Tot..?

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Mir ist kalt.
Ich weiß nicht wo ich bin und alles um mich herum ist schwarz.
Bin ich bewusstlos?
Nein...das letzte mal als ich bewusstlos war, fehlte dieses Stück Zeit in meinem Gedächtnis.
Wo bin ich...?

Es wird alles immer klarer und ich finde mich langsam zurecht.
Ich liege in Lukes Armen und er weint.
Ich habe ihn nur ein mal weinen gesehen und da hatte er sich unter Kontrolle und war nicht so am beben wie jetzt.
Er scheint vollkommen aufgelöst zu sein,so habe ich ihn noch nie erlebt.
Luke was ist los mit dir?
Ich bin doch da.
Ich bin für dich da.
"Luke..?"
Er reagiert nicht.
Sein Gesicht liegt auf meiner Brust,er hat mich an sich gezogen und klammert mich hilflos an sich.
Ich will ihm durch die Haare streichen aber ich habe keinerlei Kontrolle über meinen Körper.
"Luke es ist doch alles gut...",sage ich leise doch er scheint mich nicht zu hören.
Ich wiederhole es noch einmal etwas lauter aber es bringt nichts.
Plötzlich richtet er sich auf und beginnt eine Herz-Lungen-Massage an mir.
Ich spüre nichts davon.
"Luke was tust du da,mir geht es doch gut!"
Er macht weiter mit der Wiederbelebung.
Dabei bin ich doch wach.
Ich höre das Klingeln der Haustür.
Er ignoriert es und macht weiter.
Irgendwer scheint die Sanitäter hereingelassen zu haben denn sie kommen direkt auf mich zu, Luke lässt sich nur beiseite schieben und sinkt auf einem Sessel zusammen.
Er sieht völlig am Ende aus.
Einer der Sanitäter leuchtet mir unangenehm in die Augen, der andere fühlt meinen Puls.
"Könnten sie bitte damit aufhören?
Mir geht es super."
Keiner scheint meine Worte zu verstehen.
Stehe ich unter Schock und das alles ist nur reine Routine?
Was soll der ganze Mist?
Der Sanitäter der mir in die Augen geleuchtet hat, tauscht mit dem der meinen Puls misst, Informationen aus.
Eine dritte Sanitäterin redet beruhigend auf Luke ein.
Ich sehe wie Margarette, Lukes Mutter im Türrahmen erscheint.
Sie sieht mir gradewegs in die Augen und schlägt sich die Hände vor den Mund.
Was ist denn bitte los hier??
Margarette beginnt zu weinen und bricht auf dem Boden zusammen.
Der Sanitäter der mir in die Augen geleuchtet hat, springt zu ihr.
Der zweite holt ein weißes Stofflaken aus dem Rettungskoffer und legt sie über mich, verdeckt meine Sicht auf das Spektakel.
"Hay, ich bin nicht tot!
Was soll das mir geht es gut!!",schreie ich, doch ich werde auf eine Trage gehoben und weggebracht.
Ich werde wieder in die kalte, einsame Dunkelheit gezogen.

Ich weiß nicht,wie lange ich in dieser Dunkelheit verweile.
Es können Stunden sein, Tage, Jahre.
Ich weiß es nicht.
Ich weiß nur, dass mir kalt ist und ich wieder dieses verirrte Gefühl in mir trage.
Wo.Bin.Ich?
Die Antwort kommt schnell, als sich wieder alles klärt.
Ich sitze auf Lukes Bett, er sitzt auf der Couch und sieht Fern.
Sein Blick ist abwesend und er scheint den Fernseher gar nicht zu beachten.
Seine Augen sind rot geädert und der Haarwuchs der seine Wangen und das Kinn bedeckt, ist schon seit bestimmt einer Woche kein Drei-Tage-Bart mehr.
Er sieht aus als währe er um zehn Jahre gealtert und abgenommen scheint er ebenfalls zu haben.
Scheiße...ich bin doch nicht etwa wirklich tot oder...?
Ich gehe zu ihm und streichle seine Wange.
"Luke..."
Ich weiß nicht wie ich an ihn herankommen soll, er bemerkt mich nicht im geringsten, er hat gar keine Ahnung dass ich ihn grade Berühre.
Ein Klopfen an der Tür ertönt und Margarette betritt das Zimmer mit einem köstlich duftendem Teller voller Penne und Schweinefleisch mit Soße.
Sie stellt ihm mit einem besorgten Blick den Teller hin.
Genau durch mich hindurch.
Als währe ich nur eine Staubwolke.
Er reagiert nicht und sie nimmt ihn seufzend in den Arm.
Diese Geste habe ich noch nie bei der Familie gesehen, obwohl alle ein gutes Verhältnis zueinander haben.
Er legt die Stirn an ihren Bauch und seine Schultern beginnen zu beben.
Ihr rinnen Tränen über die Wangen und sie streicht ihm durch die dichten,dunklen Haare.
"Wieso hab ich versagt?
Wieso bei ihr?",höre ich seine heisere Stimme.
Ich bin schockiert.
Luke war nie ein Mann der sich so zurückwerfen lassen würde.
Egal was ihm geschah, es warf ihn vielleicht einen Schritt zurück, doch er ging wieder vier Schritte vorwärts.
Niemals war er so zerbrechlich gewesen.
Ich hatte immer geglaubt ich währe ihm egal.
Ich dachte immer es würde keinen Unterschied machen wenn ich plötzlich weg währe.
Aber das hier beweist mir wie sehr ich mich geirrt habe.

How to be deadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt