Ich setzte mich gerade mit Ethan, Laila und ein paar anderen Schülern an einen Schwarzen Tisch als ich an einer langen Tafel an der Front der Halle Adam erkenne. Er lässt seinen Blick über die Menge schweifen und läuft dann lässig mit den Händen in den Hosentaschen an der Tafel entlang.
Ich lasse mich neben Ethan nieder. Ich werde unruhig. Was, wenn er mich doch bemerkt, was, wenn er mich auf gestern Nacht anspricht?Irgendwann bemerkt er mich dann doch. Ich gehe noch hinter Ethan in Deckung, doch Adam kommt auf den Tisch zu, an dem wir sitzen, und da bleibt mir nichts anderes übrig. Ich gebe mich gelassen, richte mich auf und mische mich unauffällig in ein Gespräch ein. Und dann steht er schon vor uns. Er schaut mit seinen Braunen Augen herablassend auf die anderen hinunter und sie erwidern seinen Blick fast schon unterwürfig. »Luna. Kommst du bitte mal?« Ich bin überrascht. So freundlich hätte ich das nicht erwartet, wobei sein Blick etwas ganz anderes auszusagen scheint. Er wartet genervt, bis ich mich, so elegant wie möglich und ohne zu zittern, aufgerichtet habe. Dann packt er mich ungeduldig mit einer seiner starken Hände am Oberarm und zieht mich mit sich. Wir stehen im Hauptgang der Halle. Er schaut sich erst um, bevor er zu reden beginnt, und seine Ohren bewegen sich »Das gestern Nacht...« »Ja, das war nicht die Beste Aktion um mich willkommen zu heißen.« sage ich und versuche cool zu bleiben. Adam hingegen sieht nur noch verärgerter aus wie es mir vorkommt. »Wenn so etwas noch mal passiert, solltest du besser auf dich aufpassen.« sagt er mit aufeinander gepressten Zähnen. Dann kommt er mir sehr Nahe und flüstert in mein Ohr »Das nächste mal wird es nicht nur damit enden, dass ich dich bewusstlos schlage. « Und daraufhin dreht er sich um und geht mit energischem Schritt aus der Halle.
»Was war das denn?« fragt Laila verwundert als ich mich wieder an den Tisch neben Ethan setzte. Doch ich schüttelte nur meinen Kopf. Ich zittere leicht. Ich bin auf einen Schlag so erschöpft dass ich meinen Kopf auf Ethans Schulter fallen lasse. Er schaut mich nur fragend an, dann lässt er es gut sein, schiebt mir noch einen Teller mit Frühstück hin, den ich esse, und zieht mich dann im Aufstehen nach oben. So bugsiert er mich zurück in unsere Wohnung, wo ich fast in mich zusammen falle. Ich setze mich auf das Sofa und stütze meinen Kopf in meine Hände. »Das gestern. Wir hätten das nicht machen sollen, hab ich recht?« fragt Ethan und kniet sich vor mich um in mein Gesicht zu sehen. Ich Schüttle nur leicht den Kopf »Nein. « und dann gehe ich ohne ein weiteres Wort an Ethan, der immer noch auf dem Boden vor mir kniet, vorbei und schließe mich in mein Zimmer ein.
Ich setze mich auf mein Bett, lasse die Vorhänge jedoch offen. Ich nehme das Kissen in Form eines Fuchses in den Arm und lege meinen Kopf dann auf das Kissen, welches auf meinen Knien ruht. Ich bin mir sicher, dass Adam nicht untertreibt. Nächstes mal wird er mich nicht nur zusammenschlagen. Ich habe Angst vor Adam und vor dem, was er noch tun könnte. Ich Strecke mich auf meinem Bett aus. Dann schließe ich die Augen und schlafe gemächlich ein.
Eine knappe Stunde später klopft es an meiner Tür. Ich stehe langsam auf und Öffne sie. Draussen steht Ethan. »Wir müssen zum Unterricht.« sagt er dann zu mir und ich nicke und Folge ihm. Er reicht mir eine Schwarze Sweatjacke. Am rechten Arm ist ein Symbol aufgestickt. Auf dem Wappen sieht man den Schädel eines Hirsches. Sein Geweih schimmert Golden und in der Mitte über seinem Schädel sind zwei gekreuzte Pfeile aufgestickt. Die Stickerei wird von einem goldenen Kreis eingerahmt. Der Schädel hat einen leichten Braunstich und ist in vielen Schattierungen ausgearbeitet. Wenn ich das Wappen gegen die Sonne halte schimmert der goldene Garn. Ich bestaune das Wappen noch ein bisschen, dann ziehe ich die Jacke über »Kann los gehen.« sage ich dann zu Ethan.
Laila ist schon vorgegangen. Wir laufen über das feuchte Gras auf den gläsernen Hauptkomplex zu, wobei der Stoff meiner Schuhe nass wird. Ich genieße die Morgendliche Ruhe noch ein wenig, dann kommen andere Schüler aus ihren Häusern und schließen sich uns an. Stimmen schwirren über den Rasen und ich schaue mich um. Alle tragen sie das Symbol am rechten Arm. Es ist also, wie ich es vermutet hatte, das Wappen der Jäger.
In der Haupthalle setzten sich alle an die Tische. Dann kommen die Truppenführer herein und stellen sich an die Front der Halle vor den Tisch. Und dann betritt Adam den Raum. Er trägt eine Schwarze Jeans und einen engen, schwarzen Pullover mit dem Wappen der Jäger. Er sieht entspannt aus. Alle Schüler wenden jetzt ihre Köpfe zu Adam. Er lässt seinen Blick über das Meer der Köpfe gleiten und fängt dann an. »Hergehört, alle miteinander. Wir haben viel vor. Heute ist Freitag, also reihen sich alle in die Reihen zu ihrer Trainingsphase ein. Alles andere wird später besprochen.«
Darauf hin kommt Bewegung in die Halle. Alle Schüler richten sich auf und gehen zur Front der Halle. Ethan zieht mich mit sich hoch. Ich Folge ihm, zu meinem Bedauern, zu Adam. Bei ihm stehen schon an die acht andere Schüler und reden mit ihm, versuchen ihn zum lachen zu bringen oder seine Aufmerksamkeit auf sich und nicht die anderen zu lenken, doch er steht nur stumm da, die Arme verschränkt und lächelt müde mal in das eine, mal in das andere begeisterte Gesicht. Laila stellt sich ebenfalls mit verschränkten Armen zu uns und schaut bissig ins leere. Ich will sie erst fragen, was los ist, doch dann beginnt Adam wieder zu reden, und ich kann hören, dass die anderen Anführer dasselbe tun »Wie viele?« fragt er einen Schüler hinter sich, einen großen Muskulösen mit lockigem, braunen Haar »Elf.« antwortet dieser. Adam nickt und geht los, auf den Ausgang der Halle zu. Wir folgen ihm. Die Anderen Gruppen um die Anführer trennen sich von uns. Adam geht auf die Halle zu, in der auch wir gestern trainieren waren. Doch er geht daran vorbei, auf den Ausläufer eines großen Waldes zu.
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Game Over
Paranormal5 Gruppen. Krieger, Navigatoren, Jäger, Sammler und Heiler. 5 Anführer. Jeden Tag neue Anwärter. Die Akademie ist begehrt. Familien aus allen Schichten schicken ihre Kinder hier her, egal ob begabt oder nicht. Die meisten werden zurück in ihr Leben...