Prolog

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Ich stapfte die Treppenstufen mit meiner letzten Umzugskiste nach oben und stellte sie dann in meiner neuen Wohnung ab. Ich hatte es wirklich geschafft, ich war nach Köln gezogen. Endlich hatte ich das gemacht was ich schon ewig vorgehabt hatte. Erschöpft ließ ich mich auf den Boden fallen. Ich hatte bis jetzt weder eine Couch noch ein Bett, lediglich eine Matratze die jedoch ihre besten Tage schon hinter sich hatte. Für den Anfang würde sie aber genügen. Ich legte mich einfach auf den kalten Boden und genoss die Stille, der ganze Stress den ich die ganzen letzten zwei Tage hatte war unerträglich gewesen. Plötzlich klingelte mein Handy und ich erschrak mich zu Tode. „Hallo?", sprach ins Telefon und wartete auf eine Antwort. Die jedoch nicht kam. Unsicher legte ich wieder auf, und rappelte mich nach weiteren fünf Minuten endlich auf. Ich hatte Langeweile. Seufzend entschloss ich mit den auspacken meiner Kisten anzufangen. Immerhin hatte ich einiges zu tun wenn ich diese Wohnung schön gestalten wollte. Erster Punkt auf meiner To Do Liste war: Ikea, ich brauchte unbedingt neue Möbel.



„Du musst heute unbedingt mit mir Feiern kommen.", rückte Sabine nach einem halb Stündigem Telefongespräch mit der Sprache raus, ich dachte schon das sie gar nicht mehr auf den Punkt kommen würde.„Sei mir nicht böse ja? Aber ich bin todmüde, ich hol mir noch irgendwo was zu essen und dann fall ich Tod ins Bett. Vielleicht Morgen okay? Du kannst mir die ganzen Clubs zeigen in denen du dich zwischen deinen Schichten aufhältst.", schlug ich vor und konnte am anderen Ende der Leitung ein lautes Seufzen hören. „Okay Morgen aber ganz sicher!", gab sie bestimmend von sich und sagte dann etwas was ich nicht verstand. „Ganz sicher!", versprach ich ihr und hoffte dass das Gespräch bald ein Ende fand ich war fast am Verhungern. „Ich muss mich dann fertig machen, ich ruf dich dann Morgen an und dann machen wir die Uhrzeit aus, ja?", fragte sie mich nochmal. „Alles klar!", antwortete ich schließlich und hörte dann auch schon das gleichmäßige tuten, welches mir zeigte das sie aufgelegt hatte. Ich schmiss mein Handy auf die Matratze die ich vorhin noch bezogen hatte und ging in das Bad das ich wenigstens schon notdürftig eingerichtet hatte. Schnell band ich mir meine Haare zu einem etwas ordentlicheren Zopf zusammen, schnappte mir meine Schlüssel, Handy und Geld und verließ dann zum ersten Mal meine neue Wohnung und zwar nicht um noch weiter Kisten aus dem Auto zu holen. Mal wieder fesselte mich die Kulisse die sich mir bot. Überall diese verschiedenen Menschen. Alle hatten etwas anderes vor. Niemand kümmerte sich um den anderen. Ich schlenderte die Straße entlang und beschäftigte mich mit meinem Handy als ich mich mitten in der Innenstadt wiederfand. Ich hatte vergessen wie schön und gleichzeitig erdrückend sie war. Einfach einzigartig. Schnell wendete ich meinen Blick wieder von den Menschen, ich wollte nicht dass sich irgendjemand von mir belästigt fühlte. Ich beschleunigte wieder meine Schritte immerhin wollte ich heute noch was zu essen bekommen. Plötzlich stieß ich gegen etwas oder besser gesagt gegen jemanden. „Man Mädchen kannst du nicht aufpassen, heb gefälligst deinen Kopf wenn du dich fortbewegst.", fuhr mich ein Kerl an der viel größer war als ich. Ich traute mich erst nach einigen Sekunden in sein Gesicht zu sehen und erstarrte. Er tat es mir gleich. Ich hatte ihn verbannt, ihn in die letzte Ecke meines Gehirnes verbannt und nun stand er hier, so mager wie vor zwei Jahren und starrte mich an. In seinen Augen konnte ich keinerlei Emotionen erkennen, ich jedoch war den Tränen nahe, drehte mich um nuschelte ein „Sorry", und schon war ich weg. Keine Ahnung wo ich hin ging, alles was ich wollte war das ich ihm nicht mehr über den Weg laufe. Nie wieder. Aber mal wieder hatte es Gott nicht gut gemeint. Vielleicht war ich ja auch schon tot und das sollte meine ganz persönliche Hölle sein. Vielleicht übertrieb ich aber auch nur... Vielleicht. Ich hätte es wissen müssen, wissen müssen das es genauso viele Nachteile wie Vorteile gab in diese Stadt zu ziehen, doch ich hatte sie einfach verdrängt. So wie ihn und dafür traf mich der Schmerz den ich seit dem 23. Dezember 2014 zurück hielt mit voller Wucht. Direkt in mein Gesicht. In my Face. Es lebe die Liebe... NICHT!!


Er sah immer noch genauso aus, genauso wie vor zwei Jahren als uns die Entfernung trennte und uns nicht mehr zusammen brachte.


Felix äh Dner äh Herr von der Laden


*Updates kommen immer Montags, Mittwochs und Freitags. Schöne Woche noch :D*

Geben wir uns ne 2. Chance | Dner Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt