Chapter 3

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Schnell rannte ich ins Haus zu Dad. "Dad, Rainbow ist weg! Ist er vielleicht ausgerissen? Wir müssen ihn finden!", rief ich atemlos.

Dad sah verlegen auf den Boden. "Nun ja, es könnte sein, dass er gerade ausgeritten wird", sagte er. Erleichtert atmete ich aus. "Achso, Kathy ist mit ihm draußen! Sag das doch gleich!", sagte ich.

Plötzlich hörte man ein Poltern auf der Treppe. Erst sah man einen eingegipsten Fuß und dann sah man die ganze Kathy.

"Was redet ihr über mich?", fragte sie. "Hi, Mikey! Ich hab dich so vermisst, Bruderherz!", sagte sie dann freudestrahlend und kam mit ihren Krücken und ihrem eingegipsten Fuß auf mich zu, um mich zu umarmen.

Ich schaute abwechselnd zwischen ihr und Dad hin und her. "Was... Wie?... Dad?!", stotterte ich.

"Was ist denn los, Mikey?", fragte Kathy verständnislos. Ich schaute von Dad wieder zu ihr, einigermaßen gefasst. "Dad hat gerade gesagt, dass Raini ausgeritten wird, aber du bist hier, und dein Bein..." Ich zeigte auf ihren Gips.

"Ach so, ja, das ist so: Ich bin vom Pferd gefallen und hab mir den Fuß gebrochen. Und weil ich dann logischerweise nicht mehr im Stall helfen konnte, mussten Dad und Mom eine Aushilfe für mich einstellen, weil du ja auch weg warst. Alleine hätten sie das nie hinbekommen, und Mom arbeitet ja auch noch in der Bank. Und da ich dein Pferd auch nicht reiten konnte, musste sie, also die  Aushilfe, das eben auch machen."

Jetzt kam wieder Leben in mich.

"Was?!", rief ich wütend. "Irgendeine fremde Person reitet MEIN Pferd?!"

"Jetzt krieg dich mal wieder ein. Wir konnten ja nicht ahnen, dass Kathy sich den Fuß bricht, und da deine Mutter und ich keine Zeit hatten, Rainbow zu reiten, glaub mir, wir hatten echt anderes zu tun, musste sie sich eben um dein Pferd kümmern. Wir haben dir nichts gesagt, weil wir nicht wollten, dass du deine Reise nur wegen so einer Kleinigkeit abbrichst", versuchte Dad mich zu beruhigen.

"Und ich kann dir versichern, dass sie keine Fremde ist. Wir sind ja auch nicht blöd und nehmen irgendjemanden, der sich mir Pferden nicht auskennt. So weit solltest du uns kennen.

Joy ist ein Glücksfall. Sie kann richtig gut reiten und sie macht die andere Arbeit auch gut. Sie macht Parelli, schon mal was davon gehört?"

"Gehört schon", murmelte ich, "und wie lange reitet sie jetzt noch auf MEINEM Pferd?"

"Nun ja", sagte Dad, "Ich befürchte, ich habe vergessen ihr zu sagen, dass du heute kommst. Aber in einer Stunde oder so müsste sie wieder da sein..."

Ich ließ mich auf einen Stuhl fallen und stöhnte auf. Das konnte ja noch ewig dauern! Aber die zwei zu suchen würde auch nichts bringen. Ich war machtlos.

"Du kannst ja schon  mal dein Zeug auspacken", sagte Kathy aufmunternd und deutete auf meinen Koffer, den Dad schon reingetragen hatte.

'Kathy ist die Einzige, die mich versteht, sie weiß, wie wichtig mir Rainbow ist', dachte ich noch und machte mich dann mit meinem Gepäck auf den Weg nach oben in mein Zimmer.

Beim Auspacken bemerkte ich, dass ich ja noch Souvenirs mitgebracht hatte. Ich würde sie nachher meiner Familie geben.

Kaum war ich einigermaßen mit Auspacken fertig, hörte ich etwas die Treppen hochpoltern. Ich musste grinsen, da ich genau wusste, dass das Kathy sein musste.

Sie riss die Türe auf und sah mich schwer atmend an. "Joy ist jetzt da."

"Joy?", fragte ich. "Ja, die Aushilfe", meinte sie und schaute mir prüfend ins Gesicht.

Plötzlich kam wieder Wut in mir auf. Kathy schien das zu bemerken, denn als ich an ihr vorbei wollte, legte sie beruhigend ihre Hand auf meinen Arm und sagte: "Warte kurz. Sie kann nichts dafür, okay? Es ist ihre Arbeit und sie führt nur aus, was Dad ihr sagt. Also sei nicht wütend auf sie, du hast keinen Grund."

Ich nickte mit zusammengebissenen Zähnen und holte tief Luft, um mich zu beruhigen. "Gut, ich werde erst mal schauen, ob sie wirklich so schlimm ist", sagte ich dann anschließend.

Kathy lächelte und sagte: "Danke." Dann gingen wir nach unten.

°°°

~J💖

Liebe zum PferdestehlenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt