Erwartungen führen nur zu Leid.
Menschen weinen, weil ihre Erwartungen nicht erfüllt werden.
Sie werden enttäuscht und verletzt.
Aus jeder nicht erfüllten Erwartung entsteht eine neue.
Wenn jemand verletzt wird, erwartet er, dass sich derjenige entschuldigt.
Wenn er sich nicht entschuldigt wird erwartet, dass ein anderer ihn tröstet.
Erwartungen entstehen Tag täglich.
Menschen haben Erwartungen ohne zu wissen welche zu haben.
Heaven hatte auch oft Erwartungen gehabt, doch mittlerweile hatte sie es aufgegeben.
Sie hatte aufgegeben, dass sie je jemand besuchen kommen würde, sie hatte aufgegeben, dass ihr ehemaliges Leben zurückkehren würde und sie hatte ihr Leben aufgegeben.
Damals hatte sie Lebenserwartungen.
Sie wollte Ärztin werden, ihren Traummann finden, Partys feiern und Spaß haben.
Sie wollte leben.
Clark war enttäuscht, dass Heaven nicht mit ihm rausgekommen war.
Jetzt stand er im strömenden Regen und schaute zu ihrem Fenster auf.
Nicht wie bei allen anderen stand eine Blume auf der Fensterbank, es war leer.
Er verstand Heaven nicht.
Er verstand nicht was in ihr vorging, doch er wollte es verstehen.
Er wollte ihr, verdammt nochmal, helfen und sie zum Reden bringen.
Doch sie ließ nicht zu, dass irgendjemand ihr half.
Sie schottete sich ab, wollte mit niemandem etwas zu tun haben, doch er hatte Hoffnung.
Er würde sie nicht aufgeben, er würde weiterkämpfen und ihr, Stück für Stück, ihre Lebensfreude wiedergeben. Egal wie sehr er sich dafür aufopfern müsste.
Er würde sie nicht aufgeben, wie all die anderen vor ihm.
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Heaven
Short StoryHeaven redet nicht, sie schreibt. Copyright: Pastelltoene Cover: Pastelltoene Best Ranking: #3 in Kurzgeschichten am 09.02.16 und 20.03.16 #13 in Aktuelle Literatur am 20.02.16