4. Kapitel

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4. Kapitel

Hope's POV

"Na Ethan, wie läuft es mit den Herzdamen ?", war das erste, was Dad Ethan lachend fragte, als wir zurück zu Hause wareb. "Läuft nicht so besonders viel, aber das ist schon in Ordnung so.", antwortete dieser und schielte ein wenig zu mir, um eine Reaktion abzuwarten, ich veränderte meinen Blick nicht, wir waren ja schließlich nicht zusammen. "Jaa klar, das sieht man.", meinte Michael und warf ihm einen ernsten Blick zu. Im Augenwinkel sah ich, wie er auf Ethan zuging und etwas sagte, das ich als :"Alter, halt dich ein für alle Mal von meiner kleinen Schwester fern!", verstand. Die beiden warfen sich komische Blicke zu, bis mein Bruder in die Küche ging, um den Hilfsbereiten zu spielen. Er deckte den Tisch und wir setzten uns, denn Christy hatte die Pizza bereits darauf gestellt. Kurz darauf klingelte es an der Tür. "Ich geh schon.", sagte ich und sprang auf. "Grandma!", quickte ich auf, als ich sie sah. Sie war meine einzige - wirkliche, und sie war wirklich großartig! "Komm rein!", meinte ich dann und begrüßte sie erst einmal mit einer Umarmung. "Ach Hope, es ist schon Wahnsinn, wie sehr du dich in kurzer Zeit verändert hast.", seufzte sie. "Ich weiß Omi. Komm mit, wir essen gerade Pizza.", erklärte ich ihr. "Oh störe ich ?", fragte meine Großmutter verlegen. "Nein nein, du störst nie!", antwortete ich und ging zurück in das Esszimmer. "Dad, Grandma ist da!", meinte ich und setzte mich wieder auf meinen Platz. "Mom, ist irgendetwas, weil du kommst ?", fragte Papa verwundert, als er sie sah. "Nein, eigentlich gibt es nichts, ich wollte euch einfach mal wieder besuchen, ich war schon so lange nicht mehr hier.", sagte Oma dann. Lange ? Sie war doch erst vor ein paar Tagen hier gewesen. "Wo ist denn Kate ?", meinte sie nun und sah sich fragend um. "Mom du weißt doch, dass sie erst Morgen wieder kommt, das habe ich dir doch erzählt.", erklärte Dad ihr ruhig. Verwundert sah Grandma ihn an. Was ist denn mit ihr los ? Marc, der neben mir saß fing an zu lachen, deshalb gab ich ihm einen leichten Renner, das war echt nicht witzig! "Ich glaube, ich sollte dann auch wieder fahren.", verkündete Oma. "Soll ich dich fahren ?", fragte Dad sie besorgt. "Nein, nein, macht euch wegen mir keine Umstände!", beteuerte Grandma und ging. "Daddy, wieso ist Omi so komisch ?", fragte Harper. "Kinder - eure Grandma hat Demenz.", verkündete Dad und ich konnte einen etwas traurigen Blick sehen. Reflexartig umarmte ich Ethan, ich konnte einfach nicht anders. "Das tut mir wirklich sehr leid für sie und ihre Mutter Mr. Lynch", war das erste was ich hörte, es war Ella, die meinem Vater bedrückt ihr Mitleid aussprach. Ich löste mich aus der Umarmung mit Ethan, die langsam unangenehm wurde und aß weiter an meiner Pizza.

Es war bereits Abend geworden und Ella war vor einigen Minuten gegangen. Michael stürmte gerade mit einer großen Tasche die Treppe hinunter. "Ich komme heute Nacht nicht nach Hause.", verkündete er. "Und wo bleibst du ?", fragte Dad ihn. "Ich ähm ähm ich schlafe bei einem Freund.", stammelte Michael. "Wehe du tust mit meiner Schwester irgendetwas, von dem du genau weißt, dass ich nicht begeistert sein werde!", drohte er Ethan nun ein wenig. "Komm, gehen wir in mein Zimmer.", sagte ich lächelnd, als mein Bruder weg war und zog Ethan an der Hand nach oben. Wenn niemand uns sehen konnte war es mir egal, wie ich auf ihn wirkte, bzw. versteckte ich nicht, dass ich mehr von ihm wollte. Aber auch bei ihm konnte ich merken, dass er sich anders verhielt, ich spürte ebenfalls diese Verbundenheit zwischen uns und manche Annäherungsversuche seiner Seits. "Wie lange sind deine Eltern eigentlich schon zusammen ?", fragte Ethan und lies sich auf mein Bett fallen. "Ich glaube fast 26 Jahre. Wieso fragst du ?", antwortete ich. "Wow, deine Mom sieht viel jünger aus, deshalb. Aber das gute Aussehen hast du von ihr geerbt!", zwinkerte er mir zu. Schlagartig wurde ich rot, wie eine Tomate und wollte am liebsten im Erdboden versinken. "Danke.", nuschelte ich leise und setzte mich neben Ethan. Ich schlatete meinen Fernseher an und wir begannen ein paar Videos anzuschauen. "Glaubst du, dass Mike eine Freundin hat ?", fragte Ethan mich plötzlich. "Nein, keine Freundin - Aber er hat was mit Ella.", antwortete ich ihm. "Warum denkst du denn, dass die beiden miteinander schlafen ?", lachte er ein wenig und zog eine Augenbraue nach oben. "Ich kenne meine beste Freundin und meinen Bruder noch besser. Ich merke, wenn beide sich in der Gegenwart des jeweils anderen komisch verhalten und sie immer wieder gleichzeitig keine Zeit haben, oder weg sind.", erklärte ich. "Stört es dich denn ?", hakte Ethan vorsichtig nach. "Na ja, wenn sie sich lieben finde ich es ganz okay, aber es wäre mir lieber, wenn sie dazu stehen würden. Ich merke es ja sowieso schon! Aber ich glaube, dass Michael denkt, dass es mich stört, weil es ihn ja auch stört, wenn ich mit dir rumhänge. Wusstest du davon ?", fragte ich zerstreut. "Ich ? Na ja nicht wirklich, also ich hab sowas geahnt, deshalb war es mir auch egal, was Michael dazu sagt, wenn ich hier bei dir bleibe, ich habe keine Angst mehr vor ihm und er hat sich letztens schon ziemlich sehr komisch in Ellas Gegenwart verhalten!", lachte Ethan auf und auch ich musste kichern, es hatte sich einfach zu komisch angehört! "Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass du mit ihnen reden solltest, vielleicht verstehen sie ja dann, dass es dich nicht so sehr stört wie sie wahrscheinlich denken.", fügte er hinzu. Ich war mir nicht bewusst, ob ich wirklich nichts dagegen hatte, oder ob ich das nur dachte, weil die beiden noch nicht zusammen waren, zumindest nichts offizielles. Aber die beiden waren alt genug, um das selbst zu entscheiden.

Ella's POV

Nachdem ich hinter dem Haus der Lynch's um die Ecke gegangen war wartete ich auf Michael. "Hier bin ich", sagte er endlich nach einer gefühlt ewigen Zeit und strahlte mich an. "Denkst du nicht, dass wir es Hope schön langsam mal sagen sollten ?", fragte ich unsicher. "Ich weiß nicht. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass sie sonderlich begeistert sein wird, immerhin bin ich ihr Bruder und du ihre beste Freundin.", gab Michael zu. "Vielleicht denkt sie da ja ganz anders, wie du meinst. Ich meine du bist 19 und ich 17, wir wissen schon was wir tuen. Und irgendwie habe ich das so im Gefühl, dass sie es eh schon ahnt. Glaubst du, Hope hätte was gegen uns, weil du auch was gegen sie und Ethan hast ?", meinte ich vorsichtig, denn ich konnte seine Reaktion nicht einschätzen, aber ich wusste sicher, dass er nicht sonderlich begeistert von Ethope war. "Keine Ahnung, aber ich will einfach nicht, dass die was zusammen machen. Immer hin ist Ethan mein Kumpel.", sagte Michael. "Und ich bin Hope's beste Freundin und du machst auch was mit mir. Warum bist du eigentlich so gegen die beiden ? Sie sind doch total niedlich zusammen!", antwortete ich. "Das ist kompliziert!", beteuerte er. Etwas genervt atmete ich aus und sperrte die Haustür auf.

"Ich liebe dich Ella Sneijder.", erklärte Michael mir, als wir im Haus waren und begann mich stürmisch zu küssen. "Ich dich auch Mikey. Aber meine Eltern sind zu Hause.", gab ich zu und wurde etwas rot dabei.

"Mom, ich bin wieder da. Ich hab Michael mitgebracht.", sagte ich meiner Mutter, welche nur grinsend nickte. Er war nicht direkt mein Freund oder so, eher meine Affäre, jedoch wusste auch niemand davon. Wir begaben uns in mein Zimmer, wo wir über Gott und die Welt redeten. "Komm, lass uns an dem Strand gehen.", meinte ich kurz nach Mitternacht und zog Mikey nach draußen. Wir schlichen uns leise aus dem Haus, da meine Eltern schon schliefen. Eine Straße weiter waren wir bereits am Sand-Strand von Malibu angekommen. Ich liebte es wahrhaftig hier, hier hatte ich als ich klein war das Schwimmen und Surfen mit Hope, Marc und Mikey gelernt und ich genoss es immer noch genauso wie früher. Michael und ich setzten uns in den Sand und ich bemerkte, dass er immer noch ein wenig kalt war. Für einen Moment ließen wir unsere Hände los, doch er griff sofort wieder nach meiner. "Weißt du noch, als wir hier das Surfen gelernt haben und Hope immer von dem Board gefallen ist und unser Dad schon richtig durchgedreht ist ?", fragte Michael nach einigen Sekunden. Es war wirklich witzig, sich daran zu erinnern. Ich nickte und grinste. Im nächsten Moment spürte ich seine Lippen auf meinen, doch bevor wir uns richtig küssten drückte ich ihn schon weg. "Du hast wieder geraucht!", behauptete ich enttäuscht. "Stimmt gar nicht!", verteidigte Michael sich. "Du hast mir versprochen damit aufzuhören! Und dein Wort gebrochen Michael Miller Lynch!", meinte ich ruhig und dennoch traurig. "Tut mir leid, aber als ich Hope und Ethan gesehen habe ist mir das Kotzen gekommen!", entschuldigte er sich. Ich nannte ihn nicht wirklich oft Michael, Mikey fand ich besser und süßer. "Schon okay.", sagte ich und verdrehte genervt die Augen, was er zum Glück nicht sehen konnte. Ich fand es gar nicht okay, aber er sagte ja sowieso immer, dass er nicht mehr rauche, obwohl er es doch tat. "Es tut mir wirklich leid Ella, ich versuche es ja, für dich, aber es funktioniert einfach nicht immer.", antwortete Mikey und sah mich entschuldigend an. "Das weiß ich, deshalb liebe ich dich auch!", erklärte ich und drückte meine Lippen auf seine.

If I can't be with you [2]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt