Ich traue meinen Augen nicht. Mein Blick klärt sich langsam wieder und ich sehe Luna bewusstlos vor mir auf dem Boden liegen. Ich knie mich zu ihr ins Gras. Sie atmet noch, jedoch ist sie bewusstlos. Ich habe sie in meiner Wut bewusstlos geschlagen. Ich muss jetzt einen kühlen Kopf behalten. Ich überlege kurz, dann nehme ich sie auf den Arm und trage sie davon, zu ihrem Gebäudekomplex. Es werden andere Schüler dort sein, und wenn ich recht habe, wird Ethan ganz genau wissen, was passiert ist. Ich werde sagen dass Luna gefallen wäre und ich sie zu ihrer eigenen Sicherheit mitgenommen habe. Das klingt einleuchtend. Außerdem, wenn Ethan mit der Wahrheit ankommt, wem wird man glauben schenken? Ihm, einem Jungen, der Luna erst seit ein paar Stunden kennt, oder mir, der für die Taten seiner Schüler verantwortlich ist? Für mich ist die Sache damit klar. Ich klopfe an die Tür der Wohnung und wie erwartet öffnet Ethan sie. Als er Luna sieht ist er entsetzt. er schaut erst mich an, dann sie und dann wieder mich >>Bald fertig?!<< frage ich gereizt und er lässt mich hinein. Ich gehe durch ein Wohnzimmer auf Lunas schwarze Tür zu. Dann schaue ich mich noch einmal nach Ethan um und schließe die Tür dann wieder hinter mir.
Lunas Bett steht in einer Nische, von zwei schweren, schwarzen Vorhängen verdeckt. Ich lege sie hinein und decke sie vorsichtig mit einer weißen Wolldecke zu. Sie hat keine Verletzungen, trotzdem fühlte ich mich unglaublich schlecht. Ich ziehe einen schwarzen Sessel heran und setzte mich vorsichtig neben ihr Bett. Sie hatte die Augen friedlich geschlossen, sie sieht friedlich aus. Als sie sich bewegte, stellte ich den Sessel zurück an seinen Platz und gehe aus den Zimmer. Ethan sitzt auf dem großen Sofa im Wohnzimmer. Er hat die Arme verschränkt und als ich den Raum betrete, will er aufspringen. Doch ich werfe ihm nur einen kurzen Blick zu und laufe an ihn vorbei aus der Wohnung.
Ich gehe zurück in meinen Wohnkomplex. Ich öffne langsam die große Flügeltür und Laufe auf direktem Weg ins Badezimmer. Ich lege meine Klamotten ab und Dusche. Ich stehe einfach da und lasse Wasser über meinen Kopf laufen. Kurze Zeit später erkenne ich, in welche Schwierigkeiten ich Luna und auch mich selbst gebracht habe. Ich schlage mit meiner Faust gegen die Wand und sinke ein wenig zusammen. Mein Blick klärt sich endgültig und ich muss mich zusammenreißen, um nicht zu schluchtzen.
Mindestens eine Stunde später trete ich aus der Dusche und schlüpfe in meine Schwarzen Jeans. Ich habe mich beruhigt. Die Sonne wird bald aufgehen. Ich verdränge den Gedanken an Luna weit nach hinten in meinen Kopf hinein. Ich gehe in mein Wohnzimmer. Auf mein Schwarzes Sofa hat jemand einen meiner Pullover gelegt. Ich streife ihn über und krame dann in meinen Hosentaschen. Ich lege mein Handy auf das Sofa und gehe dann einen langen Gang entlang, der in mein Schlafzimmer führt. Ich lege mich in mein Bett. Es ist groß und in die Nische eingefasst, in die ein großes Fenster integriert ist. Ich schlafe ein, was jedoch nicht lange anhält. Ich wache Schweiß gebadet auf.
Ich muss nach Luna sehen. Ich Laufe über den taufeuchten Rasen zu den Schüler- Komplexen. Ich sehe die Verglasten Gebäude nach einiger Zeit vor mir die Sonne einfangen. Ich atme ein und Seufze dann. Ich Laufe ein wenig schneller. Dann, kurz bevor ich am Haupteingang des Gebäudes ankomme, bleibe ich stehen. War, wenn Ethan vermutet, dass ich es bin und mich nicht hineinlässt?
Das muss er sage ich zu mir du bist der Anführer.
Aber wäre es nicht ein wenig auffällig? Ich schleppe eine bewusstlose Schülerin nach Hause und dann komme ich von Schuldgefühlen geplagt zu ihr?
Nein. Ich stehe noch einen Moment reglos da, während der Tau durch den Stoff meiner Sneakers durchnässt, dann drehe ich mich um und gehe. Ich weiß nicht wohin, am besten einfach weg.Das Gelände ist fast leer. Ich nehme meine Kapuze ab. Immerhin ist es mir nicht verboten hier wann immer ich will herum zulaufen. Ich gehe auf den Bahnhof zu. Ich muss hier weg. Ich sehe einen Zug, der genau auf mich zukommt. Ich trete ein Stück zurück, warte kurz, bis der Zug ankommt und langsamer wird und steige dann alleine ein.
Als ich ankomme ist das Gelände fast leer. Nur ein paar Lehrer laufen herum und ich spreche einen an, der mir dann sagt, wo ich Dean finde. Ich Laufe in den Wald. Nach einer Weile höre ich Stimmen. Ich sehe Dean von einer Horde Anfänger umringt. Er hält irgend ein Gras in der Hand, dass seine Schüler begeistert an starren. Ich muss lachen.Darauf hin scheint Dean mich zu bemerken. Ich lehne mich lässig gegen einen Baum und Dean scheucht seine Schüler davon, wobei ich ihre Blicke auf mir spüren kann. Als sie gegangen sind und ich keine Stimmen mehr höre, fängt Dean an zu reden »Du solltest bei deinen Leuten sein, dass ist dir klar?« Ich nicke. Dean redet weiter »Einige deiner Schüler waren heute Nacht ja sehr Aktiv. « Ich schaue Dean fragend an »Woher hast du das denn schon wieder?« »Die Lichter waren heller als normalerweise. «
Ich muss ungewollt seine Aufmerksamkeit bewundern. Ich lächele und senke meinen Blick auf den Boden. »Ich muss los. War schön dich mal wieder zu hören.« sage ich dann zu Dean »Was, das war's schon? Ich dachte vom großen Adam Donovan kommt jetzt das tiefsinnigste Gespräch der Welt. « Ich lache, drehe mich um, schiebe meine Hände in die Hosentaschen und gehe.
Ich komme an der Grenze zum Territorium der Jäger an. Ich sehe die riesigen gläsernen Komplexe vor mir auftauchen. Eine Uhr schlägt weit entfernt neun. Die Lichter in der Haupthalle brennen schon, vermutlich sogar schon seit ein paar Stunden. Ich mache mich gemächlich auf den Weg zur Halle und trete dann ein. In der Halle stehen verstreut und zusammengewürfelt von den Schülern hunderte von schwarzen Esstischen. Ich gehe durch die Reihen auf die Front der Halle zu. Dort steht der längste Tisch, an dem die Leiter sitzen. Der Platz an der Mitte des Tisches ist für mich bestimmt, den obersten Anführer, doch ich habe nicht sonderlich Lust, mich dort hin zu setzten. Ich gehe an dem Tisch entlang und entdecke dann in der Menge der Köpfe einen hell blonden Schimmer.
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Game Over
Paranormal5 Gruppen. Krieger, Navigatoren, Jäger, Sammler und Heiler. 5 Anführer. Jeden Tag neue Anwärter. Die Akademie ist begehrt. Familien aus allen Schichten schicken ihre Kinder hier her, egal ob begabt oder nicht. Die meisten werden zurück in ihr Leben...