chapter 3

1.4K 90 27
                                    

In dem Waschbecken lag eine Zeitung. Sie war vom 23. Dezember 1982. Ich blätterte sie durch. Mir viel besonders eine Seite auf. Die Seite mit den Todesanzeigen. Eigentlich wollte ich gar nicht wissen, wo und wann, wer gestorben ist. Doch eine Anzeige wurde mit Sorgfalt entfernt. Ich schaute mich um. Leider fand ich dieses fehlende Puzzelte nicht, doch mir fielen die minimalen Reste des Datums und des Namens auf. Ich versuchte es zu entschlüsseln. Dies geling mir erst nach gewisser Zeit, die ich mir extra nahm in diesem Geisterhaus.

21. Dezember 1982 Manuel Büttinger

Das...das kann nicht sein. Manuel? Alles ergab keinen Sinn mehr. Ich war nicht fähig dazu mir etwas aus diesen Sachen zu schließen. Absolut kein Anhaltspunkt. Erneut versuchte ich die Zeichen zu entziffern. Es war das einzige was Sinn ergab. Ich klemmte mir die Zeitung unter den Arm und bewegte mich aus dem Haus. Zu lange habe ich in diesem verbracht. Erst jetzt, hier draußen bemerkte ich, wie viel Angst ich eigentlich hatte. Ein hoffentlich letztes Mal drehte ich mich um. Ich will hier weg. Da ich fast zwei Stunden in dieser Hütte verbracht hatte, beschloss ich nicht Nachhause zu fahren. Ich suchte mir ein Hotel und verbrachte dort die Nacht. Nichts schenkte ich Aufmerksamkeit, außer diesem Rätsel. Ich dachte nach. Bis 01:00 Uhr blieb ich wach. Ab und zu hörte ich komische Geräusche, aber unterdrückte sie. Mich weckte eine zuknallende Tür. Sofort saß ich aufrecht in meinem Doppelbett. Ich lag auf der von mir aus rechten Seite, welche weiter von der Zimmertür entfernt war. Mein Blick schweifte auf die andere Betthälfte. Sie hatte einige Abdrücke eines Menschlichen Körpers. Ich fühlte mit meiner Hand nach. Die Stelle war warm. So als hätte vor noch zwei Minuten dort gelegen. Ich sprang auf und blickte mich vor meinem Zimmer um. Außer ein Raumpfleger, der sich gerade mit Mundschutz seine Kappe richtete, war niemand zu sehen.

"Tut mir leid für die Störung, aber ist hier eben zufälligerweise eine Person aus meinem Zimmer herausgekommen?" fragte ich unwissend. Er drehte sich mit dem Oberkörper zu mir. Seine braunen, schulterlangen Haare flogen dabei und als er mir ins Gesicht schaute, musterte ich seine stechend grünen Augen. Er schloss sie und schüttelte seinen Kopf. Ich bedankte mich. Einen letzten Blick widmete ich dem sehr dünnen Schönling, welcher mit einem Lappen die Ränder eines goldenen Bilderrahmens säuberte. Ich bildete ein, dass er mich aus dem Augenwinkel die ganze Zeit beobachtete. Doch dann schloss ich die Tür. Meine Füße trugen mich ins Bad. Nachdenklich drehte ich den Wasserhahn auf und hielt mein Gesicht unter sich das langsam erwärmende Wasser. Erst mal darauf klarkommen. Halluzinationen hab ich. Ich bilde mir ein, dass ich heute Nacht nicht alleine war und, dass ich von Manu immer wieder versteckte Nachrichten bekomme. Vielleicht sollte ich es einfach lassen. Es ist bestimmt nicht richtig, was ich hier tue. Wieso zu Hölle sollte GLP mit mir so etwas durchziehen. Klick und er war weg. Verschollen. Ich stellte mich unter die Dusche und schaltete einfach mal ab. Zumindest versuchte ich es. Vergeblicher Weise. Als ich fertig war, verließ ich das Hotel. Meinen Überlegungen nach, wäre es schlau das Grab zu suchen. Man könnte dort doch eventuell neue hilfreiche Sachen finden. Ich suchte den nächst gelegenen Friedhof auf. Dort begegnete ich einer alten Dame. Sie leitete mich zu der von mir gesuchten Ruhestätte.

"Passen sie auf sich auf. Ich weiß nicht wieso, aber ich habe ein äußerst mulmiges Gefühl" riet sie mir und schlenderte los. Ich wartete ab, bis sie weg war. Jetzt schaute ich mir den Stein, der vor mir stand näher an.

Manuel Büttinger
*12 Februar 1812

†23 Dezember 1982

Es ergab keinen Sinn. Kein Mensch dieser Welt kann über 150 Jahre leben. Das wäre mir neu. Ich kniete mich neben den Grabstein und fuhr die eingravierten Schriftzüge entlang. Außerdem ist Manuel 23 und somit um diese Daten noch gar nicht auf der Welt. Ich nahm mein Handy aus meiner Jackentasche, woraufhin mir ein zusammengefaltetes Blättchen verloren ging. Ich merkte dies und hob es auf. Als ich es auseinanderfaltete, sah ich die mir schon bekannte Schrift.

Länge der Sonnennähe: O=?

Was zum Henker will x mir damit sagen? Ich überlegte nicht lange darüber nach, verstaute es aber so, dass ich es überall und immer zur Hand habe. Vielleicht spielt es später ja eine Rolle. Ich öffnete also Google und gab das vor mir stehende Geburtsdatum ein. Google spuckte mir dann mehrere Seiten aus. Der einzige für mich ansprechende Artikel war eine Allgemeine Literatur-Zeitung aus dem Jahre 1812. Ich klickte auf diesen Beitrag. Ein Auszug der Zeitung öffnete sich. Es sah so aus, als ob die Zeitung exakt so am Mittwoch den 12. Februar 1812 verteilt worden war. Ich fing langsam an zu lesen. Der Artikel handelte von Zeit. Ich verstand nicht alles, doch irgendwann hing ich an einer Stelle fest, die ich anscheinend benötige. Dort stand das selbe, wie auf dem Zettel, der auf mysteriöse Weise in meine Jacke gekommen war.

Länge der Sonnennähe: O= 73° 40' 45"

Und jetzt? Ich war mal wieder ratlos. Ich gab sie einfach wieder in Google ein: Koordinaten 73 grad 45 Minuten 45". Dann ging ich auf Maps. Anscheinend wird dies mein neues Ziel sein. Mir wurde eine Adresse in der Nähe von Hannover angezeigt. Buchdruckerei P. Dobler GmbH & Co KG. Die werde ich dann mal besuchen müssen. Ich fing an das Spiel mit zu spielen. Das Katz und Maus spiel, welches jemand mit mir spielte. Ich muss einfach wissen wer hinter der ganzen Sache ist. Plötzlich ertönte das Klingeln meines Handys. Natürlich nahm ich ab.

"Hey" raunte die weiche Stimme Ardy's. Den hatte ich ja ganz vergessen.

"Hallo." meinte ich irgendwie glücklich.

"Ich vermisse dich. In drei Tagen habe ich 5 Tage frei. Können wir uns da sehen?" fragte er mich und ich gab ihm als Antwort, dass dies bestimmt kein Problem sei.

"Ich komme dann nach Köln." sagte er.

"Ja." Danach fragte er mich noch über das aktuelle Thema GLP an. Ich erzählte ihm einiges und machte mich derweil schon auf den Weg zum Bahnhof.

Error - GermanLet'sPlay disconnected. [GLP/Taddl FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt