Masks

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Ich sehe, du hattest doch den Mut, das zu lesen. Also fange ich einfach mal an dem Tag an, wo du mich endgültig kaputt gemacht hast. Ja, ich dachte das auch schon vorher, aber ich habe mich geirrt. Aber was auch immer, braucht dich nicht so genau zu interessieren. Sei dir nur bewusst, dass du die Schuld für das hast.
Viel Spaß.

Leise atme ich aus um die Verlegenheit zu überspielen, Jetzt bloß nicht nervös erscheinen. Dann haben sie mich. Dann bin ich am Ende. 

"Ich ähm habe noch zu tun, tut mir leid." Darauf Gelächter. "Ja, da hast du schon recht. Du hast wirklich noch zu tun, und zwar mit uns." 
Dies bist du, der, sagen wir mal 'Anführer', du hasst mich, richtig?  Und zwar wegen eines Ereignisses, das schon über 5 Jahre her ist. Ich habe mich entschuldigt, hab alles getan was du wolltest,  nur um diesen verdammten Fehler wieder gut zu machen. Früher hab ich mir dabei nichts gedacht, ich hatte meine Freunde. Die, die mich beschützt haben, auf mich aufgepasst haben. Und das hat dich zurückgehalten. Aber nun...

Ich habe niemanden mehr, bin in einer neuen Stadt. Habe schon zwei mal die Schule gewechselt, und doch folgst du mir. Willst Rache, hast deine Rache auch schon gehabt, hast mich vor der gesamten Schule gedemütigt. Und trotzdem. Du konnte einfach nicht genug bekommen. Konntest nicht mehr aufhören. Und das hat mich zu dem gemacht was ich heute bin. Ein Nichts. Kaputt, alleine. 

Du hast mich zerstört, verdammt noch mal! Ich war auch mal stark! Irgendwann mal. Ja, du warst es der mich zu dem Mädchen gemacht hat, das mit niemandem redet.

Bin mittlerweile nur noch eine leere Hülle. Glückwunsch, du hast es geschafft! 

Nun, da wir das geklärt haben... also weiter

Ich versuche mich erfolglos durch die zwei äußerst kräftig aussehenden - nein warte entschuldige, sich kräftig anfühlenden- 17 Jährigen zu drängen. "Wohin des Weges Kleines? Hab doch erst noch ein wenig Spaß mit uns!" Der Größere, bis dahin unbekannte Junge schubst mich unsanft wieder in die Mitte und hält mich dort an meinen Oberarmen fest, damit ich nicht zurückschlagen kann. Mich wehren. Aber warte, das kann ich schon lange nicht mehr. Ich habe keine Chance gegen die Drei. Dieses Trio kann dich locker gegen jede Sorte von Schlägern beschützen.. wenn du auf ihrer Seite bist. Gegen mich aber sind sie viel zu stark. Deshalb lasse ich mich widerstandslos in eine unbeobachtete Ecke zerren, ohne erst um Hilfe oder Sonstiges zu schreien. Mich würde sowieso niemand ernst nehmen, geschweige denn beachten oder gar zu Hilfe kommen. 

Was weiter passiert ist weißt du ja wohl oder? Du verdammtes Arschloch hast die anderen weggeschickt. Hast ihnen gesagt, du würdest mich gleich gehen lassen, müsstest mir nur noch was sagen. Lügner! 

Soll ich dir noch mal erzählen was du alles gemacht hast? Um die Erinnerung aufzufrischen? Ja? Gut. 
Du hast mir als aller erstes zwischen die Beine gefasst. Ich hab gesehen wie lustvoll du das gemacht hast. Dann hast du mir gesagt ich solle mich ausziehen, habe mich natürlich geweigert, worauf du mir meine Kleidung gewaltsam vom Leib gerissen hast. Gut, dann saß ich da am Boden, in Unterwäsche und du hast mir ruckartig meine Beine gespreizt, dann deine Hose ausgezogen. Du hattest blaue Boxershorts an. Und weißt du was du dann gemacht hast? 

Du hast mich vergewaltigt. Mich meiner Jungfräulichkeit beraubt. Und das werde ich dir niemals verzeihen!

Danach war alles schwarz. Ohnmacht nehme ich mal an. Aufgewacht bin ich dann in ebendieser Gasse, eine halbe Stunde später nehme ich an. Alleine. Ich bin nach Hause gegangen, weinend. Und weißt du was? Mich hat niemand beachtet. 

Nun, dir wird das ja alles relativ egal sein, oder? Bin doch nur die kleine Schlampe. Die die es geschafft hat dir einmal nahe zu kommen. Dich ein Mal zu verletzen.

Allerdings, wenn du das jetzt liest hast du es endgültig geschafft. Ich bin am Ende. 

In Liebe, 

Julie

DreamsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt