Ich spielte also das Mädchen für alles - wenigstens würde ich mir dann nicht so vorkommen wie eine Last und mir denken, dass ich doch zu etwas zu gebrauchen bin. Mit zwei Tassen Kaffee machte ich mich auf den Weg in die vordere Kabine, wo der Busfahrer und Paul saßen. Paul sah eigentlich ganz niedlich und friedlich aus wenn er schlief. Ich überreichte dem Busfahrer den Kaffee und setzte Pauls auf die Ablage zwischen ihnen.
Als nächstes war Lou dran, die unten ihr eigenes Reich hatte. Sie bedankte sich herzlich mit einer Umarmung und den Worten "Du bist ein Schatz", was ich wirklich schätzte. Bis jetzt war Lou so ziemlich die netteste weibliche Person, wenn es um One Direction und ihrer Tour ging - okay, gut. Sie war bis jetzt die einzigste weibliche Person, die ich kennenlernen durfte.
Fragt mich nicht warum, aber ich konnte irgendwie ein Tablett auftreiben, wo ich auch die 6 restlichen Tassen draufstellte. Ich, als Tollpatsch, bin davon überrascht gewesen wie gut ich die Tassen balancierend nach oben tragen konnte. Die Jungs waren noch nicht wach, deswegen stellte ich das Tablett auf den Tisch im hinteren Abteil und setzte mich mit einer Tasse schwarzen Kaffee und meinen Notizen von der Tour in einer der vielen Sitzecken.
Nach einer Zeit von wegstreichen und hinzufügen von Sachen auf die Notizliste, starrte ich mal wieder nach draußen in die Ferne mit der wärmenden Tasse in der Hand. Die Sonne ging langsam aber sicher in all ihren Farben auf. Wie lange ich schon sowas nicht mehr gesehen habe. Als ich noch studierte musste ich relativ spät erst in die Uni und die Zeit davor habe ich einfach zum Schlafen genutzt. Das Studium war demnach also nicht so schwer wie andere Studiengänge. Eigentlich war es ganz einfach und ich würde mal vage von mir selbst behaupten, dass ich vielleicht noch einen anderen Studiengang hätte dazuwählen können. Geschafft hätte ich es bestimmt - um jetzt nicht egoistisch zu klingen.
Ich genoss den Ausblick für einige Minuten, bis mich eine Stimme aus den Gedanken riss. "Kaffee!",schrie diese und ich drehte mich um. Es war Louis, der dort mit erfreulichen Augen auf das Tablett Kaffee starrte und mich dann überrascht ansah und lächelte:"Hast du den gemacht?", er nahm sich eine Tasse und roch daran, als würde er es zum ersten Trinken. "Hmm, pass auf ist noch heiß. Zucker und Milch sind unten.", sagte ich leise, denn ich wollte die noch schlafenden und wahrscheinlich total erschöpften Jungs nicht erschrecken. Er bedankte sich kurz und verschwand auch schon unten.
Ich, wie man es von mir gewohnt war, kramte irgendwann meinen Laptop aus meiner Reisetasche hervor und schaltete ihn schnell ein. Dann fing ich an zu tippen - irgendwie sprudelten genau in diesem Moment die Worte nur aus meinem Kopf. Ich hatte nach nur kurzer Zeit die Notizen geordnet und verfeinert und war heute überraschenderweise mit mir mal zufrieden. Und Leute, ihr könnt mir das passiert mir nicht alle Tage.
Ich ging auf Google und recherchierte mal wieder über One Direction - kann ja nicht schaden mich noch mehr zu informieren, als ich es schon bin. Irgendwann bin ich dann, verzweifelt wie ich bin, auf eine Faktenseite - ja wahrhaftig eine Faktenseite über One Direction gestoßen - wo auch wirklich die absurdesten und nicht gerade sehr glaubwürdigsten Fakten über die Jungs standen.
Liam hat eine Phobie vor Löffeln und soll mal in einem Restaurant geweint haben, weil er seine Suppe mit einer Gabel gegessen hat, eine Kellnerin ihn dann darauf hinwies, die Suppe doch mit einem Löffel zu essen. Harry wurden mal im Schlaf die Haare von den Jungs geglättet, was ihn auch zum weinen brachte. Louis ließ, wenn er seine Freundin Eleanor vermisst, sie extra dann in das Land, wo er sich gerade aufhält, einfliegen. Eigentlich ganz süß...
Und plötzlich wurde ich durch lautes Gelächter unterbrochen, was ich eindeutig zu Niall zuordnen konnte. Dieser stand lediglich in einem Top - es ist übrigens Ende Februar - hinter mir und sah mir dabei zu, wie ich die Faktenseite durchforste. Erschrocken drehte ich mich in Windeseile nach hinten und sehe, dass er jetzt auch eine Tasse von dem Kaffee in der Hand hielt. "Bis du ein Stalker geworden oder was?", er verschluckte sich fast an seinem heißgeliebten Kaffee und mustert den Bildschirm amüsiert.
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so much it's hurting
Fanfiction» Wie fühlst du dich eigentlich wenn du in ihrer Nähe bist?« » Ich fühle mich geborgen - einfach wohl. Ich vergesse alles um mich herum und meine ganze Aufmerksamkeit ist ihr gewidmet. Mein Herz klopft wie wild und ich kann nicht meinen Blick von ih...