den Sternen ein Stück näher

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„Komm schon,Kiira! Ich weiß,dass du das besser kannst!" Stachelte Thorin mich an als wir gerade bei meinem ersten Schwertkampf Training waren und ich mich etwas blöd anstellte. Ich bekam es einfach nicht richtig hin Thorins Anweisungen zu folgen. Obwohl es das erste mal war,dass ich ein Schwert in der Hand hielt,es war zwar nur ein Übungsschwert mit holz Klinge, erwartete er bereits sehr schwierige Dinge von mir.
„Tut mir leid,aber das ist einfach zu schwer. Lasst mich etwas einfacheres machen!" Sagte ich bereits leicht genervt. Ich versuchte jetzt seit etwa bereits 20 Minuten Thorin sein Schwert aus der Hand zu schlagen,wobei er mir vorher versicherte auch extra langsam und schlecht zu kämpfen. Trotzdem hatte ich es noch nicht geschafft.
„Nein,wenn du dich geschickt anstellst kannst du es schaffen.
Ich hatte die gleiche Aufgabe in meiner ersten Kampfstunde und ich was sogar noch jünger als du."
Angeber.
Aber seine Worte halfen,der Ehrgeiz erwachte in mir und ich wollte ihm und mir zeigen,dass ich es schaffen konnte.
Ich stellte mich seitwerts,nahm mein Übungsschwert in beide Hände und machte mich bereit.
Thorin beobachtete mich,machte sich ebenfalls bereit und lächelte mir siegessicher zu. Ich lächelte spöttisch zurück.
Er begann und versuchte mich abzulenken,um so mein Schwert zu Boden zu schlagen. Doch ich war darauf vorbereitet da er diese Taktick vorher schon benutzt hatte. Ich versuchte einfach immer in bewegung zu bleiben um so ein schierigeres Ziel zu sein,ausserdem war ich ziemlich dünn was auch von Vorteil sein konnte.
„Warum zappelst du denn so rum?" Kam auf einmal von Thorin.
„Tja,anscheinend wirkt es ja!"
In diesem Moment machte ich einen Sprung zur Seite und schlug mit aller Kraft sein Schwert auf den Boden.
Bei Durin,ich hatte es geschafft!
Staunent sah ich Thorin an,welcher den gradigen Moment erst noch realisieren musste.
„Ich hab doch gesagt,du kannst es schaffen!" Lachte er und war sehr stolz auf mich und auch auf sich.
„Aber nur durch einen so guten Lehrer wie euch."
Nachdem ich das gesagt hatte schauten wir uns ungewöhnlich lang in die Augen. Erst dann realisierte ich was ich gerade gesagt hatte. Etwas beschämt schaute ich zu Boden. Thorin räußperte sich und sagte dann,
„Nun,ich denke das reicht für heute."
Ich schaute wieder hoch und nickte.
„Wenn es dir nichts aus macht würde ich dir allerdings gerne noch einen Ort zeigen wo ich des öfteren hingehe um alleine zu sein,nach zu denken oder einfach in die Sterne zu schauen.
„Gerne." Lächelte ich.
Ich folgte ihm von der Trainingslichtung an durch den Wald,einen kleinen Hügel hinauf auf eine Wiese. Wir waren nicht weit vom Erebor entfernt,man konnte die Fackeln noch gut erkennen und wenn man genau hinhörte auch das Lachen der Wachleute. Es dämmerte mitlerweile und die Sterne funkelten bereits hell am wolkenlosen Himmel. Es war wirklich schön hier oben.
„Fühlt sich an,als seie man den Sternen ein Stück näher." Sagte ich kaum hörbar,als ich den Himmel genauer betrachtete.
„Das denke ich mir auch immer wenn ich hier bin." Vernahm ich seine Stimme und ich konnte das lächeln darin hören.
Als ich mich umdrehte sah ich ihn im Schneidersitz auf dem Boden sitzen,ich musste kurz bei diesem Anblick grinsen setzte mich dann aber rechts neben ihn.
„Ich bin froh,dass ihr mir das Kämpfen lernt." Ich machte eine kurze Pause. „Und auch das ihr sonst für mich da seid."
Ich war erleichtert das gesagt zu haben und meinte es von ganzem Herzen.
„Und ich bin froh dich gefunden zu haben. Es ist als würdest du abwechslung in mein Leben bringen und jeden Tag einzigartig machen."
Diese Worte waren wie Zucker und ich liebte süßes.
Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und er ließ es zu.
Schweigend saßen wir dort neben einander,mein Kopf auf seiner Schulter,die Funkelnden Sterne am klaren Nachthimmel,die roten Flammen in der nahen Ferne,das leise Geräusch lachender Zwerge.
Alles war perfekt.

Als ich mit der Zeit anfing zu zittern und kurz davor war im Land der Träume zu versinken hörte ich Thorins tiefe Stimme seit längerer Zeit, „Kiira?"
Ich öffnete meine Augen,hob meinen Kopf und schaute ihn an.
„Komm,lass uns zurück zum Erebor gehen. Du bist schon am zittern und auserdem ist es spät geworden. Ich nickte nur müde.
Er stand auf und hielt mir seine Hand hin,ich nahm sie und er zog mich hoch.
Auf dem Heimweg hielt ich weiterhin seine Hand. Es fühlte sich so unheimlich gut an. Die Nacht war angebrochen und hatte die Welt in schwarz gehüllt,allein die Sterne leuchteten unseren Heimweg bis wir bald schon die Ersten Fackeln am eingang Erebors erreichten.
Thorin führte mich bis hin zu der Tür zum Eingang meines Gemachs.
Wir blieben davor stehen,meine Hand noch immer in der seinen. Wir schauten uns an und mussten beide lächeln.
Bevor ich mich versah lagen seine Arme auf meinem Rücken und er zog mich an sich ran. Ich war komplett überrascht,fand mich aber schnell wieder. Ich legte meine Arme ebenfalls um ihn. Mein Kopf lag wieder auf seiner Schulter,aber diesmal noch halb auf seiner Brust. Mal wieder etwas ungewohntes für mich,aber ich genoss es auch unendlich doll.
Er lößte sich wieder von mir.
„Ich wünsche dir noch eine wunderschöne gute Nacht." Sprach Thorin und nickte mir zu.
Ich war leicht überfordert,bekam dann aber ein, „Dankeschön,euch ebenfalls." aus mir raus.
Er lächelte,drehte sich um und ging. Ich schaute ihm wie immer so lange nach bis ich ihn nicht mehr sehen konnte und betraht dann mein Zimmer. Ich schloss die Tür hinter mir und lehnte mich erschöpft dagegen.
Ich wusste nicht wie,warum oder was,aber irgendetwas hatte sich diese Nacht geändert.

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