6 | Hohe rote High Heels

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Felix's Sicht

Und weg war sie. So schnell wie sie gekommen war, war sie auch wieder verschwunden und mit ihr die Geborgenheit die ich für kurze Zeit verspürt hatte. „Wer war das?", fragte eine weibliche Stimme hinter mir. Lara. Nur das Mädchen das ich geliebt hatte, dachte ich. „Niemand", gab ich lediglich zurück und ließ mich auf das Sofa fallen. „Heute wieder so witzig drauf was? Also wer war das?", fragte sie nun genervter als zuvor. „Geht dich nichts an!", fuhr ich sie an und strich mir ein paar Mal übers Gesicht. „Komm schon, immerhin schlafe ich mit dir", kam von ihr und nahm neben mir Platz um ihre Hand nahe meinem Schritt zu legen. Ich sog die Luft ein und legte ihre Hand auf ihren Oberschenkel. Darauf hatte ich jetzt gar keine Lust. „Also wer war es?", gab sie nicht auf. „Es war nur dieses Mädchen das gestern ihr Handy in der Bar vergessen hat", gab ich schließlich genervt nach. Konnte sie mich nicht einfach in Ruhe lassen? Einmal brauchte ich meine Ruhe und dann nervte sie mich. Ihr Ernst? „Woher wusste die wo du wohnst?", wollte sie mich weiter durchlöchern worauf ich nur sauer ausatmete. „Keine Ahnung, vielleicht hat sie mich verfolgt und vergewaltigt", bot ich ihr an und sie schnaubte nur gelangweilt. „Du bist heute aber wieder zickig", sagte sie, streichelte meinen Nacken. „Sonst noch irgendwas?", wollte ich von ihr wissen. „Ja, eine schnelle Nummer geht doch noch oder? Ich muss in 'ner halben Stunde los", bettelte sie und verzog ihre Lippen um zu schmollen. Ich seufzte und stand auf. „Wo gehst du hin?", fragte sie. „Ins Schlafzimmer, also kommst du, oder muss ich es mir selbst besorgen?", kam es arrogant von mir und ich ging die Treppe runter. Lara watschelte mir hinterher. Wie immer. Jeder kam mir nach, also warum war SIE geflüchtet? „Wir müssen uns aber beeilen", informierte sie mich von neuem. „Jaja", war das einzige was ich ihr als Antwort gab. Als hätte ich Lust mit ihr Stunden zu verbringen. ‚Rein, raus, fertig aus' hieß es doch. Naja ich würde lügen wenn ich sagen würde dass ich nicht nach diesem Prinzip lebte.

Julia's Sicht

„Hey", begrüßte mich Jonas und stand vom Boden auf. Die Möbel waren schon angekommen, er war schon mitten drin mein Bett – oder was auch immer dieses Wirrwarr da war aufzubauen. Lieb von ihm. „Hej", begrüßte ich ihn mit gebrochener Stimme. Ich war die schlimmste Freundin der Welt. „Was ist denn los?", fragte er mich und sah mir tief in die Augen bevor er mir einen Kuss auf die Wange drückte und mich in den Arm nahm. „Ich bin einfach nur glücklich dass du hier bei mir bist", log ich und gab ihm ebenfalls einen Kuss auf die Wange. „Deswegen musst du doch nicht weinen, ich bin immer für dich da, dass weißt du doch", gab er von sich und drückte mich noch fester. Ich fühlte mich schlecht, ganz klar, aber ich konnte es ihm nicht sagen. Dazu mochte ich ihn viel zu sehr, wenn auch nicht so wie ich Felix mochte. Aber der hatte es sich ja mit einer anderen bequem gemacht. Als ich dir Treppe runtergestürmt und aus der Tür der Wohnung gerannt war waren mir im Flur die Schuhe aufgefallen. Hohe rote High Heels. Sowas zog er eindeutig nicht an. Aber offensichtlich tat dies seine Bekanntschaft die er, so gütig er war, bei sich schlafen hatte lassen. So ein Arschloch. Er küsste mich, wir küssten uns, aber wenige Stunden zuvor hatte er noch ein anderes Mädchen gevögelt, vermutlich vögelte er es in diesem Moment schon wieder. „Bitte hör auf zu weinen", flehte Jonas. Ich hatte vergessen dass er hier war, und dass ich weinte. Schlechte Freundin, schrie mein Gewissen wieder. Wir recht es doch hatte. „Was machst du hier eigentlich?", wechselte ich das Thema und deutete auf den Haufen der mir noch nicht ganz klar war – hoffentlich war es nicht mein Bett, bitte lass mich nicht recht haben, dachte ich doch würde bitter enttäuscht. „Das meine Liebe", er deutete auf den Haufen, „wird unser neues Bett", kam es stolz von ihm. Ich jedoch sah nur bescheuert drein. Nie im Leben würde das noch ein Bett werden. Aber immer optimistisch bleiben, Julia! Ermahnte mich meine innere Stimme. „Stimmt, jetzt sehe ich es", gab ich falsch lächelnd von mir. Er zog mich stolz zu sich und küsste mich auf mein Haar. „Ich bin einfach ein richtiger Handwerker", erzählte er weiter und war der festen Überzeugung dass dies die Wahrheit war.

Felix's Sicht

„Das war es schon wieder mit einer neuen Folge von ‚Minecraft Nimmerland' wir sehen uns dann morgen wieder um 16:00 Uhr, haut rein tschau.", beendete ich die Folge lächelnd und stoppte die Aufnahme. „Bock heute Abend noch zu Longboarden?", fragte mich eine Männliche Stimme im Teamspeak. Rewi. „Klar, gehen wir dann noch essen?", führte ich das Gespräch fort. Ich musste unbedingt mal wieder hier raus aus meiner Wohnung, schon fast eine Woche hatte ich mich nicht mehr aus dieser Wohnung bewegt. Es lebe der Lieferservice. „Klingt gut, ich gebe Paluten auch noch Bescheid vielleicht will er ja mitkommen, tschau bis später", verabschiedete er sich und war kurz darauf auch schon gemutet. Ich schaltete meinen Computer auf Standby und ging ins Bad, ich musste unbedingt noch duschen und rasieren würde auf Jedenfall auch nicht schaden.

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Was haltet ihr von den verschiedenen Sichten? Soll ich das öfter machen oder wollt ihr nur eine feste Sicht? 

Lg Sternenschnee

Geben wir uns ne 2. Chance | Dner Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt