Kapitel 3

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Am nächsten Morgen wachte ich mit dröhnenden Kopfschmerzen auf. Ich sah auf meinen Wecker und stellte fest, dass ich schon viel zu spät dran war für die Arbeit.

„Verdammt..." murmelte ich und wollte gerade die Decke von meinem Körper ziehen, als ich feststellte, dass ich nicht alleine in meinem Bett lag. Oh verdammt! Langsam hob ich meine Decke an und stellte fest, dass ich vollkommen nackt war! Oh verdammt!!

Ich blickte langsam auf die linke Seite meines Bettes und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Ich und David hatten uns gestern geküsst (oh verdammt!) und danach? Das Taxi war gekommen und ich war eingestiegen! Ich lag immer noch in meinem Bett und hielt die Bettdecke mit verkrampften Fingern über meinen Körper. Ich war nach Hause gekommen und, ach genau. Ich hatte vergessen meine Tasche mitzunehmen! Ich war draußen vor der Tür gesessen und hatte mich dem Gefühl hingegeben, welches ich bei diesem Kuss mit David empfunden hatte. David war ein wahnsinnig guter Küsser, denn er hatte mich mit diesem den wir gehabt hatten, in jeder einzelnen Zelle meines Körpers erreicht. Doch war ich äußerst froh gewesen, als das Taxi angekommen war und ich einfach einsteigen konnte, ohne noch ein peinliches Gespräch zu führen. Wir hatten die Sache einfach und unkompliziert abgeschlossen. David hatte dem Taxifahrer durch das geöffnete Fenster hindurch einen 20er gereicht und gemeint, das würde dann so stimmen. Zu mir hatte er nichts mehr gesagt und auch ich hatte mich nicht getraut. Als ich dann vor der Tür gesessen war, hatte ich das alles noch mal Revue passieren lassen und von einer Sekunde auf die nächste, war David plötzlich vor mir gestanden, mit dem Schlüssel in der Hand.

„Ich dachte, vielleicht bräuchtest du den!" hatte er gespielt lässig gesagt und dann mit dem Schlüssel vor meinem Gesicht hin und her geschwenkt.

„Ich liebe dich!!" hatte ich gesagt und zu spät festgestellt, was das bedeutete. Doch sagten wir das nicht desöfteren zueinander? Vorher, wäre keiner von uns beiden auf die Idee gekommen, darin etwas anderes zu sehen als Freundschaftliche Empfindungen! Wir hätten uns nicht küssen dürfen, soviel war klar gewesen!

Ich hatte den Schlüssel, ohne weitere Erläuterung entgegengenommen und so meine Wohnungstür aufgesperrt. Der vertraute Duft von Vanille war mir sofort in die Nase gestiegen und ich hatte meine Tasche, die David mir gegeben hatte abgelegt und schließlich seine Jacke ausgezogen, die ich immer noch getragen hatte.

Wir hatten kein Wort miteinander gesprochen, doch David war automatisch mit in die Wohnung gekommen. Ein leichter Lichtschein, der durch eine der Lichterketten entstand, die ich gnädigerweise im Flur aufgehängt hatte, erhellte sein Gesicht ein klein wenig. Ich hatte mich zu ihm umgedreht und ihn einfach nur angesehen und schließlich hatte ich ausgesprochen, was ausgesprochen werden musste.

„Das war ein Fehler!" David hingegen sah mich weiterhin nur an und durch seinen Blick, entflammte in mir ein Verlangen nach ihm, welches ich mir einfach nicht erklären konnte und welches absolut falsch war! Wieso heute Abend? Wieso nur, hatte ich mich auf dieses Spielchen eingelassen?

„Das meinst du gar nicht so, Maria. Du willst mich genauso so sehr wie ich dich will! Also hör auf dir etwas vorzulügen und genieß einfach die Zeit!"

Ohne mir noch eine weitere Chance für einen Einwand zu geben, hatte er mich an sich gezogen und mich erneut geküsst. Das zweite Mal war bereits wesentlich geübter und unsere Zungen bewegten sich, als wäre es abgesprochen: Eine perfekte Verschmelzung.

Ich hatte gewusst, dass ich einen Fehler beging, eindeutig, doch in dem Moment in welchem David mit seinen geübten Fingern, den Reißverschluss meines Kleides geöffnet hatte, war es um mich geschehen und ich hatte mich nicht mehr wehren können und mich ihm einfach hingegeben.

Best Friends (don't) Kiss (Kurzgeschichte)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt