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"Brandon kannte deine Eltern. Sehr gut sogar. Ihr hattet einen Autounfall und er war dabei. Deine Eltern sind umgekommen und nur du und er haben überlebt. Du lagst seitdem 6 Monate im Koma und wir alle waren uns nicht sicher, ob du jemals wieder aufwachen wirst. Nun ja, der Unfall hat ihn sehr mitgenommen und er spricht nicht gerne darüber.", erklärte Gracie mit gesenktem Blick.
"Aber warum hat er Melanie nicht aussprechen lassen? Warum durfte sie mir das nicht erzählen?", wollte ich wissen.
Gracie zögerte erst, doch dann meinte sie mit einem gespielten Lächeln: "Ach Maddy, du weißt doch wie kleine Kinder sind, die verdrehen die Tatsachen sehr oft."

Ich hätte am liebsten gesagt, dass ich gar nichts mehr wusste und es mir sehr so schien, als würde hier jemand anderes die Tatsachen verdrehen.
Doch stattdessen lächelte ich sie nur an und nickte.

Den restlichen Abend sagte niemand von uns mehr etwas.
Ich aß still mein Omelette und trank meinen Kaffee aus und Gracie blätterte gegenüber von mir in irgendeiner Zeitschrift.

Ich wusste nicht warum, aber aus irgendeinem Grund verheimlichten mir alle etwas und früher oder später würde ich auch noch herausfinden, was es war.
Ich wollte die Wahrheit erfahren. Weil ich eine Grundlage für mein Leben haben wollte. Aber wie konnte ich ein neues Leben beginnen, das schien als wäre es auf einer Lüge aufgebaut?

Naja, egal. Vorerst war ich ersteinmal mit dem zufrieden, was ich wusste:
Ich hatte mein Gedächtnis verloren und meine Eltern waren ums Leben gekommen.
Das hört sich eventuell kalt an, aber ich verspürte kein Gefühl von Trauer, da ich keinerlei Erinnerungen an meine Eltern hatte.
Für mich war es nur ein wichtiger Punkt, den ich akzeptieren musste, damit ich anfangen konnte, wie ein normaler Teenager zu leben.
Bei einer neuen Familie mit einem neuen Leben.

Ich sollte es einfach als einen Neustart ansehen und das beste aus der Situation machen.

Mamory GapWo Geschichten leben. Entdecke jetzt