Kapitel 2: Erste Spannungen

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A/N: Passender Song: Meet you there - Five Seconds Of Summer

Weitere Songs: 

Snowfalls - t.A.T.u

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Elena:

Wir hatten die Zimmer nach ein paar Minuten, nun ja, eher Stunden, Diskussion aufgeteilt: Leider bekam ich das Zimmer ohne Balkon, genauso wie Dad, wogegen Mama und Anthony einen besaßen. Jedoch war das mir auch einerlei, Mama konnte dafür jetzt einwandfrei und in voller Lautstärke Anthony beim Schnarchen zuhören, während ich die Ruhe in meinem Zimmer genoss. Ich war froh, ruhig schlafen zu können, ich war müde nach den letzten Tagen, da wir in der letzten Woche viele Arbeiten in der Schule geschrieben hatten. Besonders Mathe, wenn ich schon daran dachte, wurde mir schlecht...

Am nächsten Morgen weckte uns alle Dad, dessen Stimme meiner Meinung nach viel zu fröhlich und nervig für diese Uhrzeit klang. „Raus aus den Federn!" hieß es und ich hatte es, Gott sei Dank, schon vorher gehört, da er es schon so laut in die beiden anderen Zimmer „geflötet" hatte. Also war ich schon wach und fertig gerichtet, als Dad in mein Zimmer kam. Dieser Anblick schaffte bei ihm Verwirrung, da ich eigentlich ein totaler Morgenmuffel war, weswegen er mich erst ungläubig musterte und sich dann die braunen Augen rieb. Seine Reaktion konnte ich durchaus verstehen, normalerweise war ich ja auch erst ab 10 Uhr morgens ansprechbar, aber seitdem sich hier alle komisch benahmen, durfte ich das ja wohl auch!

Ich war auch froh, dass ich schon ins Bad gegangen war, denn nun fing die große Drängelei vor dem Badezimmer an, was wieder normal war. Keiner wollte Anthony vorlassen, denn bis er fertig mit Duschen war, hätte ich, selbst mit meiner Unsportlichkeit, schon den halben Mount Everest bezwungen. Er brauchte auch ewig mit seinem Haargel, womit er seine braunen Igelstacheln „perfektionierte", wie er es immer so schön nannte. Er hatte seine braunen Haare von Dad und ich meine schwarzen von Mama geerbt. Was ich bis heute nicht begriff, war, dass alle in meiner Familie braune Augen besaßen, außer ich! Wahrscheinlich war es einfach nur die reine Laune der Natur...

Nach ein paar gefühlten Stunden später gingen wir alle in den großen Frühstückssalon. Ich begann dort sofort, meine Schlüssel mit Schokomüsli zu füllen, während Anthony sein Brötchen dick mit Nutella bestrich und uns danach beiden wortlos Kakao einschenkte. Ja...eventuell hatten wir über all die Jahre unseres Daseins eine Sucht nach einer gewissen, unwiderstehlich süßen Droge namens Schokolade entwickelt. Nur eventuell.

Unsere Eltern fiel mittlerweile das gar nicht mehr auf. Sie schauten uns nur mit einem amüsierten Kopfschütteln an, während sie sich selbst mit Marmeladenbrötchen begnügten. Ich sah mir den Essraum genau an und stellte fest, dass er, genauso wie der Rest des Hotels, nicht gerade arm bestückt war: Auch er beinhaltete einen Marmorboden, ein paar exotische Zimmerpflanzen in den prächtigsten und hervorstechendsten Farben, gelb gestrichene Wände und viele edle Holztische... Es wurde immer seltsamer. Wieso gingen unsere sonst so spartüchtigen Eltern mit uns auf einmal in so einen Luxusschuppen?

Anthony schien das anscheinend nicht zu wundern, im Gegenteil, er schien es sogar regelrecht zu genießen. Jedoch merkte ich, dass auch mit ihm etwas faul war... Immer gab er meinen Eltern Recht, schaute jedoch immer mit einem nicht gerade freundlichen Blick auf sie. Er schien, genau wie sie, sehr angespannt zu sein, denn er tippte öfters nervös mit seinen Fingern auf dem Tisch und fuhr sich mehrmals durch seine Stacheln. Man musste blind sein, um nicht die Spannung zwischen den dreien zu bemerken. Auch Dad konnte, wie immer, seine Emotionen schlecht verbergen. Er wirkte unschlüssig, seine Augen suchten hektisch Punkte, auf die er ein paar Sekunden starrte und dann die Aufmerksamkeit wieder zu uns wandte.

Autumn Runaways (GirlxGirl) #TheWPOlymphicsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt