Kapitel 4

20 1 2
                                    

Verschwitzt wachte ich auf. Ich zog mir die Bettdecke vom nassen Rücken und betrachtete meine abgekauten Fingernägel. Seitdem ich mit Kaja allein wohnte passierte das. Diese Albträume in denen ich mir unbewussten die Fingernägel abkaute.

Ich ging ins Badezimmer und wusch mir mein Gesicht. Müde ließ ich mich auf den Badewannenrand sinken und fing an das Einschlaflied zu summen, dass mir früher meine Mutter vorgesungen hatte. Es beruhigte mich so, dass ich wieder in mein Bett zurück kriechen konnte. Ich griff nach meinem Handy und kramte den Zettel von Leevi aus meiner Hosentasche.

Ich hatte plötzlich Lust ihm zu schreiben, obwohl er anscheinend nur irgendein langweiliger Typ war. Aber was war an langweilig schon so falsch?

Hoffe dass hier ist wirklich deine Nummer und nicht die eines pädophilen Kinderfressers. Und bild' dir bloß nichts darauf ein, dass ich dir wirklich schreibe. Josie. , tippte ich mit einer gewissen Ironie ein.
"Was soll's?", sagte ich zu mir selbst und drückte auf senden. Er würde sowieso nicht so schnell zurück schreiben, schliesslich war es mitten in der Nacht.

Doch nur wenige später Sekunden piepte mein Handy.
Soweit ich weiss bin ich kein pädophiler Kinderfresser (was du dir auch immer darunter vorstellst), sondern nur Leevi. Schön von dir zu hören Jo. Wieso noch wach? , kam zurück.

Ich war überrascht, dass er wirklich geantwortet hatte. Und auf einmal fragte ich mich was ich hier überhaupt machte. Um vier Uhr morgens, verschwitzt in meinem Bett sitzen und mit, eventuellen Kinderfressern die ich fast nicht kannte zu schreiben.

Also antwortete ich nicht und schloss die Augen. Ich ließ das Licht nur zur Sicherheit an und schlief, nach längerem Nachdenken über pädophile Kanibalen ein.

KajaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt