12. Kapitel

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Hope's POV

Ich unterbrach das Lesen, denn ich merkte, dass Michael an mir vorbei ging. Er würdigte mich keines Blickes und mir war klar, dass er mich nicht bemerkt hatte. Ich beobachtete ihn und sah zu wie er eine Zigarettenschachtel herauszog und sich eine Zigarette anzündete. Mir war vorher schon bewusst gewesen, dass er rauchte, aber zu Hause wurde so etwas tot geschwiegen. Ich stand auf und als ich neben ihm stand legte ich einen Arm um seine Schultern. Er erschrak und atmete erleichtert aus, als er mich sah. "Ei ei ei, ich wüsste da ja schon genau wem das nicht gefallen würde!", sagte ich lachend. Verwirrt sah er mich an. "Ella.", antwortete ich und hörte dem rauschenden Meer zu. "Was sollte sie das interessieren ?", fragte er kalt. Damit hatte ich nicht gerechnet, denn in der letzten Zeit war ich mir immer sicherer geworden, dass da bei den beiden etwas lief. "Ich meinte ja nur!", nuschelte ich leise, doch ich wurde unterbrochen. Ich schreckte auf, denn ich spürte eine Hand an meiner Taille. Als ich nach links sah und bemerkte, dass es Ethan war, war ich erleichtert. Kurz sah ich ihm in die Augen, bis er mich küsste. Ich unterbrach den Kuss schnell, natürlich wollte ich es, aber bestimmt nicht vor Michael. "Kannst froh sein, dass ich so sauer auf meine Eltern bin und ich dich deshalb nicht zusammen schlage.", meinte mein Bruder ruhig, sah kurz zu Ethan und zündete sich dann erneut eine Zigarette an. Gerade als er etwas erwidern wollte kam auch noch Mom zu uns. "Lass das Michael! Ich weiß genau, dass du sauer und nicht begeistert bist, aber es ist keine Lösung. Du solltest nicht sagen, dass du fast 20 Jahre alt bist und dich aber dann doch wieder wie ein kleines Kind verhalten. Du kannst nicht bei jeder Sache, die dir nicht passt davon rennen!", sagte sie zu meinem Bruder und riss ihm die Kippe aus der Hand. "Ich weiß, dass du wütend auf mich bist. Und mir ist auch klar, dass ich, als ich mit dir schwanger war auch nicht älter war, als du es jetzt bist. Aber es wäre etwas anderes, wenn ich es nicht wollen würde. Ich war damals auch nicht begeistert, als Max und Lilly David, Daniel und Drake bekommen haben, und ich hatte auch eine Zeit keinen Kontakt zu ihnen, aber jetzt sind sie wie meine Brüder, obwohl sie es gar nicht sind. Und ich hasse mich wahnsinnig dafür, dass ich mich lange nicht bei Max und Lilly gemeldet habe, denn sie haben mir ein besseres Leben ermöglicht und das nur, weil Max meine Mutter so sehr geliebt hat. Sie haben alles für mich getan, mich wie ihr eigenes Kind behandelt und ich war so egoistisch!", erklärte Mom. „Willst du mir jetzt dabei sagen, dass ich auch egoistisch bin, weil ich mich nicht freue ?", fragte Michael sie. „Ach Gott nein! Natürlich nicht Michael, ich kann dich ja verstehen. Und du bist bestimmt der Letzte, den ich als egoistisch bezeichnen würde. Ich weiß woran du denkst, welche Sorgen und Ängste du hast, aber du musst auch verstehen, dass es eben mein Wunsch ist, noch einmal ein Kind zu bekommen, und es ist meine Entscheidung und die eures Vaters. Ich freue mich genauso, wie bei dir damals, und auch genauso sehr wie bei Marc, Hope und Harper. Ich hoffe du kannst das und mich verstehen, denn es ist mir wichtig!", meinte Mom und ich bemerkte, dass es ihr schwerfiel, ruhig zu bleiben, denn ich wusste genau, dass sie hierhergekommen war, um endlich einmal abschalten zu können.

~ 3 Tage später ~

Heute war Harper's Geburtstag und man konnte sich vorstellen, dass gerade für sie etwas ganz Besonderes daraus gemacht wurde. Ich saß mit Ethan, Michael, Marc, Kalvin und Toby an einem riesigen Tisch und die einzigen die noch fehlten waren meine Eltern und meine kleine Schwester. Auf dem Tisch stand eine gigantisch große Torte, die dreistöckig und außen in ihrer Lieblingsfarbe pink gestaltet war. Oben stand mit silberner Zuckerschrift: „Happy Birthday Harper!" und darum waren 10 gigantische und ebenfalls rosafarbene Kerzen aufgestellt. Die Jungs begannen „Happy Birthday" zu singen, ich machte einfach mit, denn mir war klar, dass nun meine Eltern mit Harper gekommen waren. Jeder drückte sie und wünschte ihr alles Gute, so auch ich. „Ich will die Torte anschneiden!", schrie sie laut, nachdem ihr jeder gratuliert hatte. „Bitte schrei nicht so Harper!", meinte mein Dad und sah sie ernst an. Zuerst pustete sie die Kerzen aus, und schnitt dann gemeinsam mit meiner Mom die Torte an. Sie hatte die größte Freude daran und konnte kaum still sitzen. Plötzlich klingelte Moms Handy. „Hey Ross!", sagte sie leicht grinsend und ich konnte bei Dad ein leichtes funkeln in den Augen erkennen. „Natürlich gebe ich sie dir!", meinte meine Mutter und drückte meiner Schwester das Telefon in die Hand. „Hi Onkel Rossy!", quiekte sie. „Wieso ruft mein Bruder dich an und nicht mich ?", fragte Dad Mom und ich merkte, dass er etwas sauer war. „Vielleicht weil ich im Gegensatz zu dir seit 16 Jahren mit ihm rede!", meinte meine Mom und zog eine Augenbraue nach oben während sie ihn skeptisch ansah.

If I can't be with you [2]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt