10 | "Du machst mich so verrückt!"

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Irgendwann lösten wir uns dann, standen einfach nur da. Haben uns angesehen und geschwiegen. Die Zeit verging, obwohl es sich so angefühlt hatte als wäre sie nur für uns stehen geblieben. Als wären wir in unserem eigenen kleinen Universum. „Ich glaube wir sollten langsam mal gehen", sagte Felix nach einer Ewigkeit und hielt mir die Hand hin.

„Was ist das jetzt mit uns?", fragte er mich und sah mich fragend an. „Und wenn du jetzt noch mal versuchst abzuhauen, dann kette ich dich fest.", fügte er hinzu und hielt mich fester in seinen Armen. Ich stieß verzweifelt Luft aus. Ich wusste es nicht. Alles was ich wusste ist dass ich dieses Gefühl das ich gerade verspürte nicht mehr missen wollte. Jedoch war da diese große Unsicherheit dass er, ich, wir, es wieder verbocken könnten, und somit noch ein größeres Unglück heraufbeschwüren würden. Noch eine Trennung von ihm würde ich nicht verkraften. Mein Herz hatte sich bis jetzt nicht von dem erholt was vor zwei Jahren geschehen war. Auch wenn wir es so „locker" beendet hatten, fühlte ich mich immer noch geschwächt. Was ziemlich lächerlich war wenn man es sich mal vor Augen führte, immerhin hatten wir uns im Einverständnis des jeweils anderen getrennt. Statt zu antworten krallte ich mich noch fester ins sein Shirt, atmete einmal tief ein und aus und seufzte. „Ich will dich nicht loslassen, nie mehr", sprach ich und schloss die Augen. Gerade wollte ich nochmal meinen Mund öffnen als er seine weichen Lippen auf meine presste, sich jedoch nicht regten. Unsere Lippen lagen einfach nur aufeinander, ohne Druck. Keiner wollte sich bewegen, wir waren viel zu berauscht von dem Gefühl das unsere Lippen anrichteten. „Und ich will nie mehr aufhören dich zu Küssen", hauchte er gegen meine Lippen. Erst jetzt wurde mir klar wie intim dieser Augenblick doch war, viel intimer als wenn man sich jetzt gegenseitig abschlecken und ausziehen würde. Sich jemanden zu öffnen machte einen so verletzlich. Ruckartig setzte ich mich auf. „Ich muss gehen, verdammt", fluchte ich und stieß beim Aufstehen gegen den Wohnzimmertisch. „Fuck!", schrie ich aus und hielt mir sofort den Fuß. War klar dass ich einen extrem peinlichen Abgang machen musste. „Was? Wo musst du hin? Wir sind hier noch nicht fertig", Felix sprang ebenfalls auf, wenn auch eleganter. Er sah alles andere als zufrieden aus, verübeln konnte ich es ihm nicht. „Ich muss nachhause und mit Jonas reden und...", weiter sprach ich nicht. Ich wusste nicht was ich noch erledigen musste. Ich wusste noch nicht einmal warum ich ausgerechnet jetzt mit Jonas reden musste oder wollte. „Jonas? Willst du mich verarschen?", jetzt war er definitiv wütend. „Ja. Es tut mir leid. Ich komm nachher nochmal vorbei, Ja? Außer du musst noch aufnehmen dann komm ich einfach morgen vorbei", versuchte ich ihn zu besänftigen. Ich stürmte die Treppe runter, ich hatte keine Ahnung warum ich jetzt auf einmal das Gefühl hatte flüchten zu müssen. Bevor ich auch nur in die Nähe der Wohnungstür kam wurde ich an der Schulter zurückgerissen und gegen die nächstbeste Wand gedrückt. „Du gehst jetzt nirgendwohin verstanden?", knurrte er schon fast und sah mir so fest in die Augen dass ich schon dachte er wolle mich mit ihnen erdolchen. Noch bevor ich weiter in seine Augen schauen konnte, hatte er seine Augen geschlossen und seine Lippen fest und fordernd auf meine gedrückt. Ich konnte nichts anderes tun als zu erwidern. Mein Kopf hatte sich eh schon vor langer Zeit verabschiedet, und somit konnte mir keiner sagen dass ich das jetzt nicht tun sollte. Meine Beine schlang ich um seine Hüfte und zupfte solange an seinem Shirt bis er sich kurz von meinen Lippen löste damit ich es ihm über den Kopf ziehen konnte, bevor sie schon wieder auf meinen lagen. Er drückte sich mit mir von der Wand ab und ging in die Richtung seines Schlafzimmers. Sobald wir den Raum betreten hatten, stieg meine Körpertemperatur um gefühlte zehn Grad. Schnell schmiss er mich aufs Bett und war sofort über mir, um seine Lippen wieder auf meine zu legen. Mit seiner Hand fuhr er unter mein Shirt und malte kleine Kreise. Wie war ich nur in dieses ganze Dner-Felix Drama reingeraten? Meine eh noch nicht weiten Gedanken wurden unterbrochen als er mit seinen Lippen meinen Hals hinunterwanderte und schließlich meine Schlüsselbeine ausgiebig mit seinem Mund begutachtete.

„Du machst mich so verrückt!", sagte er zwischen Küssen auf meine Brüste.

Und er mich erst! Er wusste doch gar nicht was er jedes Mal wieder aufs Neue anstellte. Ja das stimmte, bei ihm hatte ich jedes Mal das Gefühl ich würde an einem Herzinfarkt sterben, nur weil ich ihn ansah. Oder ich hatte Angst dass mein Herz aus der Brust sprang und zu ihm angerannt kam. Es war doch so offensichtlich. Ich war verrückt nach IHM. Und ich konnte nicht das Geringste dagegen tun. 


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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 16, 2016 ⏰

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