Gedankenklippen

Verstorben

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Hab mich genug gequält. Will hier weg. Es reicht. Kann nicht mehr. Die Luft ist zu wenig für mich. Es reicht. Greif zur Klinge. Sehe keinen anderen Ausweg mehr. Muss hier weg. Zuerst leichte Striche, die sich rötlich färben. Dann immer fester, tiefer. Mehr und mehr verunstalte ich meine Haut, bis das Blut fließt. Füge meiner vernarbten Haut mehr und mehr Schnitte zu, bis ich vor lauter Blut keine Haut mehr sehen kann. Drehe meinen Arm. Kann vor lauter Blut die Ader kaum noch sehn. An diese Stelle hab ich mich bisher nicht gewagt. Doch jetzt, jetzt bin ich bereit. Bereit das sogenannte 'Leben' auf diesem kaputten Planeten, dieser zerstörten Welt zu beenden. Setzt die Klinge an und dringe ein. Tiefer und tiefer, bis der scharfe Gegenstand fast in meiner Haut, meiner Ader verschwunden ist. Zieh ihn runter, Richtung Ellbogenbeuge. Schwärze kriecht von allen Seiten auf die Mitte meines Auges zu. Der Tod ist nah. Oder auch die Erlösung? Kann nicht mehr denken, alles ist schwarz. Es blieb lange schwarz. Sehr lange. Dann kahm Licht. Bäume. Ein Teich. Tiere. Es war wunderschön. Spürte das Gras unter meinen Füßen. Dann wurde alles leicht. Schwebte nach oben. Der Tod ist schön. Dachte ich zumindest. Wurde aber eines besseren belehrt. Reckte meine Arme zum Himmel. Wollte ihn mit offenen Armen empfangen. Apropos offene Arme. Mein Arm war verheilt. Kein Blut. Doch dann floss welches. Immer mehr und mehr. Mein Arm wurde schwer. Leichtigkeit war verflogen. Fing an zu regnen. Zu donnern und zu blitzen. Mein Körper wurde schwer. Wurde zu Boden gezogen. Pulsader öffnete sich und der Erdboden verschluckte mich. Mir wurde heiß. Sah mich um. Das war nicht schön. Es war die Hölle. Wortwörtlich. Satan befahl mir zu arbeiten. Unglück unter die Menschen bringen. Wollte zurück. In mein Leben. Alles lieber als das. Doch es war zu spät. Blut war aus meinem Körper gewichen. Kein zurück. War vorbei. Der Arm schmerzte. Jeden Tag. Hatte kein Blut mehr. War zu spät. Hätte nachdenken müssen. Doch jetzt ist es zu spät. Jetzt weiß ich es besser. Doch es bringt mir nicht mehr. Ist zu spät.

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