2. Kapitel

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"Du bist still", merkte Dean an. Er rief uns ein Taxi, das uns zu seiner Wohnung im Zentrum fuhr. "Der Flug war anstrengend",gab ich knapp von mir, bevor ich wieder aus den Fenster sah. Seit ich im Flieger saß hatte ich Angst auf Dean zu treffen, nun sitzen wir in einem kleinem Taxi... "Ethan hat mir alles erzählt",fing er ruhig an. Ungläubig drehte ich mich zu ihm. "Er hat mir von deinen Jobs erzählt, was du für deine Tanzgruppe machst und ich frag mich nur, wie du das nur geschafft hast?" Ich schluckte und verschränkte schützend meine Arme vor der Brust. "Wie soll man es nicht schaffen, wenn es für dich lebensnotwendig ist. Ich brauchte eine eigene Wohnung, weil ich nicht bei meiner Familie leben kann, das weißt du. Sag mir wie ich das nicht schaffen hätten können"
Er tat es nicht. Er sah mich nur an.
Es vergingen einige Minuten, in denen keiner etwas sagte. Man sah immer mehr Menschen, die auf den Straßen unterwegs waren - Wir müssten bald am Ziel sein.
"Ich habe momentan viel für Jellyfish zu tun..." Vorfreude stieg in mir auf. Endlich werde ich sie wieder sehen...
Doch bevor ich darauf antworten konnte stoppte das Taxi.

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Ich kam nicht mehr aus dem Staunen heraus. Ich hatte vieles erwartet doch, das war zu viel für meine Augen. "Bist du Drogendealer geworden." Lachend trug er meinen Koffer in ein Zimmer am Ende des Flures, doch ich ging weiter ins helle, geräumige Wohnzimmer. Es sah so modern und klassisch aus. Alles passte zueinander und harmonierte. Ich konnte mich nicht mehr genau erinnern wie Deans vorherige Wohnung aussah. Dennoch, ich erinnerte mich an Chaos und Müllberge.
"Ach du weist doch , ich bin gefragt", er holte wahllos Sachen aus dem Kühlschrank. Misstrauisch beobachtete ich ihn dabei. "Du verheimlichst mir etwas", gab ich ihm zu verstehen und stahl mir ein Stück Fisch. "Ich habe keinen Hunger."
"Es ist nicht für dich. Schau einfach solang fern." Ohne nachzufragen machte ich es mir auf dem Sofa bequem.

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Es war mittlerweile später Abend. Helle Neonschilder zierten die Einkaufspassage. Ich vermisste diesen Ort. Du kannst hier alles finden und fühlst dich wie ein kleiner Fisch in einer großen Strömung. Aus jedem Laden kam eine andere Musik und alles vermischte sich zu einem riesen MashUp. "Du hast es vermisst", lächelte Dean mir zu. "Oppa~ Lass uns Eis essen", schlug ich vor. Ich zerrte ihn zu meinem damaligen Lieblingscafe. "Yaah! Mein Handy" Er ließ meine Hand los und nahm den Anruf entgegen. "Yah Hyung, wo bist du?, hörte ich einen schreienden HakYeon. "Warte kurz", Dean suchte etwas in seiner Jackentasche und kurz darauf stöpselte er seine Kopfhörer ins Handy um N besser hören zu können. Schade... Etwas gekränkt holte ich mir einen großen Eisbrecher. Das beste Trostpflaster für jede Frau. Als ich zurück kam steckte Dean gerade sein Handy ein.
"Ich muss weg."
"Ich geh mit."
Ich wüsste nicht wie sie reagieren würden, aber ich will es riskieren.
Dean nickte und wir liefen den Weg zum Gebäude.
"Wissen sie, dass ich hier bin?"
"Nein."
Trotzdem hatte HakYeon eine Vermutung... Kurz bevor wir das Gebäude erreicht hatten schmiss ich den leeren Becher in einen Mülleimer. "Wie sind sie so?" Ich biss mir auf die Lippen und betrachtete meine Schuhe beim Laufen. So eine lächerliche Frage...
"Ich habe dich noch nie so erlebt. Du musst das nicht machen."
Doch, das muss ich, dachte ich und schlenderte neben Dean her.

Das Entertainment sah immer noch genauso aus. In mir bildete sich Hoffnung. Sie könnten sich auch nicht verändert haben. Doch je weiter wir ins Gebäude und näher an den Übungsräumen je hippeliger wurde ich. Als wir aus dem Fahrstuhl ausstiegen konnte ich nicht mehr. Ich lies Dean den Vortritt, wie der große Bruder, der er nun einmal war. "Was sagt ihr?", hörte ich die stolze Stimme vom Dean und wenig später fragendes Gemurmel. Ich konnte Hyuks Stimme raushören, wunderte mich aber über die blauen Haare, die ich hinter der offenen Tür sah. Neugierig schritt ich langsam auf die Tür zu.
Dean saß auf der alten Couch als hätte er gerade einen Nervenzusammenbruch. Geschockt riss ich die Tür auf , lief aufgeregt zu dem kleinen Kühlschrank in der Ecke und holte eine Flasche heraus. "Oppa, gwenchana?" Er fing das Grinsen an und nahm mir die Wasserflasche weg. "Und jeder sagt ich kann nicht schauspielern", lachte er mich aus.
In meinen Blickfeld kamen nun fünf Personen und ich stolperte rückwärts. Ich wirbelte herum und starrte geradewegs in HakYeons Gesicht. Ein einziges 'omo' kam von ihm.
"Anyong?", kam aus meinem Mund, ich wusste nicht was ich machen sollte.
"Ottokaji? Du bist wieder da", freudestrahlend wollte JaeHwan mich umarmen, doch da hatte er die Rechnung ohne TaekWoon gemacht, der sich schützend vor mich stellte. "Was machst du hier", hörte ich WonShiks eiskalte Stimme, die mich sofort aufschauen ließ. Nun hatte sich auch JaeHwan beruhigt und stand genauso wie die andren leicht enttäuscht vor mir. Ich schaute zu Dean, der hinter ihnen stand. Auch er wusste nicht richtig mit der Situation umzugehen. "Ich... brauchte Abstand. Ihr seid... Freunde.. Ich geh jetzt besser", stammelte ich und rannte zur Tür.
"Ani!" Taekwoon griff nach meinem Handgelenk und riss mich nach hinten. "Du bist da", sagte er freudig, bevor er sich etwas zu mir beugte. "Egal was in der Vergangenheit passiert ist oder nicht."

Er lotste mich wieder zurück auf Couch, wo ich wortlos Platz nahm.
"Wir haben genügend Zeit vergeudet, ihr wolltet meine Hilfe, also macht was dafür", scheuchte Dean Vixx auf.Wenig später schloss ich dankbar die Augen und hörte nur zu.
Eternity.
Nach einiger Zeit öffnete ich die Augen und sah alle konzentriert zu, wie sie versuchten auf den Rhythmus zu achten. Es ändert sich doch nicht alles. Abwesend klopfte ich den Rhythmus lautstark mit, das hilft meistens. Hyuk erwiderte meinen Blick mit einem Lächeln und widmete sich wieder dem Spiegel. Geht doch...
WonShiks Haltung entspannte sich langsam.
Was zwei Jahre doch ausmachen.

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Ich kämpfte mich durch und siegte :D Have Fun~



Choreograf (KPOP FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt