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Die Stimmung wurde immer bedrückenden und mit jedem Kilometer wurden wir Stiller, sogar Berry hielt mal seine Fresse.

Zwei weitere Wochen waren wir nun unterwegs gewesen und Taiga war nur noch zwei Tagesmärsche entfernt.

"LAGER AUFSCHLAGEN!"
Der Befehl unseres Kommandanten hallte über die Köpfe der Männer.
Sofort blieben sie stehen und begannen ihre Aufgaben zu erledigen.
Für einen Außenstehenden musste dies sehr durcheinander aussehen und dennoch gab es einen strickten Ablauf, in dem jeder Schweigend seine Aufgaben erledigte.
In wenigen Minuten waren die Zelte aufgebaut und die Soldaten standen in einer Linie, salutierend vor ihnen.

"Steht bequem!"
Unser Kommander ging vor der Reihe entlang und teile die Wachdienste ein.
"Abtreten" lautete sein Befehl als er fertig war. Berry und ich wollten gerade in die Zelte gehen als der Komander uns Befahl in seinem Zelt anzutreten.
Wenige Minuten befanden wir uns salutierend vor unserem Komander, unsere Gesichtsausdrücke waren ernst und das sonst schelmische Grinsen war verschwunden. "Ich möchte das ihr meine Augen seid, bringt mir einen genauen Bericht über Lage, Anzahl und Feuerkraft. Seht euch die Situation. Verstanden?" "Verstanden, Sir" tönte es gleichzeitig aus meinem und Berry's Mund. "Ok Männer, abtreten"

Wir gingen Schweigend zu den Zelten. Es war nicht viel was wir einpackten. Wir mussten schnell und unauffällig sein und durften auf keinen falle tiefe Spuren hinterlassen. Ich zog meine Jacke über, steckte meine Black Star 54 in meinen Hosenbund und nahm die G36 in die hand.
Ich lud sie und überprüfte die Waffe mehrmals auf Schäden oder Fehler, wie wir es gelernt hatten. Ich sicherte sie und hang sie über die Schulter.
Dann liefen wir los.
Die Nacht war arschkalt und unser Atem gefror. Einigen Stunden begann ich zu sprechen "Berry?" Sagte ich mit einer leisen stimme
"Ja?"

"Mon frère" Flüsterte ich und hob dabei die Hand
"Mon frère" wiederholte er und erwiderte die Geste.

Berry war nicht nur mein Freund und mein Kamerad, nein. Er war zu meinem Bruder geworden. 2 Tage liefen wir schon ununterbrochen durch die karge landschaft. Doch das Adrenalin, dass durch unsere Adern floss half uns nicht aufzugeben, oder zu ermüden. Schweigend liefen wir nun nebeneinander her und der Wind der säuselnt durch die Tannen pfiff wurde immer stärker und immer kälter. Berry und ich waren dem Schlachtfeld nun nur noch wenige Kilometer entfernt. Ich nahm die Waffe in die Hand und entsicherte sie. Kampfbereit liefen wir weiter, auch wenn wir einen Angriff verlieren würden überspielt das Adrenalin alle anderen Gefühle.
Die Gegend wurde immer bergiger und mit jedem weiteren Kilometer wurde das Gras höher. Mitlerweile ging es uns bis zu den Hüften und raschelte leise wenn wir es streiften. Berry hielt inne. Er gab mir ein Zeichen innezuhalten und ging in die Knie. Ich tat ihm nach.
Hinter dem Berg, der sich vor uns befand drangen Geräusche hervor. Sie waren leise, dennoch konnten wir Sie deutlich aus dem pfeifenden Wind und den raschelnten Gräser herraushören.
Ich legte die Waffe an und bewegte mich vorsichtig gerade aus, Berry folgte mir.
Als wir uns dem Gipfel des Hügels näherten legte ich mich flach auf den Bauch und kroch weiter.

"Heilige Scheiße" Flüsterte Berry kaum hörbar.  Und als ich auf das Lager unsere Feinde herab schaute blieb mir der Atem stehen.

Die Gefallenen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt