Kann ich zu dir?

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Mary

Zwei Wochen ist es jetzt her seitdem wir das Gespräch beim Café hatten.
Seitdem haben wir nicht ein Wort gewechselt.
Stattdessen bin ich fast jeden Tag mit Freunden irgendwo etwas trinken.
Mir schwirrt seit Tagen der Kopf und ich habe mich von nichts anderen als Kaffe, Alkohol und Zigaretten ernähren können.
Ich habe in den zwei Wochen fast sieben Kilo abgenommen und wenn ich versucht habe etwas zu essen, hing ich nur wenige Sekunden später über der Toilette und hab es wieder auswürgen müssen.
Es ist jetzt zwei Uhr morgens und mir ist so schlecht dass ich den Abend abgebrochen habe und jetzt auf dem Weg zur Bahn bin.
Mein Alkoholpegel ist bemerkenswert niedrig für die Menge,die ich heute getrunken habe. Dennoch bin ich angeheitert und es dreht sich alles.
Ich glaube es liegt an der mangelhaften Ernährung der letzten Tage.
Der einzige Zucker den ich zu mir genommen habe ist der im Alkohol und meine zwei Löffelchen pro Kaffetasse.
Meine letzte Mentholzigarette ist halb aufgeraucht und ich taumle durch den spärlich beleuchteten Park.
Die Bahn kommt sowieso erst in einer Dreiviertelstunde und ich glaube etwas frische Luft tut ganz gut. Meine Freunde wissen gar nicht dass ich schon gegangen bin, ich habe nur vor einer halben Stunde gesagt dass ich 'gleich gehe'.
Sonst hätten sie mich niemals alleine gehen lassen um die Uhrzeit.
Aber was soll schon passieren?
Ich habe keine Angst vor dem Tod und bin mir generell relativ egal.
Nicht in dem Sinne dass ich mich verkommen lasse und ungepflegt bin,wie irgendwelche Klischee-Harz-4-Empfänger oder Obdachlose die vier Meilen gegen den Wind stinken.
Mich überkommt ein Schaudern wenn ich nur daran denke wie sich Leute teilweise gehen lassen.
Aber ich glaube es währe mir egal wenn mir etwas zustoßen würde.
Solange nichts den Leuten passiert die mir wichtig sind ist alles in Ordnung.
Ich würde für meine Geliebten sterben.

Das einzige Licht dass den Weg erhellt ist das des Mondes das zwischen den Bäumen hindurchscheint.
Der Park ist Menschenleer und es stehen nur an den Parkbänken Laternen die diese in ein warmes,gelbliches Licht hüllen.
Ich setze mich auf eine der Bänke.
So und jetzt noch vierzig Minuten hier herumlungern.
Hoffentlich greift mich nicht irgend ein Heroin-Junkie an.
Bei dem Gedanken entfährt mir ein Lachen.
Ach ja...ich sehe mich im Park um.
An ihm kleben unzählige Erinnerungen. Dort drüben, rechts von mir,nur zwanzig Meter weiter haben Luke,seine Schwester deren Freund und ich oft Fußball gespielt.
Und ein par Schritte weiter haben wir ein mal mit seiner Familie und Freunden gegrillt und seinen Geburtstag verbracht.
Der Sommer bringt so schöne Dinge mit sich...
Mir wird kalt und ich ziehe meine Kaputzenjacke aus meinem Rucksack und ziehe sie über.
Dabei ist es eine recht angenehme Sommernacht.
Und dort,links haben Luke und ich einmal...
Ich ziehe die Kaputzenjacke enger um mich,schlinge die Arme um meinen Körper und schlage ein Bein übers andere.
Hör auf daran zu denken.
Er ist ein Arschloch.
Nicht mehr.
Ich muss lächeln.
Blöd dass ich da nicht selbst dran glauben kann.
Ich höre Schritte und sehe mich um.
Ein Mann,vermutlich Anfang, Mitte dreißig, kommt in meine Richtung.
Seine Schuhe knirschen im Kies und er hat seine graue Kapuze tief ins Gesicht gezogen.
Ich bekomme ein mulmiges Gefühl.
Bitte kein Hero-Junk...
Er setzt sich neben mich.
Okay er stinkt nicht.
Er riecht nicht nach Alkohol und wie ein Junkie wirkt er auch nicht.
"Guten Abend",lächelt er mir zu.
Nicht aufdringlich,sogar beinahe sympathisch.
"Hast du vielleicht eine Zigarette für mich?"
Meine Höflichkeit kommt heraus.
"Äh nein tut mir leid.Aber sie können sich eine Zigarette drehen wenn sie möchten,ich habe Tabak."
Er lächelt gelassen,hebt aber eine Braue.
"Ich kann nicht drehen, kannst du das vielleicht machen?"
"Klar",sage ich hilfsbereit und bereue es sofort wieder; er hält mir die Hand hin.
"John."
"Mary."
Er sieht mich anerkennend an.
"Schöner Name."
"Danke."
Ich drehe ihm schweigend eine Zigarette und mir eine mit.
Dann zünde ich seine und meine an.
"Was macht so ein hübsches Mädchen wie du alleine um die Uhrzeit hier."
"Oh ich bin nicht allein.",lüge ich.
"Ein Freund von mir musste nur Mega dringend pinkeln und ist eben ins Gebüsch gegangen."
Ich lache nervös.Hoffentlich schluckt der das.
"Naja wir müssen noch ein Weilchen auf die Bahn warten und er hat bisschen zu viel getrunken deshalb...dreh ich ein Ründchen mit ihm."
Innerlich bete ich, dass er mir meine Promille nicht anmerkt.
"Ah okay."
Eine Weile sitzen wir schweigend nebeneinander und mich überkommt ein immer übler werdendes Gefühl.
"Dein Freund braucht ganz schön lange."
"Ja...ich...ich glaub ich geh mal nach ihm sehen",stammle ich und stehe auf.
"Ich komme mit,nicht dass dir noch etwas passiert."
Ein unheilvolles Blitzen taucht in seinen Augen auf und ich verfalle in Panik,drehe mich auf dem Absatz um und renne in die Richtung zurück aus der ich gekommen bin, Richtung Kneipen, Richtung Menschen.
Richtung Sicherheit.
Doch nur wenige Meter weiter hat der gigantische Mann mich eingeholt und auf den Boden geworfen.
Ich rolle mich ab und will weiterlaufen,als ich plötzlich einen harten,gnadenlosen Tritt in der Seite,und ein erbarmungsloses Knacken meiner Rippen spüre.
Ich schreie auf,ein Reißen durchzieht meinen gesamten Oberkörper.
"Halt die Fresse du kleine Schlampe!",knurrt John mich an und tritt ein weiteres mal zu.
Wieder und wieder trifft sein Schuh meine Rippen und ich liege nach Atem ringend auf der Wiese,weiß weder wo oben noch unten ist,noch in welcher Richtung sich die Altstadt befindet.
Der Schmerz lässt mir schwarz vor Augen werden und ich spüre wie John sich zwischen meine Beine drängt, meine Kaputzenjacke auszieht und schließlich an meinem T-Shirt zerrt.
"Nein,bitte!",schreie ich.
"Bitte hören sie auf!
Lassen sie mich los!"
Es endet in einem Schluchtzen.
"HILFE!",brülle ich und seine Hand prallt gegen mein Gesicht,trifft mein Ohr und ich höre ein Klingeln in meinem Trommelfell.
Meine Wange fühlt sich an als hätte man sie angezündet und direkt darauf drückt sich die selbe Hand auf meinen Mund.
"Halt die Schnauze hab ich gesagt!"
Ich spüre die Tränen an meinen Wangen herunterlaufen und versuche, ihn von mir wegzudrücken,woraufhin er meine Hände mit seiner freien packt und über meinem Kopf auf dem Boden festhält.
Ein zweites Mal schellt seine Hand meine Wange,dieses mal härter und ich schluchze auf.
Seine Hand drückt sich wieder auf meinen Mund und dämpft die Geräusche.
"Noch ein Ton...
Du bist still kapiert?",herrscht er mich an und ich schließe die Augen,versuche mein Gesicht wegzudrehen.
Grob packt er mein Kinn und zerrt es zu sich.
"Sieh mich an."
Ich lasse die Augen geschlossen und bekomme wieder eine schallende Ohrfeige zu spüren.
"Sieh.Mich.An.",knurrt er.
Ich gehorche.
Wieder packt er mein Kinn,immer noch meine Handgelenke am festhalten,und drückt es hoch.
"Bist du langsam still?!"
Ich sehe ihm panisch in die Augen.
Er lässt mein Kinn los und macht Anstalten,mich wieder zu schlagen.
"Ja! Ich bin still",schluchze ich.
Meine Wange ist bereits an der Grenze zu Schmerz und Taubheit.
Seine Hand verharrt noch einige Sekunden in der Luft und mir entfährt ein Wimmern als ich die Augen schließe und den Kopf wegdrehe,in Hoffnung dass er kein weiteres mal zuschlägt.
Doch ich spüre erst einige Sekunden später wie die freie Hand die noch eben nach mir geschlagen hat, unter mein T-Shirt kriecht und meinen BH öffnet.
Der Saum des Shirts rutscht mir über die Brüste und er beginnt,meine linke Brustwarze mit der Zunge zu umkreisen.
Mir wird schlecht.
Seine Hand wandert immer weiter herunter bis sie an meiner Hose ist und diese öffnet.
Ein Schluchzten kommt wieder über meine Lippen, als er seine Finger unter meine Hose,über die nackte Haut unter meiner Unterwäsche entlang fahren lässt und sich an meiner empfindlichsten Stelle zu schaffen macht.
Dort will ich nicht berührt werden.
Nicht von ihm.
Nicht von jemand anderem.
Ich muss an Luke denken und wünsche mir, er währe hier und würde mich beschützen.
Würde dieses widerliche Schwein zu Hackfleisch verarbeiten und mich in seine Arme nehmen.
Aber als John seinen Finger in mich rammt, kommt die Realität zurück.
Luke ist nicht hier.
Und beschützen wird er mich auch nicht.
Heiße Tränen rennen mir über die Wangen.
Es währe doch sowieso jedem egal wenn ich weg währe.
Stumm weinend lasse ich die unerwünschten Berührungen über mich ergehen.
Ich spüre Johns Erektion an meinem Oberschenkel und mein Magen droht, seinen Inhalt zurück hoch zu pumpen.
Er zieht meine Hose herunter, hält nach wie vor meine Hände fest, und öffnet seine eigene Hose.
"Bitte nicht.."
Kaum mehr als ein Flüstern bekomme ich zu Stande und tatsächlich sieht er mich an
-und lächelt um danach brutal und ohne jede Gnade in mich einzudringen.
Ich schreie auf vor Schmerz, sein Penis ist so groß dass ich den Stoß selbst irgendwo in Bauchnabelhöhe nachhallen spüre.
Die Ohrfeige lässt nicht lange auf sich warten und der Aufprall lässt mir wieder kurz schwarz vor Augen werden.
Ein Stoß seiner Erektion nach der anderen folgt, einer rücksichtsloser und schmerzhafter als der andere.Seine Hände lassen meine los,um sich neben mir abzustützen und ich versuche verzweifelt ihn wegzudrücken.
Vergeblich.
Noch ein mal bekomme ich eine Ohrfeige zu spüren, dann dreht er mich auf den Bauch,zieht meine Hüfte an sich und drückt mein Gesicht in den Rasen.
Der darauffolgende Stoß ist erbarmungsloser, als ich ihn mir je hätte vorstellen können.
Mein Unterleib fühlt sich an als würde er mit einer Schleifmaschine von innen behandelt worden und John macht ohne Mitgefühl weiter.
Endlos,wie es scheint, liege ich so, Gesicht in den Boden gedrückt und kauernd, zwischen seinen Beinen als er mich auf schmutzigste, brutalste Weise vergewaltigt.
Meine Schreie werden von seiner Hand gedämpft, als er meinen Kopf an den Haaren nach hinten reißt und diese auf meinen Mund legt.
Die andere umfasst meine Brüste unter Shirt und Bh und nach einer Weile bin ich nicht einmal mehr in der Lage zu schreien, wimmern ist alles was ich noch kann.
Der pochende Schmerz wird von Sekunde zu Sekunde unerträglicher und John kommt endlich zum Ende,als er sich in mir ergießt und sich die Hose wieder vernünftig anzieht.
Sein Sperma brennt auf eine abartige Art in meiner mehr als gereizten Scheide.
"Schlampe",sagt er abwertend und spuckt neben mein Gesicht.
Dann höre ich ihn weggehen.
Unfähig, mich zu bewegen, liege ich in Embryohaltung auf dem Boden und weine.
Warum hat er mich nicht auch noch direkt umgebracht?
Es währe so viel leichter.
Meine depressive Seite gewinnt die Überhand und die Gedanken nehmen ihren Lauf.

Ich weiß nicht wie lange ich dort bereits liege, aber es scheint eine Ewigkeit verstrichen zu sein, und langsam wird es echt kalt.
Ich richte mich unter qualvollsten Schmerzen wieder auf und ziehe mich wieder vollständig an.
Mich hatte mal ein Freund gefragt wie sich Unterleibschmerzen während der Periode anfühlen.

Stell dir vor, du hast einen Typ im Fitnessstudio. Sone richtige 130-Kilo-Kante, Hatte ich gesagt.
So und jetzt stellst du dir einen 7cm breiten Stock vor.
Der Freund hatte verwirrt genickt, nicht verstehend was das mit der Frage zu tun hätte.
So und jetzt stellst du dir die Kante vor...wie er mit voller Wucht diesen Stock ganz tief und fest in deinen Arsch rammt.

Dieses Gefühl, nur fünf mal schlimmer, überkommt mich jetzt in unregelmäßigen Schüben.
Halbwegs angezogen und kriechend mache ich mich auf dem Weg zur Parkbank.
Ich muss mich an ihr hochziehen um überhaupt auf die Beine zu kommen.
Ich kann nicht klar denken.
Alles dreht sich und mir wird wieder schlechter.
Würgend hänge ich über der Bank und bringe reine Flüssigkeit hervor -Alkohol und Kaffe-, als mir ein Gedanke durch den Kopf schießt.
Luke.
Das ist alles was ich in diesem Moment will und ich taste nach der Kotzerei meine Hosentaschen nach meinem Handy ab.
Nach dem fünften Tuten geht er endlich ran.
"Mhh..?",macht er verschlafen.
"Mary, es ist schön was von dir zu hören aber es ist vier Uhr morgens ..."
Ich unterbreche ihn.
"Wenn es nicht dringend währe würde ich nicht anrufen."
Ich versuche, nicht ganz so aufgelöst zu wirken aber es gelingt mir nicht.
Sofort höre ich den alarmierten und handlungsbereiten Unterschied in seiner Stimme.
"Was ist passiert?"
"Kann ich zu dir?",schluchze ich und fange wieder an zu weinen.

How to be deadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt