Chapter 5

11 2 0
                                    

Am Abend skypte ich noch mit meinen neuen Freunden aus Spanien und schaute einen Film auf Netflix, The Amazing Spiderman. Dann ging ich ins Bett, denn morgen musste ich ausgeschlafen sein, weil ich wieder Pferde füttern musste. Jetlag sei dank schlief ich auch relativ schnell ein.

Die nächsten Tage gewöhnte ich mich wieder an den Alltag hier und natürlich die Zeitumstellung, und ich  versuchte, Joy so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen, was mir auch bis auf Einzelfälle gut gelang. Und wenn ich ihr dann doch mal über den Weg lief, ignorierte ich sie oder behandelte sie mit falscher Höflichkeit.

Am dritten Morgen wurde ich vom Nachrichtenton meines Handys geweckt, und ich schaute, wer mir geschrieben hatte.

Die Nachricht war von Brian, und er hatte geschrieben: "Bock auf ausreiten?"

Ich lächelte, da wir uns seit meiner Ankunft nicht mehr gesehen hatten, und schrieb zurück: "Klar! In einer Viertelstunde am Stall!"

Pfeifend zog ich meine Reithose an und sagte Dad Bescheid. Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass ich noch sieben Minuten Zeit hatte. Ich hatte außerdem eine Nachricht bekommen, von Brian: "Sorry, aber hab grad gemerkt, dass ich heute noch einen Zahnarzttermin hab! Was für ein f***! Wünsch mir viel Glück :/"

So ein Scheiß! Das mit dem Termine regeln musste er echt noch üben. Und aus unserem Ausritt würde jetzt wohl nichts werden.

Ich lief in die Küche, um Dad zu sagen, dass ich doch nicht ausreiten würde. Zu meinem Pech unterhielt er sich gerade mit Joy. 'Nicht die schon wieder', dachte ich mir nur genervt. Kurz spielte ich mit dem Gedanken, einfach wieder zu gehen, aber dann betrat ich doch die Küche und sagte kurz: "Dad, Brian hat keine Zeit. Also bin ich doch nicht weg."

Ich wollte gerade wieder aus der Küche gehen, als Dad vorschlug: "Du könntest doch mit Joy gehen! Raini und Toffee müssen noch geritten werden! Und da ja nur du Raini reiten darfst", bei diesen Worten warf er mir einen bedeutungsvollen Blick zu, "passt das ja!"

Ich schaute ihn erschrocken an. Was?!?! Ich sollte mit DER ausreiten?!?!

"Aber Dad", versuchte ich ihn zu überreden, doch er fiel mir ins Wort: "Keine Widerrede! Die zwei Pferde müssen bewegt werden, und ob sie dabei auf dem Platz, in der Halle, im Gelände oder sonst wo geritten werden, ist egal! Und zusätzlich lernt Joy neue Wege kennen, sie ist ja noch nicht so lange hier." Damit ging er mit festen Schritten, die keinen Widersrpuch duldeten, aus der Küche hinaus.

Ich stöhnte auf und sah Joy an. Sie lächelte und sagte: "Na los!" Dann ging auch sie.

'Wieso ich, wieso ich?', dachte ich mir. Da mir aber nichts anderes übrig blieb, lief ich ihr in den Stall hinterher. Joy war schon in Toffees Box verschwunden, und ich ging seufzend mit einer Putzbox in Rainis Box.

Als ich Rainis Box betrat, sah er mich neugierig und mit gespitzten Ohren an.

"Na, Dicker", sagte ich und strich ihm über den Kopf. Dann führte ich ihn voller Enthusiasmus (man bemerke die Ironie) aus der Box und band ihn in der Stallgasse an. Joy war schon eifrig dabei, Toffee zu putzen, und ich machte mich auch an die Arbeit.

"Das wird richtig toll!", strahlte Joy. Sie schaute mich über  Toffees Rücken hinweg an. Merkte sie eigentlich nicht, dass sie mich nervte?

Ich gab nur ein: "Wenn du meinst" von mir und widmete mich wieder Rainis Hufen. Zum Glück war er kein Schimmel, den man hundert Jahre putzen muss, und dann sieht er trotzdem noch dreckig aus!

Als wir beide fertig geputzt hatten, sattelten wir, und dann führten wir die Pferde raus. Als ich die Steigbügel einstellte und dann aufstieg, dachte ich mir nur: 'Ich habe so was von keine Lust auf diesen Ausritt!'

°°°

~J💖

Liebe zum PferdestehlenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt