chapter 9

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Meine Füße trugen mich immer und immer weiter. Auch als es immer kälter und immer dunkler wurde. Nach einer Zeit verließ mein Handy mich und ging aus. Theoretisch bin ich jetzt schon verloren. Wieso sollte man mich mitten in den Wald schicken? Ich fuhr um, als ich hinter mir einen Stock zerbrechen hörte. Doch weit und breit war niemand. Bestimmt ein Vogel oder ein anderes Tier. An einem Bach ließ ich mich nieder. Der Hunger und der Durst trieben mich dazu. Wenn es diese Dinge nicht geben würde, wäre ich immer weiter gelaufen. Nichts hätte mich gestoppt, aber das hat es. Vorsichtig suchte ich mir einen Platz und fand diesen auf einem Stein. Vor mir breitete sich eine kleine Lichtung aus, hinter welcher sofort wieder Nadelwald anfing. Ich musste nur noch ein und halb Stunden hier rumirren und dann sollte ich mein Ziel erreichen. Kommt darauf an, was mich erwartet, werde ich dort übernachten. Falls eine offene Hütte vorhanden sein soll. Am rechten Ende der Wiese erkannte ich ein Reh. Eine Banane essend, beobachtete ich es. So friedlich fraß es dort. Als wäre niemand und nichts in der Nähe. Es beruhigte mich, denn es zeigte mir, dass nichts gefährliches in der Nähe ist. Als ich mir mein Wasser aus meinem Rucksack nahm, bemerkte das Reh mich leider und verschwand im tiefen Wald. Ich tat es ihm gleich und überquerte den Bach und die Wiese. Mittlerweile war die Sonne hinter den Bäumen verschwunden. Nun stampfte ich hier. Alleine im tiefen Wald. Irgendwann erblickte ich ein Baumhaus in der Ferne zwischen den Bäumen hängen. Ich würde instinktiv vorsichtiger und leiser. Nun stand ich vor dem Häuschen und schaute die Leiter vor mir hinauf. Diese kletterte ich rauf und befand mich in einem kleinen Raum. In ihm ein Sofa, ein Tisch und 2 Stühle. Plötzlich ertönte hinter mir ein knarren. Vor Schreck fror ich sozusagen ein. Ich traute mich nicht mich umzudrehen. Die Schritte kamen langsam näher und irgendwann konnte ich einen heißen Atem in meinem Nacken spüren. Wieso kommt die Person mir so nah?
"Taddl..." raunte sie. Diese Stimme war unverwechselbar. Ich erkannte sie auf Anhieb.
"Manu?" fragte ich zitternd.
"Genau..." seine Arme führen um meinen Körper und dann zu meinen Händen. Er griff sie und spielte mit Ihnen. Es kitzelte mich und ich lachte leicht auf.
"Du hast mich gefunden. Und jetzt helfe mir." flüsterte er von hinten an mein Ohr.
"Und wie?" fragte ich ihn. Das Verlangen mich umzudrehen und in anzusehen war sehr groß. Doch die Angst noch größer. Diese war da, doch warum war mir nicht klar. Seine Hände gelangten geschickt und vorsichtig an meine Hüfte und er drehte mich, sodass ich ihn ansehen MUSSTE. Ich schaute ihm zuerst nicht ins Gesicht, sonders seinen Körper. Er war schlank. So langsam glitt mein Blick höher und höher.
"Nicht so schüchtern. Ich beiße nicht." meinte er leicht lachend und ich konnte seine weißen Zähne im Augenwinkel sehen, was mir signalisierte, dass er lächelte. Ich sah nun in sein Gesicht, welches zur Hälfte mit seinen Haaren bedeckt war, doch die grün-stechenden Augen sprangen mir sofort ins Auge. Ich beobachtete sie. Er lächelte immernoch und ich ebenfalls unbewusst. Meine linke Hand hob sich und ich strich leicht fassungslos die Haare hinter sein Ohr um seine ganze Pracht bestaunen zu können.
"Wow." stammelte ich kleinlaut. Langsam kam er mir immer näher.
"Deine Stimme hat mir gefehlt." entgegnete er mir kurz vor meinen Lippen. Dann schlossen seine Augen sich und ganz vorsichtig und langsam legte er seine weichen, roten Lippen auf meine. Seine Arme stützten mich am Rücken und ich lehnte mich leicht zurück. Für eine Sekunde stand die Zeit still. Dann fing er an mich gefühlvoller aber dennoch zart und zurückhaltend zu küssen. Ich spürte eine Hand von ihm an meinem Haar und ich schlung meine Arme um ihn. Verzweifelnd lachend blockte ich irgendwann. Was tue ich hier? Er schaute mich erwartungsvoll an, während ich mich einfach nur am Todlachen war.
"Wieso lachtest du?" fragte er überfordert und lockerte seinen Griff. Ich versuchte mich zu beruhigen, was aber nicht so ganz klappte.
"Ich...ich mache mit dir rum, obwohl ich dich nicht kenne." lachte ich.
"Du kennst mich doch gut genug." meinte er und zog mich wieder näher, sodass unsere Körper sich überall berührten. Energie durchströmte mich und ich wurde mit Wärme gefüllt, obwohl es eiskalt hier draußen war. Ich hörte auf zu lachen und unbewusst verlor ich mich in seinen Augen.
"...Taddl? Ich....ich ... Scheisse man! Ich liebe dich. Ab dem ersten Wort, welches ich überhaupt mit dir gewechselt habe, wusste ich das du etwas richtig besonderes bist." erklärte er mir. Meine Augen weiteten sich. Sprachlos. Das war ich genau in diesem Moment.
"...äh. Manu...ich weiß nicht. Du Bist auch sehr intere..." doch ich verlor mich wieder in ihm. Und war überwältigt von seinen Gesichtszügen und dem Gesamtbild. Kann man sich wirklich so schnell verlieben? Geht das? Das ist doch nicht menschlich. Ich unterbrach meine Gedanken und meine Trance mit einem Kuss. Nachdem wir uns zusammen erschöpft aufs Sofa gekuschelt hatten, fragte ich ihn, ob er dies alles organisiert hatte. Und ja das hat er. Er hat mich zum Haus geschickt, mich gestalked, die Leute angeheuert mich zu leiten und er hatte auch einen Schlüssel zu meiner Wohnung. Wie er daran gekommen sei, wollte er mir jedoch nicht erklären. Außerdem war er auch beide Male der geheimnissvolle Typ.
"Hättest du es nicht unkomplizierter machen können?" fragte ich. Er antwortete mir nur eines: "Nein." Dann fügte er noch etwas hinzu:
"So fand ich es lustiger. Außerdem bestand so mehr die Chance, dass du dich an mir interessierst. Das einzige was ich im Moment will und brauche ist, deine Nähe." Schützend legte er seine Arme wieder um mich und in seiner Obhut schlief ich langsam aber sicher ein. Die letzten Worte dieses Abends prägten mich:
"Ich liebe dich über alles. Du bist der hellste Stern am Himmelszelt und das Herz, was mich am Leben hält. Mein ein und alles. Schlaf gut."

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