Kapitel 7

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Sehnsüchtig und nervös wartete ich auf Loic. Es waren zwei Stunden vergangen, seit wir telefoniert hatten. Meine Mutter hatte mich gefragt, warum ich denn so glücklich war und ich sagte nur, es wäre wegen morgen, denn ich wollte ihr nicht von Loics Kommen erzählen. Sie glaubte mir zum Glück und fragte nicht weiter nach.

Ich hatte mich entschieden, mit Loic spazieren zu gehen und nicht im Haus rumzusitzen. So konnte ich ihn von meinen Eltern fernhalten und Zeit mit ihm ganz allein verbringen. Dabei gehe ich davon aus, dass er überhaupt ein wenig bleiben will und nicht gleich wieder nach Hause zurückfahren will.

Nun stand ich hier draußen vor meinem Haus und wartete auf Loic. Es war bereits die Dämmerung eingebrochen, aber trotzdem recht warm, da es Ende Juni war. Ich hatte mir eine Jacke und eine lange Hose angezogen, um doch nicht zu frieren.
Ein Autoscheinwerfer weckte mich aus meinen Gedanken. Das Licht kam von einem schwarzen, sportlichen Auto, indem ich Loic erkennen konnte. Er hielt vor dem Haus an und stellte den Motor ab. Ich ging ihm entgegen und wurde nervöser als ich eh schon war. Loic stieg aus seinem Auto aus und lächelte mich freundlich an. Er kam ebenfalls auf mich zu.

"Hallo Marie.", sagte er und sah mir dabei in die Augen.

"Hey. Danke fürs Kommen."

"Ach mach ich doch gern.", sagte Loic und lächelte wieder.

Unter diesem bezaubernden Lächeln konnte ich nicht anders, als einfach dahinzuschmelzen. Ich grinste etwas verlegen.

"Wollen wir vielleicht spazieren gehen oder musst du gleich wieder zurück?", fragte ich etwas zaghaft.

"Gerne doch.", antwortete Loïc.

Also gingen wir in Richtung eines schönen Waldweges, den ich sehr mochte. Einige Zeit schwiegen wir einfach und staunten nur über die prächtige Natur um uns herum. Jede Minute wurde es etwas dunkler und damit der Wald geheimnissvoller. Da ich diese Umgebung aber sehr gut kannte, fühlte ich mich wohl und in Loics Gegenwart konnte mir schon nichts passieren.

"Erzähl mir etwas über dich.", sagte Loic und unterbrach die Stille.

"Hm... Was willst du hören."

"Keine Ahnung. Ok, ich frage..."

Loic wurde von dem Klingeln meines Handys unterbrochen. Ich nahm es aus meiner Jackentasche. Mama ruft an. Na toll. Doch nicht jetzt. Trotzdem hob ich ab.

"Ja Mama.", sagte ich.

"Wo bist du denn?" Ups. Ich hatte vergessen, ihr zu sagen, dass ich raus gehe.

"Ähm ich bin spazieren."

"Jetzt noch um diese Uhrzeit?"

"Ja. Ich werde eh daheim sein, bevor es komplett dunkel wird."

"Na gut. Tschüss."

"Tschüss." Ich legte auf.

"Tut mir Leid", sagte ich zu Loic und sah ihn an. Er jedoch sah auf mein Handy und grinste. Ich folgte seinem Blick hinab auf meine Hand. Auf dem Bildschirm war Loics Kontakt geöffnet. Diesen hatte ich als letztes ausgewählt und daher erschien er nun.

"Du hast mich mit einem Herz eingespeichert.", sagte Loic sichtlich erfreut und sah mich grinsend an. Ich kam mir irgendwie komisch vor.

"Ähmm... Ja.", bekam ich nur heraus.
Loic nahm sein Handy und öffnete meinen Kontakt. Er tippte auf bearbeiten und fügte ein Herz zu meinem Namen ein. Ich war sprachlos und musste nun auch grinsen.

"So.", sagte Loic nur und sah mir in die Augen. Es war ein sehr intensiver Blick, der mich vollkommen verzauberte. So, dachte ich, jetzt wäre der perfekte Moment. Loic näherte sich mir, stets die Augen in meine gerichtet. Seine rechte Hand strich mir sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich war wie gelähmt von seiner Nähe. Langsam näherten sich unsere Lippen und wir küssten uns. Es war mein erster Kuss und er verzauberte mich vollkommen. Wir küssten uns noch einmal und ich fuhr mit meinen Händen durch Loics weiches Haar. Er hielt mich umschlungen. Noch nie hatte ich mich so geborgen gefühlt.

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