Er nahm mich wortlos in die Arme. Ich wehrte mich nicht. Tief in mir drin wollte ich es sogar. Ich wollte seine Wärme spüren, die mich wie eine schützende Mauer umgab.
Wir standen lange so da. Das regelmäßige Heben und Senken seiner Brust beruhigte mich."Was war dein erster Gedanke als du mich gesehen hast?" Ich löste mich aus der Umarmung und setzte mich mit dem Rücken zum Spiegel hin. Er sah mich etwas verwundert an, bevor er es mir gleichmachte und sich neben mich platzierte.
Wir schauten uns nicht an, aber ich fühlte seine Nähe, die mich immer mehr entspannen lies. Er überlegte lange - mir kam es so vor, dass er nicht wüsste was er sagen sollte.
Oder er wollte meine Antwort unbeantwortet lassen und ignoriert mich stattdessen."'Was ist passiert' "
Aus dem Augenwinkel bekam ich mit wie er sein Gesicht zu mir drehte und mich anschaute. "Das erste an was ich dachte war: 'was ist passiert'. Dennoch trast du so selbstbewusst wie eh und je auf..."
Ich schnaubte. Wie ich wohl ausgesehen hatte, als ich reingerannt kam und Vixx erstmal völlig ignoriert hatte..."Warum bist du eigentlich hier?" Ich stand auf um mein Handy zu suchen, das sich neben der Musikanlage befand. Ich wollte nicht mehr darüber nachdenken und wechselte das Thema - was mir auch sehr gut gelang.
Ich prüfte schnell die Uhrzeit. Drei Stunden sind schon vergangen und Dean ist immer noch nicht da."Arbeiten."
"Dazu musst du dich verstecken?" Er sah mich mit düsteren Blick an, aber ich konnte nicht anders und grinste breit.
"Wenn man an einem Song arbeitet..."
Er meinte es tatsächlich ernst...
Also hatte er das Schreiben beibehalten. Ich wusste noch zu gut, wie er mir mal einen seiner Texte gab. Es war ein reines Chaos, jedes zweite Wort war durchgestrichen, darüber die Vebesserung, die ebenfalls durchgestrichen war.
Doch der Inhalt hatte Tiefe, nicht wie die anderen 0815 Lieder.Ich stand vor ihm und wollte ihn aufmuntern - zeigen, dass er jemanden hinter sich hatte.
"Yaah~ WonShik Oppa~ Fighting~" Übertrieben, ganz wie ein Fangirl, feuerte ich ihn an. Gekrönt wurde das Ganze mit einen riesen Herz, dass ich mit meinen Armen über den Kopf machte."Süß~ Und ich dachte immer, du wärst nicht der Typ für sowas" Dean stand mit verschränkten Armen im Türrahmen und lachte sich einen ab. Ich wurde rot.
WonShik stand langsam auf und verließ das Zimmer. Wenig später kam er mit Jacke und Tasche wieder.
"Wo gehst du hin?" fragte ich verwundert.
"Nach Hause. Ist schon spät geworden." Er verabschiedete sich noch von Dean und ging. Ich schaute noch zu wie die Tür hinter ihm zu fiel und fokussierte dann Dean an."Wo warst du?!" Beleidigt verschränkte ich die Arme und setzte mich auf das braune Sofa.
Dean stand immer noch an der Tür. "Arbeiten."Ich warf die Hände in die Luft. "Ist das seit Neusten die Antwort auf Alles?" Er sah mich nur fragend an, aber ich winkte ab.
Dean zuckte nur mit den Schultern und setzte sich in Bewegung, kurz vor mir blieb er stehen. "Also, was willst du?"Nervös kratzte ich mich am Kopf. Ich wusste nicht, wie er reagieren würde. Bei ihm könnte ich mir alles vorstellen, von auslachen bis schockierter Blick, könnte es alles sein.
"Wie lange lebst du jetzt schon in Seoul?"
Kurz runzelte er die Stirn, bevor er mit seinen Händen nachrechnete.
"Knapp acht Jahre."
Zur Bestätigung nickte ich kurz und setzte dann fort."Ich möchte hier leben, Dean. Hier arbeiten und -"
"Und wieder verkriechen, wenn du eine Absage bekommst? Das wiederum eine weitere Frage aufkommen lässt: wo willst du wohnen oder mit was willst du dein Leben hier finanzieren? Du bist jetzt schon pleite" Dean lässt sich neben mich aufs Sofa fallen.Ich wusste , dass es hirnrissig war, aber ich musste diesen Schritt wagen. Und was hält mich noch in New York? Meine Mutter bestimmt nicht. Sie hatte mich die letzten Jahre nur gefordert. Egal wie schwierig es war... Mein Vater war derjenige, der immer zu mir stand. Der mich immer aufgebaut hatte.
Dann wären da noch meine Freunde ohne die ich gar nicht in Seoul wäre. Aber so wie ich sie kenne, wussten sie schon lange vor mir, wie ich denke und fühle.
Es wird nicht einfach diese Menschen zu verlassen.
Aber um was ich mir am meisten Sorgen machte, war das Geld. Dean hatte recht: ich war so gut wie pleite.
Ich bräuchte das Geld für die noch zu zahlende Miete und für eine neue Wohnung.
Später dann noch für den Flug, die Miete meiner zukünftigen Wohnung und für das alltägliche Leben..."Hey! Hörst du mir überhaupt zu?" Dean schnipste mit den Händen vor meinen Gesicht herum. Irritiert schaute ich ihn an.
"Ich sagte gerade, wenn du das unbedingt willst brauchst du ein finanzielles Polster. Heißt, du musst zurück an New York.""Meinst du, mir kam das nicht schon in den Sinn?" Ich stand auf und lief vor Dean auf und ab.
"Ich schaff das" redete ich mir immer wieder ein."Omo.. Natürlich. Ich würde aber erstmal eine Zusage von einer Agentur bekommen, bevor du dich wieder nach New York aufmachst."
"Mhm stimmt... Aber ich-"
"Nichts aber! Vergiss SM. Ich hör mich in den nächsten Tagen um - mehr kann ich dir auch nicht helfen."
"Gomawo Oppa."
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Dean lud mich zum Essen ein. Und da ich nicht viel Hunger hatte, zeigte er mir einen kleinen Ramen Laden in der Nähe seiner Wohnung. Der Laden besaß nur drei kleine runde Tische mit je zwei Stühlen. Eine ältere Dame nahm unsere Bestellungen auf und verschwand in der Küche.
...
"Bevor ich's noch vergesse. HakYeon will, dass du morgen mit zum Dreh kommst." Ich sah von meiner Schüssel auf. Stimmt, morgen fangen die Drehtage für ihr Musikvideo an.
"Jeongmal?" Unauffällig klaute ich ihm paar Nudeln, weil ich so gut wie keine mehr hatte."Die Jungs vermissen dich halt. Ich konnte sie noch aufhalten, mir nach Hause zu folgen. Das fehlt mir ja noch."
Bestimmt war das JaeHwans Idee gewesen. Ich musste grinsen.
"Das ist nicht witzig!" meinte Dean. Er stand auf und bezahlte noch schnell, bevor wir zu seiner Wohnung liefen, wo schon SeoYoung wartete.
Ich begrüßte sie flüchtig und verschwand dann in mein Zimmer.Ich kramte meinen Computer aus meinem Koffer und setzte mich damit aufs Bett. Ich durchforstete das Internet nach Stellenangeboten, doch alles was ich finden konnte waren edliche Termine von irgendwelche Entertainments für Castings, für die ich erstens etwas über dem Durchschnittsalter lag und zweitens überhaupt nicht singen konnte.
Es half alles nichts, ich muss wohl oder übel persönlich nachfragen.
Ich fang erst gar nicht an darüber nachzudenken... Stattdessen wandte ich mich dem Fenster zu.Draußen wurde es allmählich dunkel, doch wie in New York standen viele Wolkenkratzer hell erleuchtet im Dunkeln und erhellten somit die Stadt. In New York war es gerademal 9 Uhr früh, kam es mir in den Sinn.
Ich überlegte kurz ob ich versuchen sollte jemanden meiner Freunde zu erreichen, ließ es aber. Die meisten mussten zu dieser Zeit arbeiten oder waren in der Schule oder in der Uni.Und wieder schweiften meine Gedanken ab. Ich wusste einfach nicht, wie ich es ihnen sagen sollte, dass ich sie für immer verlassen werden. Aber ich hatte ja noch Zeit...
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Heute ist mir aufgefallen, dass nur noch nächste Woche Schule ist und dann sind FERIEN~~ (^~^)
Auch habe ich endlich Spanisch hinter mir :3Das Kapitel ist jetzt nicht sooo spannend geworden. Aber das nächste müsste es werden :D

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Choreograf (KPOP FF)
FanfictionAlexa hat den Traum ein Choreograph zu werden, doch die letzten zwei Jahre liefen nicht besonders. Nun ist sie wieder in Seoul um ihre Freunde zu besuchen, Vixx. Dabei bekam sie ein Angebot, welches für sie von großer Bedeutung ist. Jedoch bremst i...