Zu viel

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Immer noch stand ich in diesem Arbeitszimmer. Melindas Vater seufzte und ging wieder seiner Arbeit nach.
- Wollen sie ein Glas Wasser, Herr?
Fragte der Butler.
- Ja. Und eine Kopfschmerztablette bitte.
Der Butler ging zur Tür und öffnete sie. In der Tür blieb er nochmal stehen und fragte
- Wolle sie mineral- oder stilles Wasser?
Ich ging zur Tür und verschwand. Meine Gedanke kreisten immer noch in meinem Kopf. Was mache ich hier Überhaupt? Mit gesenktem Kopf lief ich weiter. Durch die Fenster schien die Sonne in den Flur und erhellte diesen. Ich steckte meine Hände in meine Hosentaschen. Auf dem Boden sah ich ein Schatten. Ich schaute auf doch da war es schon zu spät.
-Au. Was soll denn das. Wer war das?
Ich nuschelte eine Entschuldigung, doch sofort bereute ich das.
-Was? Wer ist da?
Melinda stand vor mir. Ein Paar ihrer Sachen waren auf den Boden gefallen. Was soll ich jetzt tun? Ihre Augen schauten in meine Richtung.
-Wer war das?
Ihre Stimme war in einem leichten agressiven Tonfall gerutscht. Völlig verzweifelt hob ich ein Buch auf und steckte es ihr hin. Das war zu viel für Melinda. Ihre Augen öffneten sich weit und stock steif viel sie nach hinten. Blitzschnell sprang ich zu ihr und fing sie auf. Ihre Tasche viel auf den Boden mit einem lauten knall. Das war knapp. Sie konnte hier nicht bleiben. Wenn sie jemand finden würde wäre es aus mit mir. Ich nahm sie auf meine Arme. Ich hatte Mitleid mit ihr. Noch nie war mir sowas passiert. Wie konnte ich nur vergessen, dass ich unsichtbar bin.
Ich setzte Melinda kurz auf den Boden ab, sammelte ihre Bücher ein und steckte sie in die Tasche.
Mit Melinda auf den Armen und ihre Tasche in der Hand suchte ich nach ihrem Zimmer. Mir war alles egal geworden. Endlich fand ich es und legte sie auf das Bett. Die Tasche stellte ich davor ab. Ich schloss die Tür und setzte mich neben sie. Langsam öffnete sie wieder ihre Augen.
- Alles nur ein Traum. Nichts weiter als ein Traum.
murmelte sie. Ich sah sie an. Ich wusste, jetzt oder nie.

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Über Vots und Kommentare würde ich mich sehr freuen. Auch über Kritik. Danke

UnsichtbarWhere stories live. Discover now