39. Kapitel

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Wie erstarrt steht er da, schlingt seine Arme noch fester um mich. "Sag mir, dass das kein Scherz ist.", murmelt er fassungslos, "Ich glaube, ich träume. Bitte, mach, dass das kein Traum ist." Als Antwort kneife ich ihn einmal fest, immer noch ein fettes Grinsen im Gesicht. "Au!", quiekend springt Jorge zurück, vergisst dabei allerdings, mich loszulassen und so fallen wir aufeinander. Grinsend liegt Jorge über mir: "Das hast du davon." Ohne Vorwarnung packt er mich an der Hüfte, zieht mich nach oben und wirbelt mich durch die Luft. Panisch kralle ich mich in seinen Haaren fest, aber das scheint er noch nicht einmal zu bemerken. Er ist zu sehr damit beschäftigt, der ganzen Welt unmissverständlich klar zu machen, dass es mir gut geht: "Meine bezaubernde Freundin hat gesiegt!" Langsam lässt er mich zurück auf den Boden sinken, direkt in die nächste Umarmung. Seine Lippen verursachen eine Gänsehaut auf meiner Haut, als er flüstert: "Ich habe nie etwas anderes erwartet..."

Sanft lächele ich ihn an, küsse ihn zart auf die Wange und wende mich dann glücklich meinen freunden zu, die uns verständnislos ansehen. "Wann genau hast du denn gekämpft, Alba? Wieso hast du nicht gesagt, dass du Kampfsport betreibst?", fragt Facu ziemlich neugierig. In dem Moment entschließe ich mich dazu, ihn noch ein bisschen rätseln zu lassen. "Jetzt bin ich enttäuscht, Facu. Du warst doch die ganze Zeit dabei... Ich hätte nicht von dir gedacht, dass ich dir so unwichtig bin, dass du diesen Kampf so schnell wieder vergisst...." Gespielt getroffen wende ich mich von ihm ab und zwinkere Jorge beschwörend zu, was nur dazu führt, dass sein Kopf knallrot wird. Anscheinend ist es nicht so toll, krampfhaft ein Lachen zu unterdrücken...

"Erinnert den wenigstens ihr euch?", hoffnungsvoll schaue ich die anderen an, "Immerhin war das einer der schlimmsten Gegner überhaupt... Der Typ war zwar mikroskopisch klein, aber ich hätte im Kampf mit ihm eigentlich mein Leben verlieren sollen..." Erschrocken und total schuldbewusst zucken die anderen zusammen. Keiner traut sich mehr, mir in die Augen zu schauen... "Tini?", verzweifelt schaut sie mich an, man sieht schon fast die Rauchwölkchen, die aus ihren Ohren kommen. Aber sie kommt nicht drauf. Da kann sich Jorge nicht mehr halten. Er explodiert förmlich und verfällt in einen Lachkrampf, der auch mich mitreißt. Wir kugeln uns vor Lachen am Boden, die anderen sind jetzt mehr als nur irritiert. "Alba?", fragt mich Tini vorsichtig, "War das jetzt alles ein Scherz?" Mit Lachtränen in den Augen schüttle ich den Kopf, nur um direkt danach zu nicken. Vor Lachen kann ich immer noch nicht sprechen...

"Moment mal...", mischt sich Diego ein, mustert mich durchdringend, "Mikroskopisch klein... Soll das etwa bedeuten, dass...." Lächeln nicke ich, geschockt reißt Diego die Augen auf. "Nein.", flüstert er, "Das ist ein Scherz." Amüsiert schüttele ich den Kopf, zwei Sekunden später werde ich von seinen Armen fast zerquetscht. "Du bist gesund?", hakt Diego noch einmal nach und ich nicke wieder. irgendwie verschlagen mir diese Neuigkeiten doch die Sprache. Freudentränen kullern über meine Wangen, mir wird gerade erst bewusst, was ich die ganze Zeit versuche zu begreifen...

Als die anderen immer noch nicht reagieren, da brüllt Diego kurzerhand: "Verdammt, wacht doch mal auf! Alba hat keinen Krebs mehr! Sie hat ihn besiegt!" In diesem Moment hätte ich ein Foto schießen sollen. Diese Gesichtsausdrücke sind wirklich zum Schreien. Allesamt sehen sie aus, als würde Barack Obama gerade verkleidet als Minion das Fliegerlied singen, während er sich auf dem Dach des weißen Hauses befindet. 

Jorge scheint etwas ähnliches gedacht zu haben, er lacht noch mehr als vorher. Man könnte die Geräusche, die er von sich gibt, eher als Grunzen, als als Lachen bezeichnen. Er hört sich an wie eine Mutter-Sau.

Ups. ich habe ihn wohl etwas zu sehr angestarrt. Fragend sieht er mich an, sofort werde ich knallrot. Diese Gedanken darf Jorge nie, nie, wirklich niemals zu hören bekommen. Das wäre mein Ende. Er würde mich immer und immer wieder damit aufziehen. Danke, aber nein. Ich verzichte. Sofern das noch möglich ist...

"Alba?", fragt Jorge immer noch lachend, "Alles okay? Du siehst aus, als leidest du unter Sauerstoffmangel..." Gibt es einen Superlativ von knallrot? Wenn ja, dann bin ich jetzt am knallrötesten. Kein schönes Gefühl. 

"Hey...", sein Lachen wird weniger, "Geht's dir nicht gut?" Er ist so verdammt süß wenn er sich Sorgen macht. Viel süßer, als eine Mutter-Sau.... Verzweifelt schlage ich die Hände vor meinem Gesicht zusammen. Ich habe das Gefühl, mein Kopf explodiert jeden Moment. Verzweifelt versuche ich, die rote Farbe vor Jorge zu verstecken und krächze gleichzeitig: "Alles bestens." Okay, es war klar, dass er mir nicht glaubt. Ich bin eine verdammt schlechte Lügnerin.

Aber, zu meiner Verwunderung erwidert er nichts. Vorsichtig linse ich durch meine Finger und bekomme gerade noch mit, wie Jorge ernst mit den anderen spricht: "Ich glaube, wir sollten besser nach Hause gehen. Alba scheint es nicht so gut zu gehen..." Als er sich wieder zu mir umdreht, verschwinde ich schnall wieder komplett hinter meiner Schutzmauer, aber das Grinsen, welches auf seinem Gesicht aufgetaucht ist, kann gar nichts gutes bedeutet... Scheiße.

"Komm, Albita, ich bring dich nach hause. Du solltest dich ausruhen.", schon sein Tonfall kann nichts Gutes bedeuten. Dass er mich dann auch noch hochhebt, ist der Gipfel. Erschrocken schreie ich auf und löse dabei fatalerweise meine Hände von meinem Gesicht. Jorge mustert mich mit einem unterdrückten Grinsen: "Hast du vielleicht eine Allergie oder so? Das sieht wirklich nicht gut aus." Ich hätte ihm den Hals umdrehen können. Kleiner Macho.

"So, da wären wir.", fünf Minuten später schmeißt mich Jorge auf mein Bett und legt sich neben mich, "Geht's dir besser?" Stumm nicke ich, das Rot ist hoffentlich zurückgegangen. Zumindest glüht mein Gesicht nicht mehr ganz so heiß, wie eben noch. "Gut.", murmelt Jorge und.... wirft sich auf mich!

Dieser verdammte Idiot kitzelt mich wirklich durch. Zuckend und mich verrenkend versuche ich, seinen Händen auszuweichen, aber ich habe keine Chance. Er drückt mich mit seinem eigenen Körper auf die Matratze, so dass ich mich kein Stück bewegen kann. "Jor...ge!!! Hör... Hör end... endlich auf... da... damit!", brülle ich atemlos und zu meiner Überraschung hört er wirklich auf. Das kann nur eines bedeuten... "Nur, wenn du mir jetzt verrätst, an was du eben gedacht hast." Spitzbübisch grinst er mich an. Dieser verdammte.... Argh! Wieso muss er mich auch so gut kennen?

Stöhnend schließe ich die Augen, gebe sonst keine Ton von mir. "Okay...", ich kann mir sein gleichgültiges Schulterzucken schon vorstellen. Nicht gut. Gar nicht gut. Schon fängt er wieder an, mich zu quälen. Erschrocken quieke ich auf, fange wieder an zu zappeln. "Wa...warte...", ergebe ich mich. Sofort hält er inne. "Ich...", meine ich atemlos, "Ich habe daran gedacht... dass sich dein Lachanfall wie eine grunzende Mutter-Sau angehört hat."

Mit großen Augen starrt er mich an. Ohoh.

Huhu! da bin ich wieder. Mann, was war das eine schwere Geburt.... Verzeiht mir, dass das Kapitel länger gedauert hat, aber ich habe es mindestens zwei Mal kommplett gelöscht und von vorne angefangen. Ich denke, das nennt man dann eine Schreibblockade. Außerdem ist Karneval. Helau!

Ich hoffe jetzt, dass euch die endgültige Version gefällt... Was denkt ihr, wie reagiert Jorge? Ist er beleidigt, oder doch belustigt? Naja, wir werden ja sehen...

Hab euch lieb,

Aennchen_01<3<3<3

Und, YouAreMyDarling: Allerliebste Mel, der Krieg ist noch nicht zu Ende. Er hat gerade erst begonnen.

Love doesn't ask![Violetta-Cast FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt