Kapitel 8

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Nachdem wir wieder die Finger voneinander lassen konnten, gingen wir Hand in Hand zurück. Es war bereits dunkel.

"Also bis morgen, Marie.", sagte Loïc, als wir bei seinem Auto angekommen waren.

"Bis morgen." Ich kicherte überglücklich.

Loïc wollte gerade in seinen Wagen einsteigen, als er plötzlich sagte: "Oh, dass ich's nicht vergesse! Die Karten." Er lachte auf und nahm ein Kuvert vom Beifahrersitz.

"Aja", sagte ich und musste auch lachen. "Deswegen bist du ja eigentlich hergefahren."

"Naja, wegen dir hauptsächlich." Loic grinste mich an. Ich konnte mir ein Lachen auch nicht verkneifen und nahm ihn noch einmal in den Arm. Zum Abschied gab er mir einen sanften Kuss und stieg ein.

Nachdem sein Auto in der Nacht verschwunden war, ging ich zurück ins Haus. Es war still und ich vermutete, dass meine Eltern schon schliefen. Leise schlich ich die Treppen hinauf. Die Tür zum Schlafzimmer meiner Eltern war leicht geöffnet.

"Bin wieder da.", flüsterte ich in den Spalt hinein.

"Etwas spät, aber da du nicht allein warst... Gute Nacht.", flüsterte meine Mutter. Wieso weiß sie das?

"Gute Nacht."

Ich schlich in mein Zimmer, schloss die Tür hinter mir und legte mich sofort schlafen, um diesen glorreichen Tag zu verarbeiten. Immer wenn ich an Loïc dachte, musste ich grinsen und mein Bauch kribbelte unaufhaltsam. Oh ich bin so verliebt. Und er scheinbar auch. Glücklich schlief ich nach kurzer Zeit ein und hatte süße Träume.

Die aufgehende Sonne weckte mich aus meinen zufriedenen Träumen. Ein warmer Luftzug erreichte mich aus dem geöffnetem Fenster und spiegelte meine Gefühle perfekt wider. Erfreut sprang ich aus dem Bett und ging zum Fenster. Draußen konnte ich die Vögel zwischern hören und die Sonnenstrahlen fielen mir ins Gesicht. Ein perfekter Sommertag für das Konzert meines... Freunds? Ich wollte es nicht überstürzen und Loïc meinen festen Freund nennen, aber war er das nicht jetzt eigentlich? Oh Gott, noch vor ein paar Tagen hätte ich solche Selbstgespräche nur in meiner Fantasiewelt geführt. Da sieht man, wie sich sein Leben auf einmal stark verändern kann.

Mit einem Dauergrinser am Gesicht ging ich zum Spiegel und bürste meine Haare. Danach zog ich meine Lieblingskleidung an - ein schwarzes Shirt, das meine beste Freundin bedruckt hatte, und eine blaue, kurze Jeanshose - und machte mich auf den Weg nach unten in die Küche, wo meine Eltern gerade frühstückten.

"Morgen.", rief ich glücklich und erwärmte mir etwas Milch.

"Du klingst aber sehr aufgeregt.", sagte meine Mama und musste schon fast lachen. Meine Vorfreude war wohl wirklich nicht zu übersehen.

Nachdem ich meine Cornflakes aufgegessen hatte, ging ich ins Badezimmer und machte mich fertig. Das Konzert begann erst um 17 Uhr, ich musste aber schon mindestens ein einhalb Stunden früher wegfahren. Trotzdem, es waren noch einige Stunden bis dahin und ich hatte sonst nichts zu tun. Da fiel mir ein, dass ich heute noch gar nicht mein Handy gecheckt habe. Also ging ich in mein Zimmer und... Mein Wunsch wurde war. Loïc hatte mir geschrieben.

"Morgen, Marie. Ich kann es gar nicht mehr erwarten, dich wiederzusehen. ❤"

Ach du heilige... Was auch immer. Ein Herz! Ein Herz! Er vermisst mich! Okay, Loïc ist definitiv mein fester Freund... Seit gestern. Ich machte Freudensprünge quer durch mein Zimmer. Was soll ich denn zurückschreiben?

"Ich auch. L❤"

War das zu simple? Keine Ahnung, ich wusste nichts besseres und ein Herz sagt sowieso mehr als ein Text!

Versand. Und jetzt? Es waren noch einige Stunden bis wir uns wieder sahen.

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