, versuch' doch zu schlafen. Du warst bis jetzt wach", versuchte ich meinen Freund zu überreden. "Mein Bett ist zu klein für zwei", maulte er. "Soll ich raus?" fragte ich gespielt empört und war schon dabei aufzustehen. "Nein", er zog mich zurück und drückte mich noch fester an ihn heran, als vorher. Ich starrte ihn verträumt an, als er versuchte einzuschlafen. Ich war mich sicher dass er schlief, sobald sein Brustkorb sich regelmäßig auf und ab bewegte.
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"Max?" eine sanfte und vertraute Stimme weckte mich. Langsam öffnete ich meine Augen und sah in das lächelnde Gesicht von Luca. Er küsste mich, aber ich war zu müde um ihn so richtig zu erwidern. "Aww, du bist so niedlich wenn du müde bist", sagte Luca und fuhr mir durch die Haare. Ich genoss es und schloss zufrieden meine Augen wieder. "Willst du hier übernachten?" fragte Luca. Ich schreckte hoch. Nein, das konnte ich nicht bringen, ständig woanders zu schlafen. Ich schüttelte den Kopf. Er sah mich enttäuscht an. "Nein, ich meine, ich will bei dir übernachten. Aber meine Eltern sehen das wahrscheinlich anders", erklärte ich ihm. "Dann geh ich halt mit zu dir", er lehnte sich über mich und stellte seine Hände neben meinem Kopf auf. Dann beugte er sich zu mir runter und wir küssten uns leidenschaftlich. Bis die Tür aufgerissen wurde. "Luca!"

Wir führen außeinander und starrten zur Tür. Zu Luca's Mutter. Ich setze mich ein wenig auf. "Seit ihr.. seit ihr zusammen?" fragte sie perplex. Wir nickten stumm. "Wieso hast du mir das nicht früher gesagt?" fragte sie mitfühlend an ihren Sohn gewandt. Er schwieg und zuckte nur mit den Schultern. "Ich übernachte heute bei Max", wechselte er das Thema. "Ist das okay?" Seine Mutter nickte lächelnd. Wow, ich hätte nicht gedacht dass wir beide so nette Eltern hatten.
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mauz || wir beide Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt